Wie finde ich einen guten Betreuer für meinen Onkel?

Einer meiner Onkel hat bisher sehr einsam gelebt und wenig Kontakt mit uns gehabt. Er lebt alleine und scheint dort auch keinen echten Freundeskreis zu haben. Wie ich erfahren habe, scheint er nicht mehr alles richtig auf die Reihe zu bekommen. Er wollte mich als Betreuer haben, obwohl wir uns in letzter Zeit nicht mehr gesehen haben. Ich kann allerdings nicht jederzeit und kurzfristig dort vorbeikommen und kenne mich nicht richtig mit der Materie aus. Deshalb suche ich jemanden vor Ort.

Die erste Frage ist, was für ein Betreuer genau gesucht wird. Eine erste Lösung, um etwas Sicherheit zu bekommen, wäre ein Hausnotruf. Da wäre zumindest bei Notfällen schnell jemand vor Ort und einmal am Tag gäbe es eine "Lebendmeldung". Das ist auch ohne Pflegestufe finanzierbar. Den Teil, dass jemand kommt, muss eh selbst bezahlen und das ist der größere Anteil.

Ein gesetzlicher Betreuer übernimmt zwar die Rechtsgeschäfte. Aber er hat in der Regel nur wenig Zeit pro Klient und Monat. Spontan kommen die wenigsten vorbei, weil sie das gar nicht leisten können.

Was sich am passendsten anhört, wäre ein Alltagsbegleiter, der täglich für einige Stunden oder ein bestimmten Wochentagen vorbeikommt und Unterstützung bietet. Wegen der Finanzierung solche Möglichkeiten und um überhaupt einen Überblick über die Möglichkeiten zu bekommen, wäre es sinnvoll, sich an eine Beratungsstelle zu wenden. Die Caritas oder die Diakonie haben meist recht gute Beratungsstellen.

In welchen Bereichen braucht er denn nun wirklich Hilfe? Geht es um die Gesundheitsfürsorge, die Finanzen, das Aufenthaltsbestimmungsrecht? Man kann sich meiner Meinung auch beim Versorgungsamt darüber informieren. Oder auch beim Amtsgericht, wo man einen gesetzlichen Betreuer bestellen kann, sind Beratungen möglich. Eine Vorstellung macht aus meiner Sicht schon eher Sinn, als einen Alltagsbegleiter zu suchen. Es kommt dabei auch darauf an, wie die eigenen Finanzen aussehen.

Finanziell gesehen ist es ein Problem, da es um einen Fall von Grundsicherung geht. Gesundheitlich geht es noch soweit. Es wäre vor allem für den Umgang mit den Ämtern und zwar besonders zur Vermeidung irgendwelcher Unstimmigkeiten.

Er kann also wirklich Aussagen zu seiner Gesundheit machen und dafür auch die betreffende richtige Entscheidung ziehen? Wenn es nun nur um einen Betreuer im Zusammenhang mit den ganzen Behörden und Finanzen geht, ist dies eigentlich ganz schnell getan.

Schließlich muss nur ein Betreuer gewählt werden, der ihm die Finanzen zuteilt, zum Beispiel 100 Euro in der Woche. Oder geht es auch nicht mehr, dass er einkaufen gehen kann? Und Briefe müssen dann über den Betreuer laufen.

Ich denke aber, dass du das durchaus dennoch machen kannst, auch wenn du nicht jeden Tag dort bist. Bei einigen Briefen hat man ja auch eine gewisse Zeit. Demnach würde doch ein Besuch einmal die Woche reichen.

Das Problem für mich ist, dass ich nicht jederzeit dorthin kann und er auf den Ämtern so richtig am Rad dreht. Da solche Termine manchmal recht kurzfristig kommen, wäre dies meiner Ansicht nach unbedingt notwendig. Deshalb suche ich eine Betreuung.

Die Briefe kann man aber als Betreuer an sich selbst senden lassen, sodass man nicht zu den Verwandten fahren muss. Wenn es um Termine bei Behörden geht, muss man schauen, ob man es wirklich machen kann. Einige Betreuer regeln ja auch vieles schriftlich oder sogar per Telefon. Von daher sehe ich nicht unbedingt ein Problem darin.

Wenn du aber ein Problem damit hast, weil du eben nicht zu den Terminen kannst, solltest du auch nicht den Betreuer spielen. Dann lass doch einen Berufsbetreuer endlich an die Sache. Er wird dann auch zu den Terminen gehen können.