Säuglinge wegen ärztlichen Rat auf Diät setzen?

vom 04.06.2015, 07:12 Uhr

Bei Babys ist es ja so, dass sie die ersten Monate sehr gesundheitlich überwacht werden sollten. Ich habe das schon bei jungen Müttern aus meinem Umfeld mitbekommen, dass das Baby jede Woche X Gramm zunehmen musste um gesund zu bleiben. Von der Gewichtszunahme war auch abhängig, ob der Säugling auf Anraten auch Nachts gestillt werden sollte.

Meine Cousine hatte damals ein eher anderes Problem. Ihr Sohn ist jetzt 3,5 Jahre alt und als er noch ein Säugling war, hatte sie eher das Problem, dass er in der Woche zu viel zugenommen hat. Ich erinnere mich nicht mehr an die genauen Zahlen, aber die Kinderärztin hat ihr deswegen geraten, das Kind auf Diät zu setzen und weniger zu stillen. Sie hat vermutlich befürchtet, dass das Kind sonst irgendwie Übergewicht entwickelt.

Meine Cousine war mit einer Diät bei einem Säugling nicht einverstanden. Sie ist der Ansicht, dass Kinder in dem Alter noch ein natürliches Sättigungsgefühl haben und dass sie selbst wissen werden wie viel Energie sie brauchen und deswegen essen müssen. Sie wechselte also die Kinderärztin und die neue Ärztin sah keinen Handlungsbedarf für eine Diät.

Mittlerweile ist der Sohn 3,5 Jahre alt und ist gertenschlank. Er hat nie ein Problem mit Übergewicht gehabt, daher bin ich froh, dass meine Cousine keine Diät gemacht hat. Wer weiß, wie dünn er sonst geworden wäre.

Wie seht ihr das? Würdet ihr euer Baby auf ärztlichen Anraten auf Diät setzen? Oder findet ihr Diäten bei Säuglingen falsch?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Im Einzelfall würde mir bei so etwas auch immer wieder eine zweite ärztliche Meinung einholen! Auf jeden Fall, denn Säuglinge sind noch sehr empfindlich und unüberlegte Experimente würde ich mir da nicht erlauben.

Ich hatte auch ein Kind, das unheimlich viel Muttermilch getrunken hat. Als Schreikind hat es das Nuckeln an der Brust auch dann eingefordert, wenn anscheinend nicht unbedingt Hunger das Problem war. Anscheinend. So hat mir damals auch eine Kinderärztin empfohlen, statt Muttermilch Tee zu geben, damit das Kind nicht so schnell zunimmt. Mit dem Erfolg, dass das Schreikind, das sich gerade anfing zu beruhigen und in der Welt einzufinden wieder wie am Spieß schrie. Die Hebamme sagte mir damals, dass das ihrer Meinung nach Blödsinn sei, weil man mit Muttermilch Kinder nicht bis zum Übergewicht füttern kann, wenn man wirklich keine Kunstmilch dazu füttert.

Also bin ich zu einer anderen Kinderärztin und die war etwas jünger als die erste. Die hat mir dann auch erklärt, dass es da verschiedene Meinungen unter Ärzten gibt, und man da heute wohl eher bereit ist zuzugestehen, dass sich das bei voll gestillten Kinder wieder von selbst regelt. Und sie hatte recht. Bis heute haben wir keine Gewichtsprobleme mit dem Kind, sondern es hatte nach der Babyphase immer absolutes Idealgewicht.

Allerdings ist eben nicht jedes Kind gleich. Wenn ein Kind zum Beispiel mit Stoffwechselerkrankungen schon auf die Welt kommt (manche Kinder haben zum Beispiel ab Geburt schon Diabetes) dann kann es schon sein, dass das natürliche Sättigungsgefühl nicht richtig funktioniert und eine Ernährung nach Plan sinnvoller ist. Von daher würde ich so etwas gerade bei Babys und auch bei älteren Kindern immer medizinisch absichern lassen und im Zweifel Fachärzte zu Rate ziehen.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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