Ist der Tod die vielleicht beste Erfindung des Lebens?

Steve Jobs hat in einer Rede vor Uni-Absolventen mal gesagt, dass der Tod die beste Erfindung des Lebens ist. Auch ich finde, dass der Tod die vielleicht beste Erfindung des Lebens ist. Er erinnert uns immer wieder daran, dass wir nur eine begrenzte Zeit auf diesem Planeten haben und wir diese Zeit nutzen müssen. Wenn wir unendlich Zeit hätten, wären wir vermutlich viel weniger produktiv und würden noch mehr Zeit vergeuden.

Wie ist hier eure Meinung? Findet ihr auch, dass der Tod gut ist oder wäre es ohne einen sicheren Tod einfacher? Warum vertretet ihr eure Meinung?

Der größte Teil der Menschheit teilt diese Auffassung jedenfalls nicht. Die gehen nämlich nicht mit dem Wissen durch den Tag, dass ihre Chance überhaupt hier zu sein verschwindend gering war und, dass sie nur eine begrenzte Zeit haben und daraus das Beste machen sollten.

Die meisten Menschen kommen nicht mit der Endlichkeit ihrer Existenz klar und hängen statt dessen Vorstellungen von einem Leben nach dem Tod oder einer Wiedergeburt an oder was es da sonst noch alles gibt, das den Menschen als Mittel zur Unsterblichkeit verkauft wird. Ich finde es Schade, dass so viele Menschen ihre Zeit und ihre Ressourcen damit verschwenden auf das nächste Leben zu warten, aber ändern kann man das ja nicht. Daraus muss sich jeder selber befreien.

Du scheinst ja generell der Meinung sein, dass wir alle nur unsere Zeit verschwenden, wie man schon in anderen Threads von dir lesen konnte. Ich teile diese Meinung nicht, da zu einem erfüllten Leben auch Spaß und Entspannung gehört, nicht nur "Produktivität".

Diese Aussage von Steve Jobs ist mir nun nicht bekannt, aber wenn er das wirklich so gesagt hat, dann muss ich ihm dahingehend widersprechen, dass der Tod keine Erfindung ist, sondern einfach eine natürliche Gegebenheit. Sicherlich muss man die Zeit nutzen, die einem gegeben ist, aber wie man das tut, ist jedem selbst überlassen.

Ich persönlich glaube nicht, dass ich mein Leben anders gestalten würde, wenn ich nicht irgendwann sterben müsste, denn ich bin jemand, der mehr im hier und jetzt lebt und nicht so viel über die ferne Zukunft nachdenkt. Ich weiß ja schließlich auch nicht, wann ich sterbe. Wenn es schon nächste Woche soweit sein sollte, habe ich in meinem Leben nicht sehr viel erreicht, aber das ist dann eben so.

Es ist eigentlich eine interessante Frage, ab wann Lebewesen begonnen haben altersbedingt zu sterben, denn Bakterien teilen sich ja bekanntlich und dann gehen aus ursprünglich einem Lebewesen zwei heraus. Von einer Erfindung würde ich nicht reden, weil die Evolution ein Versuch und Irrtum ist, das sich sehr langsam auf eine immer optimaleren Anpassung der Umwelt herantastet. Interessant wäre auch hier, ob der Tod durch einen evolutionären Vorteil entstanden ist oder ob er unvermeidlich gewesen ist, als Einzeller zu Mehrzellern wurden.

Jedenfalls kann ich mir durchaus vorstellen, dass Wesen mit einem höheren Bewusstsein irgendwann des Lebens überdrüssig werden, wenn sie schon ewig in der Welt existiert haben und alles schon so viele Male gesehen und erlebt haben. Alte Wesen würden das Leben irgendwann überdrüssig und der Vorteil vom Tod ist auch, dass dann dadurch Platz geräumt wird für neue Wesen. Allerdings ist mir die Lebensspanne von Menschen für meinen Geschmack zu kurz.

Ein schlauer alter Mensch, mit dem ich früher einmal gesprochen habe, hat gemeint, dass viele Misstände auch dadurch entstehen, dass Menschen nicht lange genug leben, weil sie die Konsequenzen ihres Handelns nicht mehr erleben und erst nachfolgende Generationen sie ertragen müssen. Ich denke, an dieser Aussage ist durchaus etwas dran.