Sanierungsprogramm bei Opel beendet

vom 06.08.2007, 12:21 Uhr

General Motors, der Mutterkonzern des Rüsselsheimer Autobauers, sieht nach soliden Gewinnen sein Restrukturierungsprogramm in Europa als erfolgreich beendet an - dies umfasste einen Stellenabbau von 12.000 Arbeitsplätzen seit 2005. Jetzt möchte man aber auf keinen Fall weitere Entlassungen unternehmen sondern am Zukunftsvertrag der Werke, die ihren Erhalt bis 2010 vorsehen, festhalten. Durch die Umstrukturierungen holte man viel in den Bereichen Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität heraus, über 500 Millionen Dollar werden pro Jahr insgesamt gespart - was man jetzt nutzen wolle.

Der Umsatz scheint GM recht zu geben, Opel verkaufte zuletzt Wagen für 236 Millionen $ und hatte damit den höchsten Umsatz seit 11 Jahren erwirtschaftet - vor allem aufgrund der Kostenreduzierungen, der steigenden Absatzzahlen und der besseren Preise. Man wolle hier dem Trend folgen und mehr und mehr Wagen mit gehobener Ausstattung anbieten, da die Kunden hier offensichtlich mehr für bezahlen würden.

So wird der Opel dreitürige Astra GTC nun mit 5000 € Ausstattungswert mehr verkauft, und trotzdem könne man nicht auf Rabatte verzichten, da der Konkurrenzdruck immer noch hoch ist. Opels Absatz ist trotz steigender Umsätze im ersten Halbjahr in Deutschland um 14,3 % gesunken, damit hält Opel einen Marktanteil von 9,2 % - man verzeichnete jedoch eine leichte Erholung in letzter Zeit.

Opel suche sich aber bereits seit längerer Zeit auch außerhalb des deutschen Marktes neue und stärkere Absatzmärkte. So exportiert man auch dem Astra in die USA, dort unter dem Namen der Schwestermarke „Saturn“ und man wirft den Blick auch nach Osteuropa: Allein in Russland sollen 70.000 Opel verkauft werden, da dort die Marke als zuverlässig und technisch hochwertig anerkannt sei.

Für den Standort Rüsselsheim (Vectra), der nur relativ schlecht ausgelastet ist, bestehen auch einige Pläne: So sollen hier auch Saabs oder Chevrolets in Zukunft produziert werden. Während der Übergangszeit plant man flexible Arbeitszeitmodelle, Fortbildungsmaßnahmen und Vorruhestandsregelungen. Wegen eines Komponentenwerkes von Opel in Kaiserslautern verhandelt man gerade mit 2 Investoren.

Die aktuelle Opelkampagne, die mit einem 1000 € Umweltbonus wirbt und einer Verschrottungsprämie beim Kauf eines neuen Opels, sei sehr erfolgreich verlaufen, die Menschen scheint das Thema zu beschäftigen. Opel will klassische Motoren weiterentwickeln und mit seinem Image auf bezahlbare Umwelttechnik setzen, statt auf teure Hybridtechnik - auch wenn man langfristig an die Elektrifizierung des Autos glaube. Opel habe außerdem bis 2010 ein Auto in Entwicklung, welchem ein neuer Elektroantrieb zugrunde liegt und ein kleiner Verbrennungsmotor nur zur Stromerzeugung diene.

» Midgaardslang » Beiträge: 4131 » Talkpoints: -14,08 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Es ist geradezu der Gipfel der Ironie, dass der Mutterkonzern GM im Musterland des Kapitalismus durch staatliche Hilfe gerettet wurde und ansonsten nicht mehr existieren würde.

Bedenkenswert fand ich die Beschwerden über den massenhaften Diebstahl von Knowhow, der im Zuge der Krise bei GM und Opel zu vernehmen war. Hier hat die deutsche Tochter für die Fehler des Mutterkonzernes geblutet.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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