Unterschied von Heilstein und normalen Steinen?

In diesem Beitrag Wirkung von Heilsteinen habe ich bereits berichtet, dass meinem Sohn ein Heilstein empfohlen wurde. Ich will nichts unversucht lassen, deswegen habe ich mich im Internet einmal ein wenig umgesehen, wieviel so ein Stein in etwa kosten würde und wo man ihn bekommen könnte.

Dabei habe ich bemerkt, dass manchmal dabei steht, dass es ein eigener Heilstein ist, manchmal nicht. Konkret handelt es sich übrigens um einen Chrysokoll, vielleicht ist das von Bedeutung? Was macht nun aber einen Stein zum Heilstein? Oder gibt es da keinen Unterschied?

Gibt es konkret gesagt irgendwelche Fälschungen oder so? Darf man einen Stein als Chrysokoll verkaufen, obwohl er es eigentlich gar nicht ist? Will man mit der Bezeichnung Heilstein einfach nur mehr Aufmerksamkeit gewinnen? Kann man also jeden Stein mit dieser Bezeichnung nehmen oder nur so genannte Heilsteine? Und worin liegt dann der Unterschied?

Ich versuche mal, ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen:

Ein Chrysokoll ist ein Chrysokoll. Klingt blöd, ist aber so. Das ist ein Edelstein, der unter bestimmten Bedingungen ganz von selbst irgendwo auf der Erde entstanden ist, ohne menschliches Zutun. Im Fall vom Chrysokoll mit allergrößter Wahrscheinlichkeit irgendwo in Nord- oder Südamerika. Daher unterscheiden sich Chrysokolle, die als normaler Edelstein im Handel angeboten werden nicht von den Chrysokollen, die im Handel als Heilstein angeboten werden. Es kann höchstens sein, dass als Edelsteine für die Schmuckherstellung optisch schönere Exemplare angeboten werden als als Heilstein. Man kann also eigentlich jeden Chrysokoll nehmen.

Einziger Unterschied ist manchmal, dass so genannte Heilsteine von Leuten, die sich als Heiler sehen mit Energie aufgeladen wurden oder von schädlicher Energie gereinigt wurden. Aber wenn man wie Du der Esoterik eher skeptisch gegenüber steht, hat das vermutlich wenig bis keine Bedeutung. Ich würde an deiner Stelle dann eher das Exemplar Stein aussuchen, der dir oder deinem Kind am besten gefällt.

Das mit den Heilsteinen hat in grauer Vorzeit mit Hildegard von Bingen angefangen. Die hat erste Versuche gestartet, welche Edelsteine man bei sich tragen solle, wenn man seine Gesundheit etwas unterstützen will. Und mit den Jahren haben sich da Erfahrungswerte heraus gebildet. Manche tragen ihren Heilstein um den Hals, manche legen ihn sich unter das Bett, manche haben ihn als Handschmeichler oder tragen ihn in der Hosentasche. Wenige ausgewählte Heilsteine kann man auch ins Trinkwasser legen und angeblich verbessert das das Trinkwasser je nach Bedarf. Aber bitte hier vorsichtig sein, der Chrysokoll würde hier schädlich wirken.

Letztlich ist es Volksheilkunde, die eine ganze Weile verschüttet war und nun wieder in Mode gekommen ist. Ich bin mal ganz böse: Die Edelsteinbranche ist seit einiger Zeit ein wenig in der Krise, weil schon seit einer Weile die Leute eher Diamanten kaufen, als schöne bunte Steine. Da kommt so eine alte Tradition den Händlern doch ganz gelegen, oder? Und wer will das ihnen verdenken.

So lange man einen klassischen Schmuckstein wie den Chrysokoll nimmt (und nichts, was vielleicht radioaktiv strahlt) spricht nichts dagegen, es mit einem Heilstein unverbindlich zu probieren. Und selbst wenn es nichts helfen sollte, hat man etwas so wunderschönes wie einen kleinen Edelstein zu Hause oder als Schmuck. Und bei Kindern hilft ja auch bekanntlich der Placeco Effekt recht stark mit.

Fälschungen gibt es bestimmt auch. Aber ich würde mal vermuten, dass es mehr gefälschte Diamanten oder Rubine oder sonstige aus der exklusiven Klasse der Edelsteine gibt, als bei den eher preiswerteren Steinen wie dem Chrysokoll. Wenn man den aber bei einem seriösen Mineralienhändler oder auf einer Mineralienmesse kauft, dann hat man gute Chancen, einen echten zu bekommen.