Hauskatzenhaltung wirklich artgerecht?
Ich kenne mittlerweile einige Leute, die nur noch Hauskatzen halten, natürlich zu zweit. Ich persönlich würde mich wohl auch für eine Haltung im Haus entscheiden, da immer mehr brutale Vergehen an Katzen begangen werden, sei es ein Messer in den Kopf stecken oder mit Pfeilen auf die armen Tiere schießen, alles ist in unserer näheren Umgebung vorgekommen.
Jedoch miauen die Katzen oft am Fenster und schauen zum Fenster hinaus und da frage ich mich, ob das wirklich artgerecht ist, auch wenn zwei Katzen zusammen im Haus sind.
Naja, stelle dir einmal vor, du wohnst in einem Haus, vielleicht mit einem guten Freund oder Partner, und du kannst durch das Fenster herausgucken. Du siehst draußen andere Menschen, Tiere, Pflanzen, die Sonne, aber du kannst nicht heraus. Eine bescheidene Vorstellung, oder? Vielleicht wäre es nicht so schlimm, wenn du noch nie draußen warst. Aber wenn du schon einmal außerhalb deiner Wohnung warst und dann nur noch alles von innen beobachten kannst, dann wird es dich quälen.
Bei Katzen ist das in meinen Augen ähnlich. Viele Katzen sind von Kitten an nie draußen gewesen. Wenn sie dann in der Wohnung toll beschäftigt sind, viel viel Aufmerksamkeit bekommen, immer wieder Neues kennen lernen, dann können sie in der Wohnung ein durchaus glückliches Leben führen. Das größte Problem dahingehend ist wohl, dass viele Besitzer meinen, es reicht, ab und zu mal die Spielangel zu schwingen. Da stumpfen die Tiere ab und langweilen sich.
Einige werden dennoch einen großen Freiheitsdrang entwickeln. Diese Katzen werden in der Wohnungshaltung nicht glücklich. Die meisten Katzen, die mal Freigänger waren, können die Freiheit nicht vergessen und sind in der reinen Wohnungshaltung schlicht unglücklich.
Jede Katze hat einen Jagdinstinkt. Katzen wollen Mäuse, Vögel, Fliegen jagen. Die wollen sich sonnen, die lieben die frische Luft um die Nase. Deswegen vermitteln viele Tierschutzvereine zwar in Wohnungen, aber nur, wenn zumindest ein Balkon vorhanden ist. Viele Katzen, insbesondere, wenn sie schon ruhiger sind, sind absolut zufrieden damit, einen schönen Platz an der Sonne und in der frischen Luft zu haben, wo sie die Vögelchen einfach nur beobachten können.
Als ich vor 2,5 Jahren meine erste Katze kaufte, suchte ich gezielt nach einer alten Katze, die nie draußen war, weil ich ihr einfach weder Balkon noch Garten bieten konnte. Der Maus geht es nicht schlecht. sie genießt ihren Fensterplatz und hat auch noch nie maunzend am Fenster gesessen. Sie ist allgemein sehr ruhig und faul, blüht aber regelmäßig auf, wenn ich ihr etwas von draußen mitbringe. Sei es eine Kiste mit Sand zum buddeln, Blätter, Blumen, Äste. Eine Fliege in der Wohnung bringt sie in Euphorie. Wie glücklich wird sie erst sein, wenn sie echte Vögelchen oder Mäuschen jagen kann und wenn sie echtes Gras unter den Tatzen spürt, wenn sie an echten Bäumen kratzen und klettern kann?
Ich habe jedes Verständnis der Welt, dass man seine Katzen nicht in unbegrenzten Freigang lassen will. Ich kann das auch nicht, weil ich Panik habe, dass ihnen etwas passiert. Aber ich sehe auch, wie gut meinen Katzen Auslauf täte. Deswegen ziehen wir jetzt in eine Wohnung mit Garten. Aus heutiger Sicht würde ich keine Katze mehr kaufen, ohne zumindest einen großen Balkon zu haben, der über einen echten Baumstamm, eine Kiste mit echtem Sand, echtem Gras und so weiter verfügt. Gerade bei älteren Tieren geht es weniger um die Größe des Reviers als einfach um ein wenig Natur und Abwechslung an frischer Luft.
Ich frage mich dabei aber dann doch, ob es noch artgerecht ist, eine Hauskatze wirklich raus zu lassen oder sogar aus zu wildern. Diese Art der Katzen leben bereits so lange bei uns, dass sie sich sogar für den Menschen das Miauen angewöhnt haben. So was machen Katzen nämlich von Natur aus gar nicht. Dem dient nur dazu, sich mit dem Menschen durch Laute zu kommunizieren.
Natürlich klingt das schon irgendwie traurig, was du da erzählst. Katzen haben natürlich einen Drang nach Freiheit. Deshalb machen sie ja auch was sie wollen und lassen sich nichts sagen. Aber ob die heutigen Katzen vollends noch wirklich dazu gemacht sind, draußen zu leben, wage ich doch schon ein wenig zu bezweifeln.
Natürlich sollte man sich darüber Gedanken machen, wenn man sich eine Katze anschaffen will. Ich zum Beispiel würde meine Katze auch nicht mehr raus lassen, da meine letzten Katzen immer irgendwo gefüttert worden sind mit für Katzen schädlichen Zeug und irgendwann kamen sie nicht wieder. Oder sie wurden sogar einfach mitgenommen. Aber im Gegenzug dazu sollte man ihnen doch einiges an Zubehör kaufen. Schließlich kann es ja auch recht langweilig sein. Daher finde ich es schon wichtig, der Katze allen Möglichen Kram zu kaufen, damit sie so glücklich wie möglich sein kann.
Zudem muss man aber auch beachten, dass es auch Katzen gibt, die gar kein Interesse daran haben, nach draußen zu gehen. Auch das habe ich schon erlebt und ist doch auch nur ein weiterer Beweis dafür, dass diese Tiere nicht mehr ganz so für die Natur geschaffen sind wie früher.
Ich bin zeit meines Lebens mit Katzen aufgewachsen und wenn ich dabei eines gelernt habe, dann dass die beste artgerechte Haltung eine Haus-Garten-Kombi ist. Also dass das Tier auch nach draußen darf, wann es möchte, und wenn es nach Hause möchte, dass es dann im Haus ein warmes Plätzchen und Futter vorfindet. Wenn eine Katze so gehalten wird, braucht es manchmal noch nicht einmal eine zweite Katze im Haus. Manche Katzen, vor allem jene, die Zeit ihres Lebens allein gehalten wurden, wollen ihr Revier auch gar nicht teilen.
Wenn die Katzen draußen sind, suchen sie sich ihre Gesellschaft von ganz allein. Und wenn sie die Gesellschaft ihres Menschen wollen, kommen sie ins Haus oder eben dorthin, wo sie ihren Menschen vermuten. Wenn eine Katze immer in den Garten durfte, möchte sie auch gar nicht mehr im Haus bleiben. Meist ist der Platz hierfür ja auch zu klein.
Die Gefahr, dass sie etwas Vergiftetes fressen oder überfahren werden oder nicht mehr wiederkommen, besteht natürlich. Aber die ersten beiden Möglichkeiten sind ja wohl vom Menschen verursacht. Und bei der letzten Möglichkeit weiß jeder Katzenbesitzer, dass Katzen ihren eigenen Willen haben. Wenn eine Katze denkt, sie fühlt sich bei ihrem Besitzer nicht mehr wohl, wird sie diesen wechseln.
Das ist einfach so. Aber das passiert nicht oft. Die meisten Katzen bleiben Jahre bei ihrem Besitzer, sogar bis zum Tod. Da ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie irgendwo überfahren werden. Deswegen würde ich eine Katze auch nur halten, wenn ich sie gefahrlos raus lassen kann und die Straßen um das Haus herum wenig befahren sind.
Allerdings müssen die Tiere dann auch sterilisiert oder kastriert werden, sonst bekommt man unfreiwilligen Zuwachs.
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