Aufgedeckter Daten Skandal bei der Bahn

Nachdem es ja schon beim Großkonzern Telekom einen handfesten Skandal wegen verdeckt durchgeführter Mitarbeiterüberprüfungen gegeben hat, ist nun auch eine ähnliche Affäre bei der Bahn bekannt geworden.

Nach Ansicht der Konzernführung handelt es sich aber um einen rechtmäßigen Vorgang. Bahnchef Mehdorn hat nun die Staatsanwaltschaft eingeschaltet, um Vorwürfe zu widerlegen, dass die Überprüfung illegal durchgeführt worden ist. Dadurch soll das Vertrauen in der Öffentlichkeit wieder hergestellt werden. In einer Pressekonferenz bezeichnete Mehdorn den Datenabgleich als "reine Routine". Das Verfahren würde von Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und sogar den Vereinten Nationen zur Vorbeugung gegen Korruption empfohlen.

Mit der Mitarbeiterüberprüfung sollten mögliche Korruptionsfälle aufgedeckt werden, wozu die Bahn einen Abgleich zwischen Lieferantendaten und Bahnangestellten vorgenommen hat.

Von wem die Überprüfung angeordnet wurde und warum beispielsweise auch einfache Angestellte, die mit der Auftragsvergabe überhaupt nicht zu tun haben, überprüft wurden, bleibt bislang immer noch im Dunkeln. Über diese Dinge schweigen sich die Verantwortlichen bei der Bahn weiterhin aus.

Eine Theorie, wozu diese Überprüfung wirklich durchgeführt wurde, hat allerdings auch niemand. Ein Vorgehen gegen Korruption ist natürlich löblich, aber man muss sich schon fragen, ob man nicht auch gezielt nach Druckmitteln sucht. Ich sehe es auch nicht gerne, wenn Privatunternehmen Polizeiarbeiten erledigen wollen. Dies geht überhaupt nicht.