In einem Mörderhaus leben - für euch denkbar oder nicht?

vom 20.07.2014, 20:29 Uhr

Ich habe heute eine Serie gesehen und da ging es um einen Mordfall, der erst Jahre später aufgeklärt wurde. Nun erfuhr die eine Familie, dass in ihrem liebevoll eingerichteten Traumhaus ein Mord passiert ist. Beim Kauf wurde wohl nur gesagt, dass eingebrochen wurde. Ob man das nun erwähnen muss oder nicht, weiß ich nicht, wobei es wahrscheinlich auch keinen Sinn machen würde.

Könntet ihr euch vorstellen in einem Mörderhaus zu leben? Mir würde das Ganze nichts ausmachen. Immerhin hat das Haus ja keinen Mörder aus der Person gemacht, sondern es hat einfach nur da stattgefunden. Macht es dann einen Unterschied ob man die Details kennt oder nicht? Wenn man weiß wo etwas passiert ist? Würdet ihr das dann wissen wollen? Mich würde das schon interessieren, aber es würde mir auch nichts weiter ausmachen. In einem Haus passieren doch viele Sachen, es sterben auch Menschen, wobei so eine Art zu sterben wohl eher unwahrscheinlich ist.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Mir würde das auch überhaupt nichts ausmachen. In Filmen wird das ja auch immer gerne dramatisiert, oder es steckt gleich ein ganzer Fluch hinter in dem Haus. Solche Geschichten kommen ja vor allem in Horrorfilmen vor, dann spielt der Mord immer eine große Rolle.

Aber im echten Leben sieht das anders aus. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass man in vielen Fällen gar nichts von dem Mord mitbekommt, meistens aber doch über Nachrichten im Internet oder ähnliches. Ich hätte vielleicht im ersten Moment ein ungutes Gefühl, aber wenn mir das Haus sonst gut gefällt, würde ich es natürlich dennoch kaufen. Man soll sich von so etwas nie nachdenklich machen lassen, denn solche Dinge passieren nun mal, und es hätte genauso gut in einem anderen Haus passieren können, solche Geschehnisse sind ja nicht an einen Ort gebunden.

Natürlich würde mich dann auch interessieren was genau passiert ist, denn das macht die Sache nur noch spannender, Angst hätte ich aber dennoch nicht. In manchen Situationen würde mir dieses Erlebnis vielleicht wieder einfallen, aber es wäre nie ein Grund, nicht gerne in einem Haus wohnen zu wollen.

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» Finja18 » Beiträge: 1296 » Talkpoints: 61,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich glaube, mich würden durchaus die Hintergründe zu einem solchen Verbrechen interessieren, wenn es sich in meinen eigenen vier Wänden abgespielt hat, aber vom Bewohnen einer solchen Wohnung beziehungsweise eines solchen Hauses würde mich eine derartige Begebenheit wohl nicht abhalten. Was mal war, das war eben mal und hat nichts mehr mit dem aktuellen Zustand zu tun. Ist ja schließlich nicht so, dass jedes Haus, in dem einmal ein Verbrechen verübt wurde, automatisch zum Magneten für weitere Straftaten wird.

Ich bin früher monatelang in einem ehemaligen Hospiz ein- und ausgegangen und auch, wenn ein Hospiz nochmal etwas ganz Anderes darstellt als den Schauplatz eines Mordes, kann ich sagen, dass mir das nichts weiter ausgemacht hat. Klar habe ich mir mal meine Gedanken gemacht, dass in dem Zimmer, in dem ich da täglich zu sitzen hatte, schon mal die letzten Sekunden eines Menschenlebens stattgefunden haben, möglicherweise sogar genau an der Stelle, an der ich gerade sitze. Aber weiter beschäftigt hat mich das eigentlich nicht. Es ist eben so und das ist heute okay.

Inwiefern sich dieses Gefühl jetzt ändern würde, wenn ich wirklich mal an den Schauplatz eines Mordes geraten und überlegen würde, in diesen einzuziehen, kann ich natürlich nicht sagen, aber ich glaube nicht, dass sich da so viel ändern würde. Vermutlich wäre einfach mein Interesse an dem Hintergrund für die Tat größer, aber mehr auch nicht. Ich bin jedenfalls kein übermäßig ängstlicher Mensch und somit würde ein Haus, in dem einmal jemand getötet wurde, auch nicht komplett für mich als Behausung ausscheiden. Anders wäre das möglicherweise in einem Haus, in dem mal ein Massenmörder gelebt haben soll, aber ich glaube, dass in einem solchen Haus ohnehin nur die wenigsten leben wollen würden.

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» porcelain » Beiträge: 1071 » Talkpoints: 5,47 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich würde mir manchmal wünschen dass unser Haus die Geschichten erzählen könnte die es erlebt hat. Oder auch nicht, je nachdem wie man es betrachtet. Es ist schon über einhundert Jahre alt, hat zwei Weltkriege überlebt, sah wie die Amerikaner und später die Russen die Hauptstraße herunterfuhren und dabei plünderten und marodierten, später in der ehemaligen DDR die Kampfgruppen zum ersten Mai und machte etliche Stürme und Hochwasser mit. Es wurde geliebt, gesoffen, gestritten, gestorben, und geboren in den Räumen.

Deshalb ist es völlig normal dass jedes Haus und jede Wohnung eine Geschichte hat. Ein Mord ist sicherlich kein schönes Erlebnis und ich finde das schon etwas gruselig, aber so richtig stören würde es mich wahrscheinlich nicht, selbst wenn ich es wüsste. Es fehlt ja irgendwie auch der Bezug zum Täter beziehungsweise zum Opfer. Ich glaube nicht dass man diese Personen noch persönlich kennt oder die Hintergründe der Tat und wie beziehungsweise wo sich das alles ganz genau abgespielt hat. Denkbar dass vielleicht esoterisch angehauchte Mieter damit mehr Probleme haben dort einzuziehen.

Möglich dass sich vielleicht kleine Kinder damit eher gedanklich beschäftigen wenn sie so etwas erfahren, aber so richtig glaube ich das auch nicht. Ich weiß dass in dem Haus wo ich früher wohnte ein junges Mädchen durch einen Unfall zu Tode gekommen ist, ich kenne auch die Einzelheiten von meinen Eltern. Aber dieser Umstand war nie ein Thema unter meinen Spielkameraden, obwohl sie das auch alle wussten und sie so alt waren wie ich. Auch später nicht wo man etwas bewusster war.

Ich war damals ungefähr drei Jahre alt und das Mädchen wollte auf dem Hof ein Bad in einer Badewanne nehmen. Damit es nicht zu langweilig wurde sollte zur Unterhaltung noch ein Radio aufgestellt werden. Dazu wurde ein Verlängerungskabel quer über den Hof gelegt. Das muss wohl ein paar schadhafte Stellen gehabt haben und da der Hof vorher mit einem Wasserschlauch abgespritzt wurde und das Mädchen Barfuß lief war der Unfall mit dem tödlichen Stromschlag eigentlich schon vorprogrammiert. Ich sah am Nachmittag noch wie der Sarg abtransportiert wurde, konnte das aber auf Grund meines Alters nicht weiter bewerten und ich machte mir auch keine Gedanken darüber. Wir spielten immer sehr viel auf unsrem Hof und ich weiß dass ich auch im Sommer ausgiebig in meiner Kinderbadewanne dort saß, aber natürlich ohne Stromkabel.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Mir würde es auch überhaupt nichts ausmachen, in einem Haus zu wohnen, in dem ein Mord verübt wurde. Wenn ich ehrlich bin, fände ich das sogar sehr spannend und würde gerne mehr über den Mord erfahren wollen. Mich interessieren Mordfälle grundsätzlich und ich finde es immer spannend, mehr über solche Geschichten zu erfahren. Die Hintergründe der Tat würden mich daher sehr interessieren und ich würde garantiert wegen einer solchen Tag keine schlaflosen Nächte in dem Haus erleben.

Ich kann ehrlich gesagt auch gar nicht nachvollziehen, dass es womöglich Personen gibt, die ein ernsthaftes Problem damit haben, dass in dem von ihnen bewohnten Haus unter Umständen mal ein Mord verübt wurde. In vielen Häusern sind unschöne Dinge passiert, worunter die Wohnqualität aber nicht leiden sollte. Es spielt für mich keine Rolle, ob in der Vergangenheit in dem Haus Morde verübt wurden, ob dort jemand seinen Partner geschlagen oder Kinder missbraucht hat. Das alles ändert nichts an dem Haus als solches.

Sobald man in ein älteres Haus zieht, muss man eigentlich immer damit rechnen, dass in dem Haus auch schon mal jemand gestorben ist. Auf welche Weise dies geschehen ist, ist dabei unerheblich. Wenn das Haus, in dem man lebt, schon einhundert Jahre alt ist oder noch älter, werden sich darin viele Geschichten ereignet haben und in Einzelfällen wurden in den Häusern auch Morde verübt. Wenn man daraus immer ein Problem konstruiert, kann man ja kaum irgendwo wohnen.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Manche Leute mögen ja glauben, dass in einem solchen Haus dann der Geist des Mordopfers herumspukt, aber zu diesen Leuten zähle ich mich nicht, solange mir kein wahrhaftiger Geist begegnet. Daher würde es mir wohl nichts ausmachen, in betreffendem Haus zu wohnen. Die Hintergründe würden mich aber auch nicht zwangsläufig interessieren, da ist es wahrscheinlich spannender, einen Kriminalroman zu lesen.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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