Auf Job bewerben, dessen Anforderungen man nicht erfüllt?

vom 20.05.2015, 15:43 Uhr

Ich bin ja zur Zeit auf der Suche nach einem Minijob, um mein Studium und die Miete finanzieren zu können. Ich habe schon etliche Bewerbungen geschrieben, aber etwas wirklich passendes war noch nicht dabei und es hat sich nichts ergeben.

Jetzt sah ich vorhin eine Anzeige für einen Minijob im Einzelhandel, die zwar ansprechend wäre, deren Anforderungen ich aber nicht erfülle. So wird als "unverzichtbar" aufgeführt, dass man eine abgeschlossene kaufmännische Ausbildung und mindestens 5 Jahre Berufserfahrung haben sollte.

Da ich aber direkt nach dem Abitur studieren gegangen bin und nie eine Ausbildung gemacht habe, egal in welchem Bereich, erfülle ich also gar nicht erst die Voraussetzung dafür und denke ehrlich gesagt auch gar nicht daran, mich dort zu bewerben.

Mein Freund ist allerdings der Ansicht, dass ich doch eh nichts zu verlieren hätte und dass ich mich durchaus dort bewerben sollte. Das macht mich skeptisch.

Wie seht ihr das? Würdet ihr euch für einen Job bewerben, bei dem von vorne herein klar ist dass ihr die Voraussetzungen nicht erfüllt und dass ihr wahrscheinlich gar keine Chance habt?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich hab mir früher auch immer sagen lassen, dass man sich ruhig auf Stellen bewerben solle und dürfe, bei denen man nicht ganz den Anforderungen entspricht. "Wenn die einen nicht haben wollen, dann werden die das schon bemerkbar machen und falls doch, dann hätte man ja eben Glück und diese Chance nicht, wenn man es nicht riskiert hätte." So in etwa der Argumentationsstrang - dennoch wuchsen Enttäuschung und Frustration stetig pro erhaltener Absage.

Mittlerweile habe ich mir das Wissen angeeignet, dass man auf die sogenannten "Signalwörter" Acht geben muss, ob eine Bewerbung dazu lohnenswert sein könnte oder nicht. Floskeln, wie zum Beispiel "von Vorteil" oder "wünschenswert" bedeuten "kann" aber "muss" nicht und daher stünde einer Bewerbung nichts im Wege, sofern diese dort angeführten Punkte nicht zu den eigenen Skills zählen. Natürlich wäre man im "Jackpot-Kader", wenn man diese noch zusätzlich erfüllen würde.

"Zwingend erforderlich" oder eben "unverzichtbar" weisen eigentlich schon explizit darauf hin, dass jeglicher Versuch ohne diese Eigenschaften oder Qualifikationen zwecklos ist. Immerhin wollen die Betriebe schon vorab klar stellen, dass sie weniger in einer Sintflut an unpassenden Bewerbungen versinken müssen, bevor sie ihr gewünschtes Personal daraus fischen können.

Man muss ja auch an die andere Seite der Medaille denken und denen auch keine unnötige Zumutung liefern. Im Zweifelsfall würde ich an deiner Stelle anrufen und nachfragen, bevor ich mit einer unnötigen Bewerbung nerven würde. Somit hättest du sofort eine klare Antwort und würdest dir die Zeit und Mühe einer sinnlosen Bewerbung sparen oder eben wissen, dass es die Mühe wert sein könnte.

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» LongHairGirl » Beiträge: 845 » Talkpoints: 47,97 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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