Wechselt ihr oft euren Lieblingsverein?
Ich bin Mitglied in einer aktiven Tippgemeinschaft zur Bundesliga. Dort ist im Prinzip jeder Fan eines bestimmten Vereins, also seines Lieblingsvereins. Ich selber schließe mich da mit ein. Meistens sind das auch eingeschworene Fans, die ihrem Verein in guten wie auch in schlechten Zeiten zur Seite stehen.
Nun kenne ich aber genau in dieser Tippgemeinschaft auch jemanden, der vielleicht ein halbes Jahr lang Fan von einem Verein ist und im nächsten Halbjahr diesen Verein gar nicht mehr mag und sagt, dass er nun Fan eines anderen Vereins ist. Das ist ein ständiges Thema und somit ein ständiges Hin und Her. Er kann einfach nicht bei einem Verein bleiben, den er gut findet.
Kennt ihr das auch von euch? Seid ihr, wenn ihr Fan eines bestimmten Vereins seid, Fan ein ganzes Leben lang oder zumindest eine lange Zeit oder ändert ihr auch in recht kurzer Zeit eure Meinung und seid dann Fan eines anderen Vereins? Wie oft bzw. in welcher Zeit ändert ihr eure Meinung zum Lieblingsverein?
Ich habe mit Sport, und besonders mit Fußball, eigentlich gar nichts am Hut. Somit habe ich auch keine Lieblingsmannschaft. Bei meiner Familie ist es aber so, dass mein Vater schon immer in erster Linie Stuttgart-Fan ist, während mein Bruder absoluter Bayern-Fan ist. In zweiter Linie ist mein Vater dann für alle Gegner vom FC Bayern. Sie bleiben auch eigentlich immer bei ihrer Mannschaft.
Ich bin höchstens Fan von irgendwelchen Schauspielern, Musikern und Autoren. Aber ich denke, dass man das nicht so richtig vergleichen kann. Denn ich habe mal gehört, dass eine Mannschaft ein Leben ist - wenn man mit einer Mannschaft verbunden ist, dann so richtig. Bei den Schauspielern, Musikern und Autoren ist das eher so ein "Aus den Augen, aus dem Sinn".
Wenn ich länger nichts von diesen Personen höre, denke ich nicht länger an sie. Ich schaue zwar gerne Filme mit diesen Schauspielern, höre gerne die Musik meiner Lieblingsmusiker, und lese gerne Bücher von meinen Lieblingsautoren, aber wenn halt gerade nichts von ihnen da ist, dann ist da halt nichts.
Dann schaue ich Filme mit anderen Schauspielern, höre Musik von anderen Musikern, und lese Bücher von anderen Autoren. Vor allem fehlt hierbei überall der Wettkampf. Beim Fußball, oder auch allgemein beim Sport, gibt es einen Gewinner, und viele Verlierer. Es können nicht zwei Mannschaften, Sportler, oder was auch immer gleichzeitig gewinnen.
Bei mir dagegen ist das so, dass ich sehr wohl mehrere Lieblingsschauspieler habe, ich mag mehrere Musiker und Bands, und ich habe sehr viele Lieblingsautoren, die alle irgendwie unterschiedlich schreiben, aber alle so speziell, dass ich sie alle mag.
Ich habe eindeutig mehrereLieblingsmannschaften, aber das ist dann auch ligaübergreifend. Sprich ich habe auch nur ein Termin in verschiedenen Ligen. Genau so habe ich auch in der Bundesliga nur einen einzigen Lieblingsverein (Hannover) und bin auch schon mein Leben langvon dem Verein Fan.
Ich persönlich kann es nicht verstehen, wenn man ständig den Lieblingsverein wechselt. Die Fankultur ist etwas wo man sich entscheidet oder auch oft in einen bestimmten Verein reingeboren wird. Natürlich kann man mit mehreren sympathisieren, dass tue ich ja auch, aber als Fan eines Vereins kann man sich dann nicht bezeichnen.
Ich habe erst seit ca. fünf Jahren den Fußball für mich entdeckt und habe mich seitdem auf einen Verein in der Bundesliga festgelegt. Wenn mein Lieblingsspieler den Verein wechseln sollte, könnte ich mir vorstellen, dass ich auch mit jenem sympathisieren, aber dennoch zu meiner Mannschaft stehen würde.
Prinzipiell kann ich mir vorstellen, dass man im Laufe der Zeit zunächst Sympathie für einen anderen Verein haben könnte, welche sich allmählich zu der "großen Liebe" entwickelt und somit den ursprünglichen Liebling vom ersten Platz verdrängt. Immerhin geschieht so etwas in Partnerschaften ja auch dann und wann mal - daher finde ich das nicht allzu abwegig.
Jedoch wage ich zu bezweifeln, dass man alle paar Monate Feuer und Flamme und mit ganzem Herzen für jeweils einen neuen Verein sein kann. Das schreit eher nach Erfolgfans. Um wieder eine Parallele zu Beziehungen zu finden, stelle ich solche ebenfalls in Frage, welche alle paar Wochen ihre "ganz große Liebe" immer wieder aufs Neue zu finden meinen, um sich anschließend wieder geirrt zu haben.
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