Wie haben sich Studenten im Laufe der Jahre verändert?

Wir leben heute in einer Generation, in der es viele Studenten gibt. Die Vorlesungen sind digitalisiert. Die Studierenden verfügen über Smartphones und Tablets. Vieles wird einfach per Powerpoint vorgeführt, ausgedruckt und gelernt. Die Möglichkeiten, sich auszutauschen, sind durch das Internet sehr groß. Außerdem kann man auch wissenschaftliche Arbeiten durch den PC viel einfacher und schneller schreiben.

Vor 30 Jahren hatten es die Studenten mit Sicherheit nicht so leicht. Auch wird sich die Lebenswelt der Studenten wahrscheinlich komplett gewandelt und verändert haben. Auch die Möglichkeiten der Studienfinanzierung sind vermutlich heute komplett anders.

Aber wie genau haben sich die Studenten im Laufe der Jahre verändert? Wer kann diesen Wandel genauer beschreiben? Wo liegen Unterschiede und wo Gemeinsamkeiten der einzelnen Generationen?

Ich finde, die Studenten haben sich zusammen mit der Art der Lehre an der Uni zum Negativen verändert. Zwar gibt es theoretisch so viele technische Möglichkeiten sich die Welt der Forschung zu erschließen. Aber letztlich wird der Unterricht in der Uni immer mehr verschult und ist damit mittlerweile wieder total autoritär und reaktionär.

Ich gebe da nicht den einzelnen Dozenten die alleinige Schuld. Vielmehr sehe ich die größten Probleme durch die Bologna Reform verursacht. Die Studenten hangeln sich gestresst von Prüfungszensur zu Prüfungszensur. Viele Dozenten und auch Studenten leiden darunter, dass dadurch einfach Zeit für kritisches Denken und Diskutieren und entwickeln neuer Ideen total auf der Strecke bleibt.

Zudem sind eben die Studenten immer gestresster und gehen dann nicht mehr auf gut konzipierte Lehrangebote ein und versuchen nur noch die Pflicht zu bestehen, so dass einige Dozenten jetzt schon jammern, dass es ihnen und den Studenten kaum noch Spaß macht, da mit zu machen.

Demnach würde ich sagen, dass heutige Studenten fast in einem Stil lernen, wie unsere Großeltern und teils auch Eltern vor den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts an den Unis gelernt haben. Ich sehe die Reform eher als Rückschritt und sehe, dass viele Studenten nicht mehr so engagiert und mit Herzblut mit machen, wie früher. Das finde ich nicht richtig.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Unternehmen nicht merken, dass die studentischen Praktikanten und Absolventen nicht mehr so erwachsen sind, wie noch vor etwas über zehn Jahren. Nicht dass es die alleinige Aufgabe der Unis ist, gute Arbeitnehmer für die Wirtschaft zu liefern, aber es ist zumindest eine von vielen Aufgaben.

Gemeinsam haben wohl alle Generationen, dass sie alle mit großen Träumen Hoffnungen an die Unis gehen und ehrgeizig sind. Die meisten jedenfalls.

Warnen will ich vor allem davor, dem Bild zu glauben, das viele Privatsender von Studenten als rein egoistischen Partylöwen zeichnen. Die Mehrheit der Leute die ich kenne, entspricht nicht so dem Klischee. Mag aber sein, dass ich einfach die falsche Studienrichtung erlebt habe, die nicht repräsentativ ist. Das gilt auch für die anderen obigen Aussagen.

Auf jeden Fall wäre es interessant das Phänomen mal wissenschaftlich zu untersuchen und gegebenenfalls gegenzusteuern, wenn sich heraus stellen sollte, dass die Reform nicht so gewirkt hat, wie es intendiert war.