Peinlich, wenn Deutschland keine Stimmen bekommt?

vom 24.05.2015, 00:17 Uhr

Ich habe vor kurzem einige Minuten aus der Auswertung vom Eurovision Song Contest gesehen und es war das 16 Land mit der Auswertung dran und Deutschland hatte immer noch Null Punkte. Ich habe jetzt auch nicht weiter geschaut und ich denke mal, dass Deutschland im Laufe des Abends vielleicht doch noch den einen oder anderen Punkt bekommen wird, aber viel wird e nicht sein.

Wie findet ihr es, dass Deutschland so schlecht abschneidet? Ist das für euch ein Zeichen dafür, dass die deutschen einfach einen schlechten Musikgeschmack haben, den die anderen nicht so teilen können? Oder interessiert euch das wenig, wenn die anderen die deutsche Musik einfach nicht mögen? Bedrückt euch das mehr, wenn ihr die deutschen Kandidaten mochtet?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Deutschland hat das Ding vor gar nicht langer Zeit gewonnen, so viel zu deiner "die Deutschen haben einen schlechten Geschmack" Theorie. Das, was England seit Jahren abliefert, wäre mir deutlich peinlicher, wenn ich solche Gefühle hätte. Den da mangelt es ja eigentlich nicht an Musikern, die den Massengeschmack treffen.

Ich fühle mich aber nicht irgendwie patriotisch dazu verpflichtet für schlechte Lieder die Daumen zu drücken. Der deutsche Beitrag ist einfach nur 0815 langweilig, den vergisst man direkt wieder. Warum sollte dafür dann jemand abstimmen? Selbst der mal wieder grottenschlechte englische Beitrag hat inzwischen mehr Punkte, wahrscheinlich weil er schlechter als der Durchschnitt ist und dadurch aus dem Rahmen fällt.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Cloudy24 hat geschrieben:Deutschland hat das Ding vor gar nicht langer Zeit gewonnen, so viel zu deiner "die Deutschen haben einen schlechten Geschmack" Theorie.

Meiner Meinung nach hat Deutschland aus Kalkül gewonnen und nicht, weil das Lied so gut war. Denn ich würde es schon als sehr interessanten Zufall bezeichnen, dass Deutschland - das den ESC seit sehr vielen Jahren sponsort und deswegen automatisch teilnehmen darf - erst dann "zufällig" gewinne, wenn die Sponsoren sich beschweren und ankündigen, die finanzielle Unterstützung einzustellen wenn Deutschland noch weiter so extrem schlecht abschneidet. Für mich sieht das eher so aus, als wolle man die Sponsoren bei der Stange halten und auf diese Weise bei Laune halten. Aber das nur so am Rande.

Ich finde es nur dann peinlich, wenn ein Land - in diesem Fall Deutschland - Null Punkte bekommt, wenn man vorher groß getönt hat, dass man definitiv gewinnen würde und absolut von sich selbst überzeugt ist. Ich habe den ESC zwar Vorher nicht wirklich verfolgt, aber ich gehe davon aus, dass das hier nicht der Fall war.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Mich interessiert der ESC eigentlich nicht weiter. Dennoch denke ich durchaus das es eben sein kann, dass man einen unterschiedlichen Musikgeschmack hat und wenn ein Land dann keine Punkte bekommt, dann hat man sich vielleicht für einen falschen Musiker entschieden, aber letztendlich ist es doch ein Wettbewerb und da muss es auch einen Verlierer geben. Deutsche haben deswegen nicht automatisch einen falschen oder schlechten Geschmack, aber es kommt eben nicht immer so bei anderen Menschen an.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Also ich muss schon sagen, der ESC ist sowieso nicht fair, da wird untereinander Punkte hin und herverschoben, auch letztes Jahr dieser Conchita Wurst, der hat auch nur gewonnen, weil er auf die Mitleidsdrüse gedrückt hat und nicht weil er gut gesungen hat. Somit ist der ESC überhaupt nicht repräsentativ, es gibt viele gute Künstler aus Deutschland.

» Bascolo » Beiträge: 3586 » Talkpoints: 0,29 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Mich interessiert der Eurovision Song Contest wenig bis gar nicht. Es ist doch schon seit etlichen Jahren so das alles nur Kalkül ist und die Punkte nur hin und her geschoben werden. Dabei ist es so gut wie egal wie gut oder schlecht die einzelnen Kandidaten sind. Es läuft einfach nicht fair ab. Deshalb hat für mich der Eurovision Song Contest schon vor Jahren seinen Reiz verloren.

» Anijenije » Beiträge: 2730 » Talkpoints: 53,02 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Das Gemecker, dass sich die Länder Punkte zuschieben würden, gibt es ja immer wieder, aber natürlich nur dann, wenn Deutschland mal wieder schlecht abgeschnitten hat. :lol:

Ich muss sagen, ich habe mir schon beim Vorentscheid gedacht, dass, egal wer am Ende Deutschland vertritt, keine gute Platzierung dabei rauskommt, auch wenn ich nicht gleich mit null Punkten gerechnet habe. Ein/e gute/r Sänger/in zu sein, reicht für den ESC einfach nicht, da muss auch das ganze Drumherum noch entsprechend viel Aufmerksamkeit erregen. Das haut dann auch nichts mit schlechtem Musikgeschmack zu tun, wenn erst gar niemand geeignetes zur Wahl steht. Mit Andreas Kümmert wäre es uns auch nicht besser ergangen.

Man muss aber auch anmerken, dass bei 27 Teilnehmern das System der Punktevergabe ziemlich hart ist. 10 Länder bekommen jeweils Punkte und der Rest nichts, deshalb gibt das Endergebnis nicht zwangsläufig wieder, wer tatsächlich schlecht angekommen ist. Selbst wenn Ann-Sophie bei einem Großteil der Ländervotings irgendwo zwischen Platz 11 und 20 gelandet ist, was man ja nicht weiß, sind das trotzdem 0 Punkte. Insgesamt haben vielleicht weniger Leute für den wirklich peinlichen Beitrag aus Großbritannien angerufen, aber da sie zwei- oder dreimal niedrige Punktzahlen abgreifen konnten, stehen sie im Endergebnis halt besser da.

Peinlich finde ich jedenfalls gar nichts, solange es kein peinlicher Auftritt war und davon kann man in meinem Augen nicht sprechen. Ann-Sophie hat nicht schlecht gesungen, aber anscheinend nicht genug den Massengeschmack getroffen bzw. nicht genug Aufmerksamkeit erregt.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Olly173 hat geschrieben:Meiner Meinung nach hat Deutschland aus Kalkül gewonnen und nicht, weil das Lied so gut war. Denn ich würde es schon als sehr interessanten Zufall bezeichnen, dass Deutschland - das den ESC seit sehr vielen Jahren sponsort und deswegen automatisch teilnehmen darf - erst dann "zufällig" gewinne, wenn die Sponsoren sich beschweren und ankündigen, die finanzielle Unterstützung einzustellen wenn Deutschland noch weiter so extrem schlecht abschneidet. Für mich sieht das eher so aus, als wolle man die Sponsoren bei der Stange halten und auf diese Weise bei Laune halten. Aber das nur so am Rande.

Das Problem mit Verschwörungstheorien ist meistens, dass sie nur funktionieren würden, wenn ziemlich viele Leute eingeweiht und bestochen worden sind. Man müsste sich dann zunächst einmal Leute aussuchen, die bestechlich sind und nicht etwa die Bestechung ablehnen und den Bestechungsversuch öffentlich machen. Oder die Bestechung annehmen und noch mehr Geld wittern und das Ganze dann trotzdem öffentlich machen.

In diesem Fall hätte man zum Beispiel ziemlich viele Journalisten dazu bringen müssen, dass sie vor dem Wettbewerb begeisterte Berichte über den deutschen Beitrag und vor allem über die Interpretin schreiben. Und man hätte natürlich auch die Wetten manipulieren müssen, die Deutschland damals vorne sahen.

Und wenn man das alles hin bekommen hat muss man natürlich auch dafür sorgen, dass die Eingeweihten weiterhin schweigen. Was bedeutet, dass man sie entweder weiter besticht, mit irgendwas erpresst oder umbringt. Auf jeden Fall wäre das ein ziemlich teurer Spaß, der irgendwie so gar nicht zu deiner Verschwörungstheorie passt, die ja dazu führen sollte, dass Geld rein kommt, oder?

Ich verstehe es wirklich nicht, warum so viele Leute völlig obskure Verschwörungstheorien einfach nachplappern ohne das ganze Szenario mal zu durchdenken und sich zu fragen, wie logisch und wie machbar das überhaupt ist. Aber das nur so am Rande.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Dann hat Deutschland halt schlecht abgeschnitten. Ich finde es nicht wirklich peinlich und ich finde daran auch nichts Verwerfliches. Es mag sein, dass vielleicht politische Aspekte in vielen Köpfen eine Rolle gespielt haben könnten, aber das kann man niemandem nachweisen. Es tut mir halt für die Interpretin etwas leid, aber sie hat halt einfach nicht den Nerv getroffen.

Meinen Nerv hat sie übrigens ebenfalls nicht getroffen, deshalb wäre ich auch nicht über die Grenze gehuscht und hätte für sie angerufen. Der Song ist nicht in meinem Kopf verblieben und er war wirklich sehr langweilig. Es mag sein, dass Ann-Sophie nicht schlecht gesungen hat, aber irgendwie sind immer mehrere Songs dieser Sparte dabei und es war für mich kein Wunder, dass Deutschland so schlecht abschneidet und dass eher etwas polarisierendere Songs das vordere Feld ausmachen.

Ich denke nicht, dass die Deutschen nun den schlechtesten Musikgeschmack haben. Ich denke eher, dass die Vorentscheide nicht so laufen, wie sie laufen sollten. Das bemerkt man doch immer wieder. Ich mag einige deutsche Interpreten zum Beispiel sehr gerne, die auch vielleicht eher einen besseren Platz beim ESC erhalten hätten, weil die Musik polarisiert. Aber dazu ist deren Bekanntheitsgrad zu groß und es geht ja immer noch um die Liedermacher selbst.

Wenn man sich die Platzierungen der letzten Jahre so ansieht, kann man schon ein Muster ausmachen. Denn die Interpreten, die aus der Raab'schen Maschinerie kommen, haben an sich immer recht gute Plätze belegt. Auch Ralf Siegel hat immer recht gute Platzierungen erreicht. Deshalb liegt es nicht unbedingt nur an den politischen Hintergründen, am Interpreten selbst, sondern vielleicht auch an den Songschreibern und Komponisten selbst.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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