Präsidentschaftswahlkampf Obama/McCain völlig offen
Obwohl sich Barack Obama bei den Demokraten ja als Präsidentschaftskanditat gegen Hillary Clinton durchsetzen konnte, ist der Wahlausgang gegen seinen republikanischen Kontrahenten John McCain so ungewiss wie nur möglich. Politisch gesehen bleiben die USA ein zerrissenes Land – nach jüngsten Umfragen unter den Wählern zeichnet sich momentan ein Kopf an Kopf Rennen zwischen den beiden Bewerbern ab. Derzeit liegt Obama bei den registrierten Wählern aus beiden Lagern mit 49% zu 45% vorne, bei den Wählern, die ihre Entscheidung noch nicht getroffenen haben, ist der Trend ähnlich – aussagekräftig ist dieser Wert allerdings noch nicht.
Berücksichtigt man die astronomisch schlechten Umfragewerte des derzeitigen republikanischen Präsidenten George W. Busch (nur noch 29% der Amerikaner bescheinigen ihm eine gute Innen- und Außenpolitik), müssten die Werte von Obama als demokratischem Anwärter auf den Platz im weißen Haus eigentlich sehr viel besser aussehen. Obama und McCain machen es dem Wähler durch ihre Ausstrahlung und Persönlichkeit nicht gerade leicht sich für einen von beiden zu entscheiden, der Ausgang des Rennens dürfte daher weiterhin spannend bleiben.
Allerdings muss man sagen, dass bei Obama die klaren Aussagen zu seinen politischen Inhalten und Zielen fehlen. Die „es ist Zeit für einen Wechsel“ Reden sind zwar sehr publikumswirksam, gehen aber größtenteils nicht ins Detail – und wenn, dann nur sehr vage wie beispielsweise beim Thema Umwelt. McCain hat auf der anderen Seite das Problem, das er seine Meinungen zwar nach außen hin publik macht – ob er sie aber auch durchsetzten kann, ist mehr als zweifelhaft, da er es höchstwahrscheinlich mit einer demokratischen Mehrheit in beiden Häusern zu tun bekommen würde, und auch die Unterstützung im eigenen Lager ist wohl nicht lückenlos.
Inzwischen ist dieses Problem eindeutig gelöst worden. McCain wurde derart eindeutig nicht gewählt, dass man wirklich sehr froh sein musste, dass dieser erzkonservative Haudegen die Politik von Bush nicht direkt fortführen konnte.
Wie man inzwischen sehen konnte, hat sich mit Obama allerdings auch nichts wirklich wesentliches geändert. Rassismus scheint in den USA immer noch alltäglich zu sein und der Drohnenkrieg wurde unter Obama noch verstärkt.
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