Gesundheitsrechner: nur Frage nach Sport, nicht nach Arbeit
Gerade habe ich einen Online-Rechner zum Ermitteln der eigenen Lebenserwartung ausprobiert (Link). Dabei gibt man neben allen möglichen Werten zum Rauchen und Trinken und zur Lebenssituation auch an, wie viel Sport man treibt. Was allerdings fehlt, ist welche Art von beruflicher Tätigkeit man ausübt. Als ich online einen Rechner anwendete, um zu erfahren, wie viel Flüssigkeit ich zu mir nehmen sollte, war es dasselbe (
Beispiellink). Nach Sport wurde gefragt, nach der Arbeit nicht.
Dabei macht es doch durchaus einen Unterschied. Was soll denn da ein Bauarbeiter angeben? Der geht den ganzen Tag auf den Bau und belastet seinen Körper. Sport treibt er gar keinen, weil er nach so einem Arbeitstag viel zu fertig ist. Soll der dann einfach angeben, dass er Leistungssportler ist? Das ist doch nicht das Gleiche.
Ebenso macht es doch einen Unterschied, ob man den ganzen Tag im Büro am Tisch sitzt und abends noch eine Stunde ins Fitnessstudio geht, oder ob man einen Job hat, bei dem man den ganzen Tag auf den Beinen ist.
Dass man nicht auf jede Kleinigkeit eingehen kann, ist klar. Die Rechner sind immer möglichst einfach gehalten. Also ob man nun Ausdauersport oder Kardiotraining macht, ist nebensächlich. Aber die körperliche Belastung durch einen anstrengenden Beruf ist doch eine ganz andere als auf dem Laufband. Meist entstehen doch dadurch eher Probleme, oder?!
Warum wird bei solchen Gesundheitsrechnern keinen Wert auf die berufliche Tätigkeit gelegt, obwohl es das ist, was die Benutzer den lieben langen Tag machen? Findet ihr einen Knochenjob mit viel Sport vergleichbar? Sind Menschen mit anstrengenden Berufen ebenso gewappnet für einen fitten Lebensabend wie sportliche Menschen oder leiden sie mehr unter den Folgenschäden?
Ich habe mir den Rechner mal angeschaut und mehr als eine Spielerei ist das wohl nicht. Das Ergebnis ist etwa genauso relevant wie ein "Psychotest" in einer Zeitschrift, der mit zehn Fragen und vorgegebenen Antworten heraus findet, wie es um die Beziehung steht.
In dem Test wird zum Beispiel auch nur nach dem Gewicht gefragt, was über meine Ernährung an sich aber nicht unbedingt etwas aussagt. Ich habe vor einiger Zeit mal eine Sendung gesehen in der Leute mit extremem Essverhalten gezeigt wurden. Da war ein Mann dabei, dessen Gewicht völlig normal war. Da er sich aber zum großen Teil von Cola ernährt hat waren seine Blutwerte total schlecht und er hätte über kurz oder lang wohl Diabetes bekommen. Das würde sich sicher schlecht auf die Lebenserwartung auswirken.
Und natürlich fehlen bei dem Test auch noch ganz viele andere Angaben. Man müsste zum Beispiel eigentlich auch genetische Dispositionen mit berücksichtigen, nicht nur weil die Chancen bestimmte Krankheiten zu entwickeln von den Genen mit beeinflusst werden sondern weil es tatsächlich auch Gene gibt, die zu einem längeren Leben führen.
Was aber den Sport betrifft, da geht die Lebenserwartung bei einem Leistungssportler ja schon nach unten in diesem Rechner. Also wurde schon mit berücksichtigt, dass starke körperliche Belastung auf Dauer eher schädlich als gesund ist.
@Cloudy24: Na klar ist das nur eine Spielerei. Ich bin auch nur über einen unbeantworteten Thread hier im Forum darauf gestoßen. Ich würde nun niemals meine Altersvorsorge daran anpassen oder ähnliches. Aber beim Wasserverbrauch hat es mich schon mehr geärgert. Ich wollte meinen Verbrauch rausfinden, weil ich mir angewöhnen wollte, endlich mal mehr zu trinken als nur ein, zwei Gläser am Tag.
Ich finde es nur generell sehr komisch, dass die Arbeit einfach weggelassen wird. Als ob das im Leben eines Menschen keine Rolle spielen würde. Oder gehen die einfach davon aus, dass jeder einen guten Job in einem klimatisierten Büro hat, der relativ wenig Auswirkungen hat? Das entspricht aber doch kein bisschen der Realität. Lageristen, Pflegepersonal, Reinigungskräfte. Die rennen den ganzen Tag rum und heben teilweise sehr schwer.
Statistisch gesehen hebt sich das aber auf. Weder ein Job im Büro, noch schwere Arbeit sind gesund. Es entstehen nur andere Erkrankungen. Moderater Sport ist dagegen immer gesund und wirkt sich positiv auf die Probleme aller Berufsgruppen aus.
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