Adoption abbrechen, weil man nicht warten will?

vom 01.06.2015, 13:27 Uhr

Eine Bekannte von mir hat sich gemeinsam mit ihrem Freund zu einer Adoption entschieden. Sie selbst will auch ein eigenes Kind, aber sie wollte auch adoptieren, da sie innerhalb ihrer Familie damit gute Erfahrungen gemacht hat und auch der Überzeugung ist, damit etwas gutes zu tun. Nun hat sie auch schon das ok vom Jugendamt bekommen und steht auf einer Liste. Die Babys die in den nächsten Monaten und Wochen zur Adoption frei gegeben werden, werden nacheinander zu den Eltern auf dieser Liste gegeben.

Anstatt zu warten ist meine Bekannte aber nun sehr ungeduldig und überlegt, ob sie nicht doch jetzt schon schwanger werden möchte. Damit wäre die Adoption dann geplatzt, aber sie weiß eben nicht, wie lange sie noch warten muss und möchte keine 3-4 Jahre auf das Kind warten müssen. Ich finde ihr Verhalten schon ein wenig komisch, denn selbst wenn sie jetzt noch einige Jahre warten muss, ist sie nicht zu alt für ein eigenes Kind. So ein Adoptionsverfahren ist ja auch aufwendig und das jetzt einfach hinzuwerfen, weil sie nicht warten will, finde ich schon bedenklich,

Wie findet ihr das Verhalten meiner Bekannten? Letztendlich kann ihr doch nicht so sehr an der Adoption liegen, wenn sie das Verfahren durch eine Schwangerschaft unterbrechen möchte, oder?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Das kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Wobei ich mich auch frage, warum man nicht schwanger sein kann und trotzdem ein Kind durch Adoption bekommt. Immerhin kann man ja auch so mehrere Babys mit ein Mal bekommen. Ansonsten kann ich nicht verstehen, wie sie nun mit der Erlaubnis dass doch alles wegwerfen kann. Immerhin ist das nichts, was sofort passiert und das ist einem eigentlich auch klar.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Nachvollziehbar ist das Verhalten durchaus, denn man möchte ja am liebsten heute den Antrag stellen, morgen die Bestätigung kriegen, übermorgen das Kind abholen dürfen. Ich denke aber trotzdem, dass die meisten, egal welchen Weg sie beschreiten, nicht zu ende denken...

Das heißt sie könnte bis zur tatsächlichen Adoption gleichzeitig versuchen, schwanger zu werden oder könnte - je nach Berufsstand - als Tages- oder Pflegefamilie herhalten. Das bedeutet natürlich immer, Bindung zu einem Kind aufzubauen (geschäftlich oder privat), das man wieder zurückgeben muss, und das könnte nicht für jede/n der richtige Weg sein. Ich könnte mir das aber durchaus für mich vorstellen.

» Tritonus » Beiträge: 134 » Talkpoints: 36,24 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Was hat denn eine Schwangerschaft mit der Adoption zu tun? In meinen Augen gar nichts, denn es sind zwei verschiedene Vorgänge, die man gar nicht miteinander planen kann. Allerdings ist bei einer geplanten Schwangerschaft, wie auch bei einer Adoption nicht klar, wie lange es dauern wird, bis man ein Kind hat. Denn wenn sie schon soweit ist, dass das Adoption genehmigt ist, dann kann es sehr schnell gehen.

Immerhin weiß man ja nicht, wie viele Kinder in nächster Zeit zur Adoption frei gegeben werden. Genauso wenig weiß man nicht, wie lange es dauern wird, bis die Frau dann schwanger ist. Auch das kann recht schnell gehen, aber eben auch Jahre dauern. So dass es recht unsinnig ist, da irgendwelche Planungen zu machen, wann man nun ein Kind haben wird.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich verstehe nicht so ganz, warum sie erst adoptieren und dann eigene Kinder bekommen wollten. Nicht, dass ich den beiden Methoden irgendeine Wertigkeit geben will. Aber andersherum wäre es medizinisch gesehen logischer. Immerhin ist das Selber-Kinderkriegen zeitlich sehr viel begrenzter als das Adoptieren.

Außerdem fände ich es interessant zu wissen, ob es überhaupt mit dem eigenen Kind klappt, bevor ich eines adoptiere. Es ist doch unsinnig, ein Kind zu adoptieren, noch ein paar Jahre zu verhüten, um dem adoptierten Kind alle Aufmerksamkeit zu schenken und dann stellt man fest, das wird gar nichts mit dem eigenen Kind.

Also ich finde die Vorgehensweise einfach unlogisch. Wenn ich ein eigenes Kind will, jetzt ein Kind will und auch mit dem Partner alles bestens ist, dann würde ich lieber in jungen Jahren schwanger werden wollen als das auf die lange Bank zu schieben. Je jünger desto besser.

Von daher kann ich die Planänderung sehr gut nachvollziehen. Ich finde den ursprünglichen Plan eher dürftig. Und Fehler darf man einsehen. Es wäre nur besser gewesen, wenn es früher passiert wäre.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Crispin hat geschrieben:Die Babys die in den nächsten Monaten und Wochen zur Adoption frei gegeben werden, werden nacheinander zu den Eltern auf dieser Liste gegeben.

Das ist ein Trugschluss. Die Kinder, die in den nächsten Jahren adoptiert werden können, werden zu den geeignetsten Adoptiveltern auf der Liste gegeben. Daher kann man unter Umständen ewig auf der Liste bleiben, wenn immer geeignetere Paare nachrücken. Nacheinander ist da eine sehr ungünstige Umschreibung.

Ich finde es allerdings relativ merkwürdig, wenn der Kinderwunsch so groß ist und es keine Hindernisse gibt, schwanger zu werden, eine Adoption anzustreben. Dass das auch eine Möglichkeit für Paare sein kann, die selbst Kinder bekommen können, ist klar. Aber wenn es dringlich ist?

» cooper75 » Beiträge: 13428 » Talkpoints: 519,39 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich verstehe auch nicht wirklich, wo jetzt das Problem liegen sollte. Dann möchte sie eben schwanger werden und nicht so lange auf ein Adoptivkind warten. Wo liegt das Problem? Ich kenne mich nicht wirklich mit Adoptionen aus, weil dieses Konzept für mich einfach nicht in Frage kommt, weder jetzt noch in Zukunft. Aber ich kann mir dennoch nur schwer vorstellen, dass man nur dann ein Kind adoptieren darf, wenn man definitiv nicht schwanger ist.

Nur weil man ein weiteres (leibliches) Kind hat, heißt das ja noch nicht automatisch, dass man das Adoptivkind dadurch vernachlässigen würde. Da sofort die Adoption abbrechen finde ich übertrieben. Ich würde erst einmal abwarten was passiert, ich glaube hier macht sich deine Bekannte viel mehr Sorgen als überhaupt angebracht wären.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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