Nach Kurzarbeit nun der Stellenabbau
Nachdem man in den letzten Monaten immer öfter gehört hat „Auto- und Metallindustrie fahren Kurzarbeit, da Auftragsflaute herrscht“ ist es nun soweit, dass die ersten Unternehmen den Belegschaften mit Kündigung drohen bzw. diese vorbereiten, da allein mit Kurzarbeit die Flaute nicht mehr zu bewältigen sei. Mehrere 10.000 Jobs stehen scheinbar auf dem Spiel.
Nicht nur die genannten Branchen stehen vor einem großen Problem, sondern nun auch der Maschinen- und Anlagenbau. Laut Berichten des Handelsblatt stehen allein in dieser Branche ca. 50.000 Arbeitsplätze auf dem Spiel. Mal schauen, wie das noch weiter geht und was wir in den nächsten 2 bis 5 Jahren noch so erleben werden.
Der Stellenabbau hat nicht stattgefunden und die Unternehmen konnten auf Staatskosten saniert werden.
Es ist schon toll, wenn ein Privatunternehmen 80 Prozent oder mehr vom Staat über Jahre hinweg erstattet bekommt. Verschiedene Firmen sollen Gelder auch beantragt haben, obwohl die Mitarbeiter regulär gearbeitet haben.
Letztendlich hat sich ja heraus gestellt, dass die Krise nur ein Strohfeuer war. Die Wirtschaft hat sich stabilisiert und im Moment gibt es mehr Jobs denn je in den angesprochenen Branchen.
Es ist schon toll, wenn ein Privatunternehmen 80 Prozent oder mehr vom Staat über Jahre hinweg erstattet bekommt.
Das stimmt doch gar nicht. In Deutschland wurden die Automobilindustrie nicht direkt durch den Staat unterstützt. Es gab zwar die Abwrackprämie, aber das war ja nur ein ganz normales Konjunkturprogramm, das Anreize setzen sollte, dass Leute etwas kaufen. Das Geld für die Prämie ist schließlich an die Verbraucher gegangen.
Kurzarbeit ist wiederum etwas anderes. Es bietet Unternehmen eine Alternative zu Entlassungen. Ob ein Unternehmen für alle Mitarbeiter 50% Kurzarbeit beantragt oder 50% der Mitarbeiter entlassen muss, spielt rein rechnerisch keine Rolle.
Das Geld dafür stammt nicht vom Staat, sondern von der Arbeitslosenversicherung. Kurzarbeitergeld wird aus den Beiträgen dieser Versicherung bezahlt. Es hat den riesigen Vorteil, dass alle Arbeitnehmer ihren Job behalten können.
Für die Unternehmen ist Kurzarbeit finanziell erst einmal nicht besser als Entlassungen. Sie bekommen keinen Cent vom Staat. Sie haben nur den Vorteil, dass sie ihre ganze Mannschaft an Bord halten können, auch wenn es dem Unternehmen sehr viel schlechter geht.
Verschiedene Firmen sollen Gelder auch beantragt haben, obwohl die Mitarbeiter regulär gearbeitet haben.
Sicherlich gibt es schwarze Schafe, die das System ausnutzen. Allerdings kontrolliert die Arbeitsagentur und greift bei Verstößen auch sehr konsequent durch. Vermutlich handelt es sich bei dem Vorgehen sogar um Betrug und damit um eine Straftat. Allerdings ist die Arbeitsagentur auch auf die Mitarbeit der Arbeitnehmer angewiesen, die Verstöße melden oder zumindest bereit sind, eine Aussage zu machen. Viele machen das aber nicht, einfach aus Angst, den Job zu verlieren.
Trotzdem würde ich davon ausgehen, dass die meisten Betriebe legal agieren und deshalb die Kurzarbeit wirklich nur im ursprünglichen Sinne einsetzen.
Ich habe einmal in Kurzarbeit gearbeitet und da hat das Management sehr streng auf die Einhaltung der Voraussetzungen geachtet. Bei Verstoß drohte sogar eine Kündigung, weil der Schaden für den Betrieb enorm ist, wenn die Arbeitsagentur das mit bekommt.
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