Wer oder was ist Bernd Riexinger?

2005 gingen PDS und WASG in der Partei "Die Linke" auf, welche bundesweit zuerst einen Wahlerfolg nach dem anderen erzielte. Dann bekam der damalige Bundesvorsitzende Lafontaine Krebs und die Doppelspitze Lötzsch/Ernst sollte es richten, was allerdings gründlich misslang und mit dem Verlust mehrerer westdeutscher Landtage endet, da Frau Lötzsch mit ihrer Suche nach "Wegen in Kommunismus" dort gründlich aneckte.

Seither führt das Duo Kipping/Riexinger die Linke. Frau Kipping ist auch wegen ihrem ansprechenden Äußeren etwas auffälliger als ihr Parteikollege Riexinger. Mir ist sie auf jeden Fall wesentlich besser in Erinnerung geblieben als ihr Parteikollege. Ist Riexinger euch im Gedächtnis geblieben oder ist er für euch auch ein farbloser Politbürokrat?

Den Ausdruck "farbloser Politbürokrat" finde ich zweifelhaft. Ich überlege, ob das nicht schon fast eine Beleidigung ist. Denn ganz unabhängig von der jeweils betitelten Person könnte man bei dem Etikett auf die Idee kommen, dass die oder der Politiker(in) außer Prinzipienreiterei und Formalitäten nichts entscheidendes tut.

Ob so eine Etikettierung auf einen der Bundesvorsitzenden einer Partei zutrifft, gleich bei welcher Partei, kann ich mir schwer vorstellen. Wenn er keine Partei sondern eine ähnlich große Firma als Vorsitzender leiten würde, dann gälte er als Manager und genösse einen ganz anderen Ruf. Ich finde es immer wieder seltsam, wie wenig manche Leute politische Arbeit für voll nehmen und als Arbeit sehen.

Wenn man sich ernsthaft für Politik interessiert, dann fallen einem nicht nur die Rampensäue der Parteien auf, die mit Optik oder großen Sprüchen in der Presse punkten. Und oft sind die stilleren nicht weniger interessant, wenn man nur mal genau hin sieht.

Wenn dich die Person dieses Politikers interessiert, kannst du dich sicher auch da informieren, statt hier Meinungen einzuholen. Dass die eher subjektiv sein werden, da eben Parteien polarisieren, besonders Parteien wie die Linke, dürfte eigentlich zu erwarten sein. Und ich finde, dass nichts über die eigene Meinung geht, die man sich selbst fundiert gebildet hat.