Verstehen Hundehalter nicht, dass ihre Hunde jagen wollen?

vom 31.05.2015, 10:44 Uhr

Der Jagdinstinkt ist natürlich von Hund zu Hund unterschiedlich und bei einigen mehr ausgeprägt, als bei anderen. Dennoch aber haben die meisten Hunde einen Jagdinstinkt und das merken viele Herrchen und Frauchen erst, wenn der Hund ihnen im Wald oder auf dem Feld davon läuft, weil er einen Hasen oder sonst was gesehen hat. Offenbar verstehen viele Menschen aber nicht, dass es den Hunden dabei durchaus ernst ist.

So gibt es in einigen Bundesländern Deutschlands bisher schon mehrere Fälle in denen Hunde Schafe und andere Nutztiere gerissen haben, da sie ihrem Jagdinstinkt nachgegangen sind und die Halter das einfach nicht wahr haben wollten. Bauern und Förster regen sich über dieses Verhalten sehr auf und ärgern sich, dass die Halter die Hunde nicht an die Leine nehmen.

Könnt ihr verstehen wieso viele Hundehalter so naiv sein können und einfach nicht einsehen wollen, dass ihr Hund auch jagen und töten möchte, egal wie süß er ist? Gab es in eurer Gegend auch schon tote Nutztiere wegen nachlässiger Halter?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich lasse meinen Hund auch hinterher rennen, wenn ich ehrlich bin. Sie hat bisher aber noch kein Tier gerissen und ist dabei auch abrufbar. Die Hasen sind meistens schneller und nicht so leicht zu bekommen. Sie merkt aber selber oft gar nicht, dass sie schon eine Weile rennt, weswegen ich sie dann rufen muss. Sie kommt dann aber auch.

Ich denke, dass man das mit einem großen Hund oder einen Hund der wesentlich schneller als das Tier ist nicht machen sollte, aber der Hund braucht ja auch Bewegung. Natürlich besteht die Gefahr, dass Tiere gerissen werden, aber in gewisser Weise ist das ja auch Natur und als Besitzer muss man auch eine Auge auf seinen Hund haben und ihn erziehen. Mein Hund wetzt auch nicht automatisch jedem Hasen hinterher.

Ich finde es wichtig, dass der Hund abrufbar bleibt und man ein Auge drauf hat. Viele Hundebesitzer tun sich damit schwer. Bei uns in der Gegend ist mir aber auch nicht bekannt, dass Nutztiere getötet wurden durch einen Hund.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Das hast du deine Antwort, Crispin. Hundehalter sehen es als nicht schlimm an, weil der Hund das Tier sowieso nicht bekommt, so wie Ramones. Sie berufen sich auf das Recht des Hundes auf Bewegung, so wie Ramones. Sie sind bequem und telefonieren lieber statt Hund und Umwelt im Auge zu haben. Und oft können sie den Hund noch nicht einmal abrufen oder am Jagen hindern.

Was es für die Tiere bedeutet, das ist ihnen egal. Hasen und Kaninchen sterben oft an Unterernährung, weil sie in Gebieten mit vielen Hunden zu oft flüchten müssen. Rehe rennen in Autos und überstehen den Winter nicht, Nutztiere werden gerissen oder landen mit schweren Verletzungen im Zaun.

Es ist egal, ob ein Hund groß oder klein ist, er hat keine anderen Tiere zu jagen. Bewegung bekommt der Hund auch so genug, da muss sich dann eben der Halter darum kümmern. Leider sehen das nur wenige Halter so. Was dazu führt, das Hunde in der Bevölkerung nicht sonderlich beliebt sind und bei der Novell des Jagdgesetzes in NRW die Katzen nicht mehr geschossen werden, Hunde dagegen schon. Aber Hauptsache es ist bequem und man hat eine Ausrede, damit der Hund sich ausleben darf.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich denke, dass man das mit einem großen Hund oder einen Hund der wesentlich schneller als das Tier ist nicht machen sollte, aber der Hund braucht ja auch Bewegung. Natürlich besteht die Gefahr, dass Tiere gerissen werden, aber in gewisser Weise ist das ja auch Natur und als Besitzer muss man auch eine Auge auf seinen Hund haben und ihn erziehen. Mein Hund wetzt auch nicht automatisch jedem Hasen hinterher.

Das finde ich nicht besonders toll. Der arme Hase wähnt sich in Lebensgefahr und rennt vielleicht in ein Auto. Und das nur, damit dein Hund seinen Jagdinstinkt ausleben kann? Wie würde es denn dir gefallen, einfach mal so aus Spaß durch den Wald gejagt zu werden? War ja in der Steinzeit auch "Natur".

Du tust sonst immer so, als wärst du der Gutmensch schlechthin, aber bei Tieren im Wald ist es dann plötzlich egal, wenn die gejagt und gequält werden. Ja ist halt so, der Hund muss sich ja austoben. Also echt, wie man man nur so herzlos sein.

Ich verstehe schon, dass man bei kleinen Hunden denkt, ach die sind so süß, die jagen ja nicht. Weil man sie ja auch füttert und meint, wenn die satt sind, was sollen die dann noch jagen. Aber genauso ist es auch bei Katzen, die Mäuse und Vögel fressen oder töten, obwohl sie satt sind. Es sind eben doch noch wilde Anteile in den Haustieren und da muss der Mensch einfach Kontrolle ausüben.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 31.05.2015, 19:19, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Ich wüsste aus meiner näheren Umgebung jetzt keinen Fall, in dem ein Nutztier von einem Hund gerissen wurde, aber man hört ja immer mal wieder nebenbei von solchen Geschehnissen.

Ich glaube aber ehrlich gesagt nicht, dass der Hauptgrund für solche Situationen der ist, dass die Halter sich nicht vorstellen können, dass ihr Hund Interesse am Jagen hat und auch in der Lage ist, ein anderes Tier zu töten. Ich würde behaupten, dass die Halter der Hunde, die dann tatsächlich andere Tiere reißen, einfach verantwortungslos und ignorant sind oder ihre Tiere schlicht nicht im Griff haben.

Da wird der Hund abgeleint, ohne vorher ein vernünftiges Gehorsamstraining gemacht zu haben. Oder der Hund wird abgeleint, weil er sich ja mal austoben muss und das Jagen ist schließlich sein Instinkt, da kann man dann natürlich nichts machen. Oder aber der Hund ist ja kein Rottweiler, sondern nur ein Chihuahua, der kann ja gar keine Schäden anrichten. Na, und manchmal jagt er zwar, aber ohne böse Absichten, weil eigentlich will er ja nur spielen.

Mir persönlich ist vollkommen egal, wie groß der Hund ist. Es ist mir egal, ob ein Hund ein Rind mit einem Biss tötet oder ob er ein Kaninchen zu Tode hetzt. Wenn er jagt und nicht zu 100 Prozent im Gehorsam steht und abrufbar ist, hat dieser Hund ohne Leine in der Natur nichts verloren. Wir sind nicht allein auf dieser Welt und auch die Feldmaus hat ein Recht, in Ruhe zu leben. Es reicht, dass sie natürliche Fressfeinde hat, da muss ich nicht noch den Haushund zum reinen Vergnügen drauf los lassen.

Wenn ich dann lese, dass ein Hund zwar abrufbar ist, man ihn aber erstmal jagen lässt, dann kann ich mich nur wundern, was in den Köpfen der Halter vorgeht. Haben sie keinen Respekt vor anderen Lebewesen? Sind sie zu faul, ihren Hund selbst vernünftig auszulasten, um ihn auszupowern? Das ist mir noch unverständlicher als das Ableinen aus purer Dummheit, um dann zu merken "huch, der hört ja gar nicht".

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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