Archäologie, oder Indiana Jones und die Realität
Angefangen beim antiken Troja, über die ägyptischen Pyramiden und andere bekannte altertümliche Schätze ist schon viel geforscht worden - diese Funde geben Archäologen aber trotzdem auch weiterhin viele Rätsel auf. Die Zeiten der spektakulären Entdeckungen, wie es sie im 19. und 20. Jahrhundert gegeben hat, mag zwar vielleicht vorbei sein, es bieten sich aber nach wie vor extrem spannende Einblicke in die Vergangenheit.
Es gibt immer wieder große Entdeckungen, auch heutzutage noch, allerdings ist ein Archäologe im Allgemeinen vielleicht 2 Monate im Jahr im Ausland und gräbt. Den Rest der Zeit verbringt er in der Bibliothek, an seinem Schreibtisch oder dabei, Tonscherben und ähnliche Funde unter die Lupe zu nehmen. Das verlangt ein enormes Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit diesen Zeitdokumenten, sowie ein großes Durchhaltevermögen, denn oft liegt endlose monotone Arbeit vor der nächsten sensationellen Entdeckung. Spaß an der Arbeit im Freien gehört da einfach zum Beruf.
Werden beispielsweise bei Bauarbeiten historische Relikte gefunden, müssen Archäologen schnell sein, denn dann müssen Funde meist unter Zeitdruck geborgen werden. Die Bereitschaft auch mal mehr zu arbeiten, wenn es nötig ist, ist da vielleicht essentieller als in manch anderen Berufen. Zudem sollte man körperlich fit sein, denn bei Grabungen arbeitet man viel hockend beziehungsweise in gebückter Haltung.
Dabei ist eine Krönung der harten Arbeit mit aufsehenerregenden Entdeckungen selten. Ab und an passiert so etwas natürlich, aber wer auf berühmte Kunst und Kulturschätze aus ist, ist im Museum allemal besser aufgehoben als an einer archäologischen Ausgrabungsstätte. Die Arbeit des Archäologen hat sich dabei mit der Zeit eigentlich kaum verändert. Erkennen, Dokumentieren und Erforschen archäologischer Denkmäler stehen klar im Vordergrund. Dazu gehört auch die Denkmalpflege, schließlich wollen Ausgrabungsstätten nicht nur gefunden und erforscht, sondern auch erhalten werden. Und auch die Präsentation der Funde in Museen gehört zum Gesamtbild.
Gar nicht so selten kommt es vor, dass Hochschulabsolventen in dem Fach letztendlich in ganz anderen Bereichen landen. Viele, die Archäologie studiert haben, sind im Endeffekt gar nicht als Archäologen tätig, denn obwohl man mit dem Studium ganz gut unterkommt, sind die Jobaussichten im eigentlichen Tätigkeitsfeld nicht gerade berauschend. Da relativ wenigen Stellen eine vergleichsweise hohe Zahl an Absolventen gegenübersteht, sind die Anforderungen auch entsprechend hoch. So wird zumeist ein Doktortitel bei der Einstellung verlangt und oft sind die Anstellungen nur befristet. Auch das Studium selbst ist nicht so ganz ohne. So reicht die Palette des abzudeckenden Wissens von der Ägyptologie über die Altamerikanistik bis zur europäischen Frühgeschichte. Auch Fremdsprachen sind dabei sehr wichtig - etwa Latein und Altgriechisch.
Dass der Beruf des Archäologen nicht so ist wie früher oft in Film und Fernsehen dargestellt, das ist mir völlig klar. Trotzdem kann ich als Kind der 80er nicht eine gewisse Prägung durch Indiana Jones und Konsorten abstreiten Auch auf realistischem Level halte ich diesen Beruf aber für durchaus interessant und erstrebenswert, da ich mich für Geschichte interessiere und durchaus auch mal gut mit monotoneren Strecken zurecht komme. Ich muss aber sagen, dass ich noch nie in meinem Leben einen Archäologen kennengelernt habe - wie ist das bei euch?
Im Südwesten, wo ich wohne, gibt es immer noch den einen oder anderen Fund aus der Römer- oder Keltenzeit, der dokumentiert werden muss. Dies ist eine richtig schwierige Arbeit und es kommt auch in anderen Branchen immer wieder vor, dass jemand nach seinem Studium in einem völlig anderen Bereich arbeitet.
Indiana Jones hat mit der Realität sicher nichts zu tun und er fällt meiner Ansicht nach auch eher in die Kategorie Schatzsucher als Archäologe. Auf solche Gefahren kann auch jeder im realen Leben sicher gerne verzichten.
Gar nicht so selten kommt es vor, dass Hochschulabsolventen in dem Fach letztendlich in ganz anderen Bereichen landen. Viele, die Archäologie studiert haben, sind im Endeffekt gar nicht als Archäologen tätig, denn obwohl man mit dem Studium ganz gut unterkommt, sind die Jobaussichten im eigentlichen Tätigkeitsfeld nicht gerade berauschend.
Das ist ein ganz wichtiger Punkt, wenn man mit dem Gedanken spielt, als Archäologe zu arbeiten. Es gibt einfach zu wenige Menschen und Organisationen, die bereit sind für die Arbeit eines Archäologen Geld zu bezahlen.
Das liegt daran, dass man mit dieser Arbeit wiederum kein Geld verdienen kann. Die Arbeit eines Softwareentwicklers kann man dagegen beispielsweise sehr gut verkaufen, was Firmen wie Microsoft, Google und SAP eindrucksvoll beweisen. Und so verdient ein Softwareentwickler eben im Schnitt mehr als ein Archäologe.
Mit dem gleichen Problem kämpfen ja auch die anderen Geisteswissenschaften. Und so landen viele Absolventen später in einem Bereich, der nichts mit ihrem Studium zu tun hat, weil sie feststellen, dass sie dort eben mehr Geld verdienen können und einfach leichter (oder überhaupt) einen Job bekommen.
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