Als Vorsorge für Ordensfrauen die Anti-Baby-Pille?
Nicht nur unerwünschte Schwangerschaften kann die Anti-Baby-Pille verhüten, sie sorgt auch für positive Auswirkungen gegen Gebärmutterkrebs-Enstehung oder Eierstockkrebs. Bei kinderlosen Frauen und Ordensschwestern ist das Risiko höher, eine Krebserkrankung zu bekommen, als bei Frauen, die Kinder geboren haben. Die Anti-Baby-Pille kann dieses Risiko senken. Bis zu 60% kann die Gefahr gesenkt werden, an Gebärmutterkrebs oder Eierstocktumoren zu erkranken. Für die Ordensfrauen wäre das eine deutliche Verbesserung.
In einer britischen Fachzeitschrift wurde jetzt ein Beitrag veröffentlicht, in dem die australischen Krebsforscher für die Nonnen aus diesen Gründen freien Zugang zu Verhütungsmitteln fordern. Da die katholische Kirche eine ablehnende Haltung gegenüber Verhütungsmittel einnimmt, befürchten die Forscher für die Nonnen gesundheitliche Probleme. Zwangsläufig hat die Einnahme der Anti-Baby-Pille für Ordensfrauen nichts mit Empfängnisverhütung zu tun, sondern nur mit einem vorbeugenden Schutz vor Krebs. Bei diesem Hormonpräparat gibt es natürlich auch unerwünschte Nebenwirkungen, wie beispielsweise Venenverschluss.
Wird der Eisprung durch das Nehmen der Pille unterdrückt, kann das Tumorrisiko sinken. Der italienische Arzt Ramazini stellte schon vor 300 Jahren fest, dass Nonnen vermehrt unter zu Tode führenden Brustkrebs litten. Damals fiel das besonders auf, weil Frauen mehr Kinder bekamen und so der Unterschied zwischen ihnen und den Nonnen sehr groß war. Weltweit gibt es 95.000 Ordensfrauen, die sich zur Enthaltsamkeit verpflichtet haben.
Die Forderung der Wissenschaftler bedeutet für die katholische Kirche keine besonders große Provokation. Schon Papst Paul VI. stellte 1968 klar, dass die katholische Kirche gegen körperliche Krankheiten notwendige therapeutische Maßnahmen für erlaubt halte, selbst wenn dadurch eine Zeugungsverhinderung eintreten sollte, während sie als Verhütungsmittel nur die Enthaltsamkeit akzeptiert. Die Kirche verbietet also keineswegs das Einnehmen empfängnisverhütender Arzneimittel, aber eben nur zur Therapie.
Die Bischofskonferenz in Australien sieht kein ethisches Problem bei Anwendung der Pille, wenn es um medizinische Probleme geht. Somit kann sich eine Ordensfrau die Pille verschreiben lassen. Findet ihr diese Maßnahme als Vorsorge für Ordensfrauen und kinderlose Frauen angebracht? Oder meint ihr, dass die Gefahr einer Thrombose höher einzuschätzen ist, als eine eventuelle Krebsgefahr? Müssen die Ordensfrauen – wenn sie sich für diese Vorsorgemaßnahme entscheiden - die Pille von ihrem Taschengeld – falls sie das bekommen sollten – bezahlen, oder zahlt das die Kirche? Immerhin kommt da ein größerer Betrag zusammen.
Krebs oder Thrombose beziehungsweise Schlaganfall und Herzinfarkt? Tod oder Teufel? Woran stirbt man schlimmer? Ich weiß es nicht. Bei solchen Studien bin ich von Natur aus skeptisch, weil da immer eine Möglichkeit dahinter steckt, dass sich die Pharmaindustrie neue Märkte erschließen kann. Und wer eine Studie finanziert, kann auch die entsprechenden Fragen stellen und so Antworten auf seine Frage bekommen.
Ich finde, dass Klosterfrauen auch eine vollumfängliche medizinische Versorgung verdient haben. Aber sie sollten nicht als Studienobjekt gesehen werden, denn genau das könnte hier auch passieren, weil man bei enthaltsam lebenden Frauen andere Störfaktoren für eine wissenschaftliche Studie ausschließen kann. Ich denke, darüber sollte nicht in einem Schnellschuss entschieden werden und die Nonnen auch in die Entscheidung einbezogen werden.
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