Schulbedarfspaket - Pläne nachgebessert

So manches Mal fragt man sich schon, wer bestimmte Pläne macht, weil diese recht zynisch oder zumindest realitätsfremd scheinen. Schön zu wissen, dass einige Pläne noch mal überarbeitet werden, bevor sie dann endgültig in die Tat umgesetzt werden. So geschehen beim sogenannten Schulbedarfspaket.

Ursprünglich sollte der jährliche Bildungszuschuss in Höhe von 100 Euro nur Kindern von Hartz-IV-Beziehern zu gute kommen und das auch nur bis zur 10. Klasse. Weil sie es eh nicht aufs Gymnasium schaffen? Welch Zynismus!

Nun soll die Leistung auch Familien mit geringem Einkommen zugute kommen, die weder Arbeitslosengeld II noch Sozialgeld beziehen, auch Empfänger des Kinderzuschlages sollen in den Genuss der Leistung kommen. Ebenso ist die Zahlung des Zuschusses bis zur 13. Klasse geplant. Das nicht nur für Abiturienten, auch Vollzeitberufsschüler ohne Ausbildungsvergütung sollen Anspruch auf den Zuschuss haben.

Leider wurde an der jährlichen Summe von 100 Euro nicht nachgebessert: 8,33 Euro mehr im Monat für Schulbedarf ist doch ziemlich mager, aber immerhin besser als eine Kinder gelderhöhung von 0 Euro.

Da jede Kindergelderhöhung voll auf Hartz IV angerechnet wird, ist dies mit Sicherheit ebenso blödsinnig. Was mich persönlich vor allem ärgert, ist die Scheinheiligkeit, mit der man argumentiert. Da werden einem Bezieher von Hartz IV 10 Euro nicht einfach in die Hand gedrückt, weil er angeblich nicht richtig mit Geld umgehen kann. Und diejenigen, die dies behaupten, wollen ihre Parteikollegen als erfolgreich hinstellen, wenn ein Rüstungsprojekt in Milliardenhöhe nach dem anderen floppt.

Inzwischen ist das Paket da und es wird als erfolgreich hingestellt, obwohl es in den meisten Fällen nur dazu gedient hat, dass das Schulessen nun vom Bund und nicht mehr vom jeweiligen Landkreis bezahlt wird. Für die Mehrzahl der Betroffenen hat sich nichts geändert.