Fehler in Lehrbuch an den Verlag melden?

vom 14.05.2015, 16:11 Uhr

Ich besuche ja zur Zeit einen Sprachkurs und habe diesmal im A2-Kurs eine Muttersprachlerin als Dozentin und nicht wie im Kurs davor eine Deutsche, die diese Sprache gelernt und studiert hat. Diese Muttersprachlerin hatte schon das eine oder andere an unserem Lehrbuch zu kritisieren und hat uns eben darüber aufgeklärt, dass bestimmte grammatikalische Ausdrücke oder Redewendungen so in dieser Sprache nicht verwendet würde. Es sind beispielsweise auch Tippfehler in dem Lehrbuch.

Als ich eine bestimmte Vokabel im Register hinten nachschlagen wollte, wurde ich aus der deutschen Übersetzung nicht wirklich schlau. Ich fragte also die Dozentin nach der Übersetzung des Wortes, sodass sich herausstellte, dass in der deutschen Übersetzung des Buches ein Buchstabe vergessen wurde, sodass das Wort natürlich einen vollkommen anderen Sinn und eine ganz andere Bedeutung bekam als angegeben.

Ich unterhielt mich auch mit einem Kommilitonen darüber und hatte mich ein wenig darüber aufgeregt, dass eben kein Muttersprachler diese Lehrbücher offensichtlich vor dem Druck und dem Verkauf Korrektur gelesen hat und deswegen so viele Fehler enthalten sind. Da meinte mein Kommilitone nur zu mir, dass man vielleicht darauf spekuliert, dass die Nutzer dieser Lehrbücher sich selbst melden und auf Fehler aufmerksam machen, sodass bei der nächsten Auflage diese Fehler eben korrigiert abgedruckt werden können.

Wir haben daraufhin im Lehrbuch nachgeschaut und keine Telefonnummer für Anregungen gefunden, daher glaube ich auch nicht, dass dies überhaupt gewünscht ist. Außerdem bezweifle ich, dass Autodidakten, die sich das Lehrbuch und die CD eben kaufen um sich die Sprache selbst beizubringen, solche Fehler überhaupt bemerken und melden würden.

Wie seht ihr das? Sollte man Fehler in einem Lehrbuch an den Verlag melden? Oder würdet ihr euch diese Mühe gar nicht erst machen? Warum ist das so?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich finde solche Fehler auch immer problematisch, eben weil sich mit solchen Büchern vielleicht auch Menschen etwas selber beibringen möchten, die dann etwas falsches lernen. Das ist dann ja auch nicht im Sinne des Erfinders. Ich kann mich noch an mein Chemiebuch während der Ausbildung erinnern. Da war es auch oft so, dass die Lehrerin etwas angemerkt hat, was im Buch falsch war.

Wir Schüler haben es dann so in unsere Bücher geschrieben, wie es richtig war und so konnten wir es immerhin korrekt lernen. Wir haben dann die Lehrerin gefragt, ob wir die Fehler nicht besser dem Verlag melden sollten. Aber es war da bereits eine neue Auflage des Buches in Arbeit und darin waren die Fehler dann nicht mehr, weil sich wohl schon Menschen darüber beschwert haben.

So meinte es zumindest unsere Lehrerin, die uns im Grunde aber darin zugestimmt hat, dass man solche Fehler an den Verlag melden sollte. Wenn niemand etwas dagegen sagt, dann werden solche Fehler sicher eher einfach übernommen, als wenn sich jemand meldet und das überprüft werden kann. Voraussetzung ist natürlich auch, dass der Verlag sich darum kümmert, wenn man diesen anschreibt und die Fehler meldet.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


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