Großbritanien verkauft Wählerdaten an Werbefirmen

So unglaublich es klingt, in Großbritanien werden Namen und Adressen aus Wählerlisten an verschiedene Unternehmen für 5 Pfund je 1000 Stück verkauft. Die Unternehmen nutzen diese Daten dann für eigene Werbung oder verkaufen sie weiter. Möglich macht das eine Verordnung nach der die Weitergabe solcher Daten für andere Zwecke erlaubt ist.

Zwar können die Wähler durch einfaches Ankreuzen auf einem Registrierungsformular die Weitergabe ihrer Daten verhindern, doch wird das nur von 40% der Wähler wahrgenommen. Der Grund dafür ist die wahrscheinlich verwirrende Formulierung im Registrierungsformular.

So besteht natürlich auch die Gefahr, dass die Daten auch mit anderen zugänglichen Informationen abgeglichen werden und so umfassende Profile erstellt werden könnten. Dieses Vorgehen wurde nun vom für Datenschutz zuständigen "Information Comissioner" heftig kritisiert. Die Abschaffung dieser Regelung wurde ebenfalls verlangt.

Weitere Informationen zum Thema finden sich auf der Website des Information Commissioner's Office.

Genau deshalb habe ich ein Problem mit der Weitergabe von Daten auch an staatliche Stellen. Selbst wenn es im Augenblick nichts ausmacht, kann sich dies morgen ändern und irgendein Psychopath hat meine Daten und stellt dann irgendetwas damit an. Davor habe ich am meisten Angst.

Was ist daran so aufregend? Deutsche Einwohnermeldeämter verkaufen die Daten der Bürger doch auch. Unternehmen mit entsprechendem Zugang können die Datensätze einfach elektronisch abfragen. Wer da nicht widerspricht, dessen Daten sind frei. Das Unternehmen regis24 lebt vom Verkauf dieser Daten.