Zu wenig Rente für deutsche geschiedene Mütter?
Neulich habe ich die Sendung ''Die Anstalt'' gesehen wo gesellschaftskritische Themen behandelt werden und diesmal ging es um die Rolle der Frau in Deutschland. Es wurde ein ''klassisches'' Beispiel gezeigt. Eine Frau und ein Mann beginnen mit ihrer Karriere, aber die Frau hört nach kurzer Zeit auf, fängt bereits mit niedrigem Lohn an. Sie hört auf das sie Kinder bekommt und der Mann macht weiter Karriere. Die Frau bekommt noch ein Kind und muss beide pflegen, nur 13% aller Frauen kehren in ihren Job zurück. Die Frau aus dem Beispiel macht nur einen Minijob.
Am Ende pflegt sie dann auch die alten und ihre Enkel und der Mann lässt sich scheiden und sucht sich eine jüngere Frau. Es wurde noch gesagt das sich bei jedem zweiten Kind der Mann vor Zahlungen drückt und die Frau bekommt dann eh kein Geld mehr. Am Ende hatte die Frau 600 Euro Rente und der Mann deutlich mehr. In der Sendung wurde dann aber auch explizit kritisiert, dass das nur in Deutschland so wäre, in anderen Ländern würde es einen Ausgleich geben, so dass es für Frauen kein Todesurteil ist, wenn sie mit dem Kind zu Hause bleiben und ihr Mann sie verlässt.
Kann man dadurch schlussfolgern, dass das deutsche Rentensystem in gewissen Bereichen etwas veraltet ist und im Vergleich zu anderen Ländern weniger hergibt, vor allem für Frauen die sich der Erziehung der Kinder widmen? Könnte das mitunter nicht auch einer der Gründe dafür sein, warum Frauen in Deutschland oft keine Kinder mehr haben wollen?
Sie hört auf das sie Kinder bekommt und der Mann macht weiter Karriere.
Am Ende pflegt sie dann auch die alten und ihre Enkel
Die Frau bekommt noch ein Kind und muss beide pflegen
Die Passagen sind für mich leider unklar. Sie hört was? Welche alten? Warum müssen Kinder und Enkel gepflegt werden? Oder meinst du betreut werden? Davon mal abgesehen, wenn man als Großmutter seine Enkel betreut statt arbeiten zu gehen, dann ist man als Frau selbst schuld.
Und es gibt durchaus die Möglichkeit, dass man sich als Großmutter zur Betreuung der Enkel in ein Angestelltenverhältnis anstellen lassen kann. Wer den Job aufgibt oder sich keinen Job sucht, weil man die Enkel betreut, braucht sich doch nicht wundern, dass nichts in die Rentenkasse fließt.
Könnte das mitunter nicht auch einer der Gründe dafür sein, warum Frauen in Deutschland oft keine Kinder mehr haben wollen?
Wenn die Basis einer Beziehung ist, dass der Mann die Frau eh verlässt, warum lässt man sich dann auf die Beziehung ein? Und wenn man im Vorfeld schon damit rechnet, dass der Mann sich eh eine jüngere Frau sucht, dann lässt man sich eben nicht schwängern.
Ganz generell gibt es in Deutschland die Möglichkeit auch freiwillig in die staatliche Rentenversicherung ein zu bezahlen. Es gibt außerdem sehr viele Möglichkeiten auch eine private Rentenversicherung abzuschließen. Was in Beziehungen, in denen einer arbeiten geht und der andere die Kinder versorgt, sicherlich sinnvoll ist.
Dann gibt es ja auch noch den sogenannten Versorgungsausgleich, bei dem Ehepartner irgendwie die Rentenpunkte an den anderen abgeben müssen oder so ähnlich. Das kann jemand anderes sicherlich besser erklären.
Was aber in Deutschland ein ganz großes Problem ist, dass vielen Frauen nicht bewusst ist, dass 450 Euro Jobs eben keine Zahlung in die Rentenversicherung einbringen. Man kann allerdings eben vom Arbeitgeber den Betrag in die Rentenversicherung abführen lassen. Das fehlt dann zwar am Gehalt, aber man hat eben vorgesorgt.
Bei einer Scheidung werden die Rentenpunkte, die während der Ehe erwirtschaftet wurden gegeneinander aufgerechnet. Wer mehr erwirtschaftet hat, muss man anderen Partner welche abgeben. Die Rentenpunkte werden dabei geteilt. Auch private Versicherungen werden dabei gegeneinander ausgeglichen, wenn sie vorhanden sind. In dem von dir beschriebenen Fall dürfte die Frau nicht gerade wenig Anwartschaften durch ihren Ex-Mann erhalten haben, wenn sie so lange verheiratet waren, dass sogar Enkel vorhanden sind.
Wobei das Szenario ja nichts mit dem Unterhalt für Kinder zu tun hat. Aber da kann ich aus eigener Erfahrungen sagen, dass man einen recht langen Atem benötigt, bis man die Ansprüche der Kinder erst mal per Gericht durchgesetzt hat. Und selbst wenn man diese Ansprüche zwangsweise eintreiben muss, kann man noch an Sachbearbeiter geraten, die sehr unlogische Ansichten haben.
Aber Scheidung und Kindesunterhalt sind auch zwei verschiedene Dinge, die man unterschiedlich bewerten muss. Selbst wenn sie in den meisten Fällen gleichzeitig beim Gericht liegen und auch oft dabei noch vom selben Richter entschieden werden.
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