Das Haustier mit zu einer Hochzeit nehmen?
Meine Cousine hat seit etwas über einem Jahr einen Hund. Das nervt mich besonders, vor allen Dingen weil das Tier kaum erzogen ist, ständig an einem hochspringen will und sich einfach nicht ruhig benehmen kann. Als ich bei ihr zu Besuch war, hat das Tier meine Strumpfhose zerrissen, was mich sehr geärgert hat. Es war nämlich etwas kühler draußen und ich hatte leider kein Ersatzpaar zum Wechseln dabei. Sie nimmt das Tier wirklich überall mit hin, sogar ohne zu fragen.
Meine Eltern beispielsweise haben die eiserne Regel, dass keine Tiere in die Wohnung selbst dürfen. Das ist einfach viel hygienischer und sie haben keine Lust permanent Tierhaare überall entfernen und sammeln zu müssen. Trotzdem nimmt meine Cousine dann einfach den Hund mit in die Wohnung ohne zu fragen, was ich total dreist finde. Aber gut, vielleicht liegt das einfach nur an meiner Einstellung. Ich mag Hunde nicht besonders und bin eher der Katzen-Fan.
Kürzlich zappte ich aus Langeweile im TV herum und blieb dann wegen einer bestimmten Szene an einer Sendung hängen. Es ging um vier Hochzeiten und eine Traumreise. Eine Braut war dabei, die unbedingt ihren Hund mit zur Trauung mitbringen und das Tier in die Zeremonie involvieren wollte. Der Hund sollte nämlich die Ringe in die Kirche tragen.
Die anderen Bräute, also die Jury, hat sich aber hinterher total darüber aufgeregt, dass der Hund dabei war. Erst fanden das alle süß und niedlich, aber relativ schnell haben sie gemerkt, dass der Hund wegen seiner unruhigen Art und seinem Gehechel ständig abgelenkt hat und man so gar nichts von der Trauungszeremonie selbst mitbekommen hat.
Ich finde es schon extrem merkwürdig, dass man sein Tier überhaupt überall hin mitnehmen muss, aber ich finde gerade auf einer Hochzeit haben Tiere nichts zu suchen. Ich finde Kleinkinder und Tiere jeder Art irgendwie unpassend auf einer Hochzeit, weil man beides rund um die Uhr beaufsichtigen muss und man so nicht in Ruhe und ausgelassen feiern kann.
Wie ist das bei euch? Würdet ihr eure Tiere überall hin mitnehmen? Wie denkt ihr über Haustiere auf Hochzeiten und warum?
Das kommt schon sehr auf das Tier an. Wenn deine Cousine ihren Hund erst so kurz hat, nehme ich mal an, dass er noch sehr jung ist. Da sind Hunde natürlich noch etwas stürmischer. Wobei sie ihn selbstverständlich auch erziehen sollte. Aber sie sind einfach jung und stürmisch. Das lässt sich nicht abschalten. Und in dem Alter würde ich einen Hund sicherlich nicht mit auf eine größere Veranstaltung nehmen.
Außerdem muss der Hund solche Menschenmengen eben auch gewöhnt sein. Mein Hund hat noch nie mehr als 8 Leute in einem Raum erlebt. Sie würde total ausflippen, aufgeregt und mit der Situation total überfordert sein. Da kann man dann noch so oft in Ruhe geübt haben, dass sie die Ringe übergibt. Wenn dann tausende Augen auf sie starren, wäre sie dazu nicht mehr in der Lage. Und auch nicht dazu, sich auf der Veranstaltung ruhig zu verhalten.
Aber Hunde, die es gewöhnt sind, viele Menschen um sich zu haben. Wenn sie dazu erzogen sind, sich unter einen Tisch zu verkrümeln und ruhig zu sein. Wenn sie nicht an jedem Menschen interessiert sind, der an ihnen vorbeigeht. Dann kann das sehr wohl möglich sein, sie zu einer Hochzeit mitzunehmen.
Ich kannte mal einen jungen Mann, der immer seinen Hund dabei hatte. Ich habe ihn niemals ohne den Hund gesehen. Er konnte ihn zur Arbeit mitnehmen, wo er sich ruhig in eine Ecke legte. Und auch bei Freunden legte er sich ruhig unter den Tisch und störte nicht. Er war aber auch keiner, der jeden einzeln begrüßen musste. Die beiden waren einfach ein eingespieltes Team, weil sie eben immer zusammen waren. Wenn man gesagt hätte, der Hund darf nicht in die Wohnung, wäre der Mann gar nicht gekommen. Und auf einer Hochzeit wäre der Hund überhaupt nicht aufgefallen.
Ich bin der manchmal etwas unpopulären Meinung, dass man die Bedürfnisse eines Haustieres, wenn immer möglich, vor die eigenen Bedürfnisse stellen sollte. Schließlich ist das Tier seinen Besitzern in der Regel auf Gedeih und Verderb ausgeliefert und kann leider nicht aufstehen und sagen: "Leute, die vielen Menschen machen mir Angst, vom Parfum der Braut brennt mir die Nase, außerdem hat mich das Kind da hinten fies ins Ohr gezwickt und ich bin eigentlich schon total müde. Wo ist bitte der nächste Taxistand?" Aus diesem Blickwinkel scheiden Hochzeitsfeiern für die allermeisten Haustiere schon von Vornherein aus.
Natürlich gibt es gerade bei Hunden extrem menschenbezogene und kontaktfreudige Exemplare, denen es nicht chaotisch genug zugehen kann und die ausnahmslos jede Form von Trubel und Aufmerksamkeit lieben. In diesem Fall würde ich mich an den Gastgebern und der allgemeinen Atmosphäre orientieren. Wenn es sich um eine überschwängliche Familienfeier handelt, bei der überall Kinder und Hunde herum purzeln, kann der Wauzi sicher mitfeiern, wenn er möchte. Und wenn nicht, muss man eben Betreuung für den vierbeinigen Kinderersatz beschaffen.
Dass Hunde dagegen bei religiösen Ritualen nichts verloren haben, steht für mich außer Frage. Auch wenn die meisten Beteiligten eigentlich gar nicht gläubig sind und nur der Zeremonie wegen kirchlich heiraten, sollte sich zumindest der Geistliche noch im Klaren sein, was er (oder sie) da vorn am Altar eigentlich tut, und sich nicht von der Anwesenheit von Haustieren ablenken lassen. Irgendwo muss der Zirkus ja auch mal ein Ende haben. Aber dabei handelt es sich sicher um Extrembeispiele.
Das kommt wohl wirklich auf das Tier selber an. Ein unerzogenes Tier kann auf einer Hochzeit für mächtig Aufsehen sorgen und dies ist nicht unbedingt positiv, wenn die eigentliche Zeremonie gesprengt wird. Zudem sollte man darüber nachdenken, dass es womöglich auch Allergiker vor Ort gibt und da ist ein Hund nicht gerade die beste Lösung.
Ich denke jedoch auch, dass man es im Allgemeinen etwas übertreiben kann. Ich liebe meine Haustiere auch, dass steht außer Frage. Trotzdem müssen sie kein Teil meiner Hochzeit werden. Auch für Tiere sind so große Menschenaufläufe eine Qual, vor allem dann, wenn ihre Besitzer sie zum Funktionieren animieren. Ich denke man tut sich selber, den Gästen und dem Tier einen Gefallen, wenn man auf diesen Hochzeitsgast verzichtet.
Dass du kein Hundefreund bist hättest du nicht dazu schreiben müssen, das kann man schon heraus lesen. Ich finde, dass es darauf ankommt ob mal selber heiratet oder ob man nur ein Gast ist. Wenn man als Brautpaar einen guten Bezug zum Hund hat ist es doch klar, dass dieser auch die Ringe bringen kann, dazu muss er aber auch sehr gut hören.
Als Gast würde ich immer vorher nachfragen, aber selbst da finde ich es in Ordnung, wenn es dem Tier bei vielen Leuten noch gut geht und er auch Rückzugsmöglichkeiten hat. Bei unserer Hochzeit im nächsten Jahr werden auch Hunde da sein, auch mein eigener Hund, aber eben auch nicht als Ringträger, weil wir nur im Standesamt heiraten und es da schon zu übertrieben wäre meiner Meinung nach.
Ich hatte erst auch gedacht, dass es um einen Gast gehen würde, der einfach einen Hund mit zur Hochzeitsfeier mitgenommen hat. Das würde ich auch nicht akzeptieren. Aber wenn es um die Braut geht, der das Tier wichtig ist und die ihren Vierbeiner mit in die Zeremonie einbeziehen will, dann kann ich das schon verstehen. Dass dabei dann ein nicht gut erzogenes Tier nicht eben hilfreich ist und die Zeremonie auch stören kann, sollte dabei auch klar sein und für die Braut ist es dann doch auch nicht gerade angenehm, wenn alle Gäste mitbekommen, dass das Tier nicht gut hört.
Als Gast würde ich nie ein Tier irgendwohin mitnehmen, ohne vorher zu fragen. Das gehört sich für mich einfach nicht und natürlich erst recht nicht bei einer Hochzeit. Dabei wäre es für mich auch egal, wie gut das Tier erzogen ist. Wenn der Gastgeber es nicht akzeptiert, dass das Tier dabei ist, weil vielleicht auch jemand dort Angst vor Hunden hat, dann muss man das als Gast akzeptieren.
Ramones hat geschrieben:Bei unserer Hochzeit im nächsten Jahr werden auch Hunde da sein, auch mein eigener Hund, aber eben auch nicht als Ringträger, weil wir nur im Standesamt heiraten und es da schon zu übertrieben wäre meiner Meinung nach.
Wenn ihr das so machen möchtet, dann ist das euch überlassen und wenn ihr damit glücklich seid, dann finde ich es gut, wenn ihr das so macht. Schließlich ist das euer großer Tag und dann sollte eben alles so sein, wie es euch perfekt erscheint.
Ich persönlich komme aber aus einem Kulturkreis und einer Familie, wo Tiere auf einer Hochzeit ein absolutes No-Go sind. Tiere werden in erster Linie als Nutztiere betrachtet und nicht als Mitglied der Familie. Daher werden Familienfeiern auch grundsätzlich ohne Haustiere gefeiert, egal ob es jetzt Geburtstage sind oder Weihnachten oder eben Hochzeiten. Es ist eben ein kulturelles Tabu bei uns, daher ist es umso unverständlicher, dass meine Cousine in dieser Hinsicht sich so dreist und ohne zu fragen eben darüber hinwegsetzt.
Ich kann eh nicht verstehen, wie manche Menschen sich so dermaßen in ihre Tiere vergucken, dass sie sich selbst als "Mama" oder "Papa" des Tieres bezeichnen. So etwas finde ich persönlich extrem befremdlich und nicht mehr normal. Das ist ein Tier, nicht mehr und nicht weniger und hat auf Familienfeiern in meinen Augen nichts zu suchen, egal wie gut das Tier sich benimmt und egal welchen Bezug man zu diesem Tier hat.
Die Aussage, dass Tier und Kleinkinder auf Hochzeiten wohl nichts zu suchen hätten, finde ich doch schon recht heftig. Man kann vielleicht seinen Hund auch mal einen Tag allein Daheim lassen, aber ein Kleinkind an so einem Tag abzugeben, käme für mich nicht in Frage.
Und ja, ich bin mir durchaus bewusst, dass schreiende Kinder nervig sind gerade während der Trauung, aber dessen muss man sich bewusst sein, wenn man Hochzeitsgäste einlädt, die ein Baby haben. Ich würde zumindest mein Kind nicht an irgendwen abgeben, nur um bei einer Hochzeit nicht für Unruhe zu sorgen. Dann komme ich entweder nach der Trauung nur zur Feier oder muss eben hinausgehen, falls es doch unruhig wird.
Ähnlich sehe ich es bei Tieren, insbesondere bei Hunden. Im Prinzip würde ich meinen Hund auch zur Hochzeit dabei haben wollen, wenn ich selbst heirate, und ihn sicherlich auch mitnehmen, wenn ich eingeladen werde. Allerdings würde ich das vorher wirklich abklären. Wenn es ein Hund ist, der wirklich nicht zur Ruhe kommt und immer bellt, dann wird er wohl Daheim bleiben müssen, weil er eben auch einmal allein sein kann.
Wie bereits erwähnt, stelle ich die Bedürfnisse meines Hundes auch oftmals über meine eigenen und was das bedeutet, dass ich eben irgendwo eher gehen muss oder zwischendurch die Feier verlassen muss, dann mache ich es, weil sich der Hund eben nicht selbst versorgen kann.
Ein Tier, welches als Familienmitglied angesehen wird, das sollte auch nicht unbedingt bei solchen Feierlichkeiten ausgeschlossen werden, wenn es sich auch einmal ruhig verhalten kann und somit nicht die ganze Aufmerksamkeit auf sich zieht oder alle nervt. Es ist also vom Tier selbst abhängig, ob es möglich ist, dass es mitkommt.
Bei unserer Hochzeit waren keine Hunde. Ich selbst habe zwei Hunde und zwei Katzen. Da käme ich aber nicht auf die Idee meine Hunde mitzunehmen. Ich fände es nicht in Ordnung, wenn ich sie mit zu der Location nehme, wo es Essen gibt und sie dann vielleicht dort unter dem Tisch sitzen müssen oder gar die ganze Zeit im Auto verbringen müssen.Da sind sie zu Hause besser aufgehoben und können sich ja auch frei bewegen.
Auch zur Trauung würde ich nie einen Hund mitnehmen.Es sei denn, dass es natürlich die Hunde des Brautpaares sind und diese sie gerne dabei hätten, um eben durch den Hund vielleicht auch die Ringe bringen zu lassen. Ansonsten finde ich eher nicht, dass Hunde oder andere Haustiere etwas auf einer Hochzeit zu suchen haben. Wenn man den Hund unbedingt mitnehmen möchte, sollte man das auf jeden Fall vorher mit dem Brautpaar abklären und sie fragen, ob es möglich ist den Vierbeiner mitzubringen.
Ich finde Tiere bei einer Hochzeit ok, wenn das Brautpaar einen entsprechenden Bezug dazu hat. Wir sind ständig auf irgendwelchen Hochzeiten, aber die Tiere sind nur zu einem kleinen Teil dabei und sind sozusagen Teil der Show und nicht die Ablenkung.
Durch unsere Aktivität in verschiedenen Vereinen ist es üblich, das vor der Kirche oder dem Standesamt Pferde oder Hunde als Spalier stehen. Bei den Hunden ist es so, dass die danach aber auch weider weg sind. Das Brautpaar geht eben einfach durch das Spalier zum Wagen oder zur Kutsche.
Bei den Pferden ist es auch so. Spalier vor der Kirche oder dem Standesamt und dann die Begleitung der Hochzeitskutsche bis zum Ort der Feierlichkeit, Ein paar Fotos und dann sind die Pferde auch wieder weg. Die größte Nummer waren bei uns bisher 80 Pferde, die hinter der Kutsche einmal quer durch die Stadt unterwegs waren. Die Polizei hat sehr gut abgesperrt und das Paar war wirklich erfreut.
Da ich einen Schimmel besitze und mein Pferd keine Panik vor einer Fahne hat, werde ich oft gefragt, auch wenn ich das Paar gar nicht kenne. Entweder fehlt ein weißes Pferd, damit die Farben der Paare aufgehen oder alles scheut vor der Fahne. Füchse und Braune sind ja meist genug da. Selbst Rappen finden sich, aber Schimmel?
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