Türken im Nordirak?

Im Osten der Türkei scheint es gerade einmal wieder zu einer Eskalation zu kommen. PKK und türkische Armee sind offenbar in heftige Gefechte verwickelt, so zumindest die Meldungen aus der Türkei.

Allein heute seien 11 türkische Soldaten getötet, etliche verwundet und einige gefangen genommen worden. Auf Seiten der Kurden habe es 23 Tote gegeben. Zudem sei bei einer Bombenexplosion ein Kleinbus mit 14 Personen zerstört worden.

In wie weit die Angaben stimmen und wer der Auslöser der Unruhen ist mag man gar nicht zu beurteilen. Laut türkischer Regierung sind natürlich die Kurden die Angreifer. Dabei spielt aber leider auch viel Propaganda mit, in einem NATO-Land, in dem Minderheiten wie die Kurden stark benachteiligt werden und das trotz solcher Vorkommnisse in die EU will.

Sicherlich ist die PKK nicht gerade freundlich der Türkei gegenüber, aber warum die PKK so viele Anhänger hat, das hat man sich in Ankara schon selbst zuzuschreiben.

Zudem ist der erstarkte Norden des Irak, der von den Kurden selbst verwaltet wird ein Risiko für die Türkei. Von dort aus könnte es zu Forderungen der Kurden kommen, einen eigenen Staat zu gründen. Dies würde das Hoheitsgebiet der Türkei verletzen und das kann sich die Türkei nicht bieten lassen.

Die Türkei hat heute auch den Norden des Irak beschossen, sicherlich nicht nur um verstecke der PKK zu treffen, sondern auch um den Kurden im Norden des Irak zu zeigen, wie weit der Arm der türkischen Armee reicht.

Inzwischen haben wir ganz andere Probleme im Nordirak und Kurden und Türken nähern sich an. Vielleicht wird in der Türkei in Zukunft sogar eine kurdische Partei mitregieren.

Bisher hat die Türkei mit Absicht andere Kräfte unterstützt und sich nun wahrscheinlich ein größeres Problem an seinen Grenzen herangezogen. Den Sturz von Asad fordert hier im Westen auf jeden Fall niemand mehr mit allzu großer Begeisterung, da die Alternativen noch schlechter sind.