Zana Muhsen - Noch einmal meine Mutter sehen

Dieses Buch handelt von der 15 Jahre alten Zana, welche das erste Mal in ihrem Leben England, das Land in dem sie geboren wurde, verlässt um die Heimat ihres Vaters, den Jemen kennen zulernen.

Aus den eigentlich geplanten sechs Wochen wird für die junge Frau und für ihre Schwester Nadja ein einziger Albtraum, als sie, kaum angekommen, erfahren müssen, dass ihr Vater sie bereits ohne ihr Wissen verkauft und verheiratet hat.

Mit Gewalt zwingt man Zana zum Vollzug der Ehe und zu schwerster Arbeit. Sie wird gefangen gehalten in einem kleinen Bergdorf, irgendwo in der jemenitischen Einöde, ohne Strom oder fließendes Wasser. Nicht einmal die Sprache versteht sie. So beginnt der Kampf ums Überleben und um die ihre und ihrer Schwester Freiheit.

Erst mit Hilfe einer Reporterin und ihrer Mutter gelingt ihr nach acht Jahren die Flucht, doch ihren Sohn und ihre Schwester muss sie zurücklassen. Doch bis heute kämpft sie um deren Freiheit.

Ich habe das Buch "Noch einmal meine Mutter sehen" von Zana Muhsen ebenfalls gelesen und das Buch hat mich persönlich sehr beeindruckt. Nicht nur die Geschichte die die beiden Mädchen erleben mussten ist beeindruckend sondern auch wie Zana darum kämpft dass ihre Schwester Nadia endlich den Jemen verlassen kann. Das Buch ist durch den guten Schreibstil der Autoren sehr flüssig zu lesen, man kann es kaum weglegen. Ich kann nur jedem empfehlen es zu lesen.

Es gibt jetzt auch die Forsetzung des Buches: "Verschleppt im Jemen" ist das zweite Buch von Zana Muhsen. Es handelt von dem harten Kampf von Zana und ihrer ganzen Familie Nadja aus dem Jemen zurückzuholen. Politiker fühlen sich nicht zuständig und helfen der Familie nicht weiter, zudem erhalten sie immer wieder leere Versprechung. Man erfährt aber auch wie schwer es für Zana ist sich nach acht Jahren im Jemen wieder in England zurechtzufinden. Ein ebenfalls sehr lesenswertes Buch.

Ich habe gerade beide Bücher zum dritten Mal gelesen. Ich hatte es nur zufällig in der Hand, weil ich mein Bücherregal etwas aufgeräumt habe. Aber ich konnte es nicht wieder weglegen. Mich hat die Geschichte auch wirklich sehr berührt.

Jedes Mal, nachdem ich das Buch gelesen habe, habe ich recherchiert, was aus der Schwester geworden ist, die im Jemen geblieben ist. Bei der ersten Recherche bin ich dann auf das zweite Buch gestoßen. Am Ende dieses Buches ist die Schwester aber immer noch im Jemen und das schon seit über zwanzig Jahren. Mittlerweile wären es 35 Jahre.

Ich habe aber auch dieses Mal keine befriedigende Antwort bekommen, als ich das Internet durchsucht habe. Viele behaupten, sie wäre zurück, andere sagen, sie sei noch im Jemen. Einige behaupten gute Freunde eines Familienmitglieds zu sein, dennoch erzählen sie Gegenteiliges.

Am logischsten finde ich die "Theorie", dass Nadia etwa 2003 nach England zurückkehrte. In Begleitung ihres Ehemanns und ihrer Kinder. Da sie keine Öffentlichkeit will, gab es kein weiteres Buch und man findet auch keine offiziellen Angaben dazu.

Besonders traurig fand ich einen Post von jemanden, der behauptete die Tochter der später heimgekehrten Schwester zu sein. Sie beschuldigte ihre Tante und ihre Großmutter, dass diese die Bücher nur geschrieben haben, um an Geld zu kommen. Jetzt, da ihre Mutter endlich wieder in der Heimat ist, rufen sie nicht mal an.

Naja, diese Familie hat viel durchgemacht. Wenn Nadia immer noch mit dem Mann verheiratet ist, muss sie ihm auch in England gehorchen. Und dass es ihr nicht gefallen hat, in ihrem eintönigen qualvollen Leben von Fernsehteams besucht zu werden, kann ich mir vorstellen. Vielleicht hat sich Nadia auch wirklich arrangiert mit ihrem Leben und Zana kann das natürlich nicht verstehen. Es wäre aber wirklich sehr schade, wenn diesem harten Kampf dann ein Familienstreit gefolgt wäre.