Geburtsname nach Heirat nicht angeben wollen?
Eine Bekannte von mir hat letztens ihr Studium abgeschlossen und möchte sich nun für mehrere Stellen bewerben. Sie hat promoviert und ihre Chancen auf dem Markt stehen eigentlich sehr gut. Sie hat dennoch Sorge davor, keinen Job zu bekommen, denn sie hatte bis vor kurzem noch einen ausländischen Nachnamen. Ihr Vorname kommt ihr Deutschland auch vor und seit ihrer Heirat hat sie nun auch einen deutschen Nachnamen, allerdings werden in Bewerbungen meist auch die Geburtsnamen verlangt.
Und statistisch betrachtet haben es Ausländer bei gleicher Qualifikation deutlich schwerer, als Deutsche, die meisten Unternehmen nehmen lieber die Deutschen. Sie hat nun schon überlegt, ob sie zwar angibt, dass sie verheiratet ist, aber ihren Geburtsnamen einfach weglässt. Wie findet ihr diese Idee? Denkt ihr, dass sie damit bessere Chancen haben könnte oder würde das eher das Misstrauen es Arbeitgebers erwecken, wenn sowas nicht angegeben wird? Würde euch das auffallen und würdet ihr einer solchen Bewerberin dadurch schlechtere Chancen einräumen?
Bei der Überschrift deines Beitrags dachte ich zunächst, dass jemand aus Prinzip nicht zu seiner Familie stehen wollte aufgrund von schlechter Erfahrung. Aber hier rührt die Ursache für diese Überlegung aus einem anderen Grund.
Neutral betrachtet, dürfte sich deine Bekannte ja gar keine Sorgen machen, da ja das Gleichberechtigungsgesetzt und die Menschenrechte greifen sollten und niemand aufgrund seiner Herkunft etc. benachteiligt werden sollte. Dennoch zeugt die Beobachtung der Realität, dass man sich darauf nicht verlassen dürfe.
Sicher gibt es den ein oder anderen Arbeitgeber, der seine potenziellen Arbeitnehmer tatsächlich ohne Vorurteile auswählt. Jedoch würde ich auch vermuten, dass bei deiner Bekannten die Masse sie zunächst aussortieren würde. Testweise würde ich es wohl befürworten den Geburtsnamen wegzulassen um die Chancen zu erhöhen. Vermutlich würde ich auf Dauer dasselbe versuchen, wenn ich in einer ähnlichen Lage wäre.
Freilich kann es sein, dass es manche Personaler stutzig macht, dass der Geburtsname fehlt. Und vielleicht machen sich die ein oder anderen Gedanken über den Grund dazu. Allerdings nehmen ja auch heutzutage immer mehr Männer den Namen ihrer Frau an, sodass bei dieser sich trotz Heirat nichts ändert - außer des Beziehungsstatus'. Vielleicht würde es daher gar nicht weiter negativ auffallen müssen?
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