Wie reagiert ihr auf Nachwuchs eurer Haustiere?
Viele Menschen halten sich zu Hause ein Haustier. Manche haben sogar gleich mehrere Tiere. Häufig sind die Besitzer mit der Anzahl ihrer Haustiere sehr zufriede. Doch ab und an kann es vorkommen, dass die Haustiere ungeplant und völlig unverhofft Nachwuchs bekommen. Ich habe das selbst schon erlebt. Plötzlich hatten wir nicht mehr nur eine, sondern 5 Katzen.
So etwas ist dann am Anfang erstmal ein Schock. Anschließend freut man sich aber und versucht, dem Tier so gut es geht zu helfen und den neuen Tieren ein gutes zu Hause zu geben. Aber wie reagiert ihr, wenn ihr plötzlich Nachwuchs von den eigenen Haustieren seht?
Ich habe eine unsterilisierte Labradorhündiin und Nachwuchs wäre für mich der blanke Horror. Mein Freund und ich sind berufstätig und ich habe 2 Kinder. Ich hätte gar nicht die Zeit, die Welpen groß zu ziehen, um sie dann zu vermitteln. Deshalb achten wir auf stark darauf, dass unsere Hündin in der Zeit der Läufigkeit absolut keinen Kontakt zu männlichen Hunden hat.
Ich hatte mal 2 unkastrierte Hasen, ein Männchen und ein Weibchen. Die bekamen auch Nachwuchs, aber das Weibchen hatte über Nacht ihre Jungen alle getötet gehabt. Seitdem ist das Männchen kastriert, weil das für mich wirklich schlimm war, die toten Hasenbabys aufzufinden.
Da die unkontrollierte Vermehrung von Haustieren ein Hauptgrund für viel Tierleid und überfüllte Tierheime darstellt, bin ich rigoros für die rechtzeitige Kastration bzw. Sterilisation der vierbeinigen Freunde, wenn man nicht gerade darauf besteht, mit dem Tier unbedingt züchten zu müssen. Deshalb sind und waren alle Haustiere meiner Familie entweder "entschärft" oder im Falle der Zwergkaninchen ein leicht inzestuöses Brüderpaar.
Gerade Katzen werden ja schon sehr früh im Leben geschlechtsreif und lassen sich als Freigänger auch von ernsten Moralpredigten nicht von ihrem natürlichen Verhalten abbringen. Bei Hunden ist es vielleicht einfacher, Nachwuchs zu verhindern, aber ich frage mich auch, ob es für die Tiere nicht mehr Stress bedeutet, ihren Geschlechtstrieb nie ausleben zu dürfen.
Deshalb wäre ich äußerst überrascht und alles andere als begeistert, wenn die seit langem sterilisierte Katzendame auf einmal in andere Umstände kommen würde. Aber natürlich würde ich mein Bestes tun, den Nachwuchs in gute Hände zu vermitteln. Angesichts der wiederkehrenden "Kätzchenschwemme", die daraus resultiert, dass die Leute ihre Hauskatzen nicht sterilisieren lassen, dürfte das aber gar nicht so einfach sein.
Bei mir ist Nachwuchs völlig ausgeschlossen und ich werde auch in Zukunft alles dafür tun, um eine Vermehrung meiner Tiere zu verhindern, weil es einfach schon viel zu viele Tiere gibt, die kein Zuhause haben.
Meine Reptilien leben einzeln, so dass sie sich nicht vermehren können. Ziemlich zu Anfang meiner Haltung lebten sie noch zusammen und ein Weibchen legte Eier. Da es keine besonders farbigen Reptilien sind, sondern man normale Bartagamen schon für wenige Euros überall bekommt, wäre es schwierig gewesen, gute Halter für mehr als 10 Babys zu finden. Deswegen habe ich die Eier sich gar nicht erst entwickeln lassen, sondern sie eingefroren.
Katzen übernehme ich ausschließlich aus dem Tierschutz, wo sie fast immer bei Übergabe schon kastriert sind. Sollte dem nicht so sein, lasse ich sie selbst umgehend kastrieren. Jahr für Jahr gibt es eine Katzenschwemme, immer und immer wieder gibt es ungewollte Würfe und tagtäglich werden Katzen irgendwo ausgesetzt oder im Tierheim abgegeben weil man ihrer überdrüssig ist oder weil sie einfach nicht mehr so süß sind wie sie als Kitten waren.
Würde ich nun aus irgendeinem Grund an eine trächtige Katze geraten, würde ich sogar soweit gehen, die Kitten -sofern sie noch nicht zu reif sind- "abzutreiben" und die Katze umgehend zu kastrieren. Wäre das nicht mehr möglich, bliebe ja nichts anderes als sie zu versuchen, in gute Hände zu vermitteln.
Bei Hunden sind Kastrationen ja inzwischen umstritten. Allerdings nehme ich auch da nur kastrierte Tiere aus dem Tierschutz und überdies gehört mein Herz den Rassen, mit denen in den meisten Bundesländern nicht gezüchtet werden darf. Würde ich da an eine trächtige Hündin geraten, würde ich ebenfalls das "Abtreiben" bevorzugen, weil es illegal wäre, die Welpen auf eigene Faust zu vermitteln. Sie würden also im Tierheim landen.
@cherrypie: Du sorgst doch bei dir auch dafür, dass ihr keinen ungeplanten Nachwuchs bekommt, oder? Warum dann nicht auch beim Haustier, wenn man weiß, dass man weder Zeit noch Lust hat sich damit zu befassen? Wir selbst haben Kaninchen, die aber nach Geschlecht getrennt gehalten werden, damit sie sich nicht unkontrolliert vermehren. Wir lassen aber unser Häsin geplant decken und behalten so zumindest die Kontrolle darüber dass sie nur einmal pro Jahr Nachwuchs hat.
Bei meinen Fischen ist es recht egal, ob und wie viel Nachwuchs kommt, da auch immer mal ein älterer Fisch stirbt und nie alle Jungtiere überleben. Aber alle anderen Haustiere, wo man als Mensch die Kontrolle über die Vermehrung behalten kann, sollten sich nicht einfach so vermehren.
Meine Hunde sind seit jeder unkastriert, auch die Hunde in meinem Elternhaus waren intakt. Bei Hunden hat die Kastration einfach zu viele Nachteile. Aber das bedeutet ja nun nicht, dass man deshalb Nachwuchs zulässt. Wir hatten immer mal gemischte Rudel.
Trotzdem gab es in rund 60 Jahren (Eltern mitgerechnet) nie Nachwuchs. Das bei Hunden zu verhindern ist schließlich ziemlich simpel. Und weder ich, noch meine Eltern hatten Zwinger. Bei der Hündin ist es so überschaubar, die drei bis fünf Tage zweimal pro Jahr kann man nun wirklich aufpassen. Und Rüden sind eben immer "läufig". Also sorgt man über die geeignete Erziehung und Sicherung für eine ordentliche Verhütung.
Ungeplanter Nachwuchs bei Haustieren muss nun wirklich nicht sein. Schließlich weiß man, worauf man sich einlässt und kann entsprechend vorgehen. Wenn ich mit vorstelle, dass wir wieder eine Hündin im Team hätten und die wirft mal eben 12 oder 15 Welpen. Ich wüsste ja gar nicht, an wen ich diese kleine Monster, die definitiv nur als Arbeitshunde gedacht sind verantwortungsvoll vermitteln sollte.
Naja, so "plötzlich" gibt es bei Haustieren keinen Nachwuchs. Bei meinen Katzen zumindest hat sich es vorher durch eine Schwangerschaft angekündigt, dass bald noch weitere kleine Kätzchen durch die Wohnung tapsen.
Für mich war es damals kein Schock. Ganz im Gegenteil, ich habe mich gefreut und schon mal nach Leuten Ausschau gehalten, denen ich vertraue und die bereit wären, das ein oder andere Kätzchen zu sich zu nehmen und sich um es zu kümmern. Denn schließlich kann ich bei mir nur höchstens zwei Katzen aufnehmen, dann ist auch meine Wohnung voll. Und weitere Katzen zu versorgen kann ich mir fast nicht leisten.
Was dann meistens überraschend war, war die Anzahl der kleinen Kätzchen. Denn wir sind nicht vorher zum Tierarzt gefahren, um dort die genaue Anzahl zu erfragen oder ähnliches.
Auch so finde ich es unheimlich süß, wenn es Nachwuchs bei meinen Haustieren gibt. Ich finde es dann immer nur sehr schade, wenn ich die kleinen Wollknäule wieder abgeben muss.
Die Katze vom Nachbarn hat sich immer bei uns rumgetrieben. Als sie dann bei uns fünf Kätzchen bekam, habe ich beschlossen, dass sie nun (zu) uns gehören. Das bedeutet zum einen, dass ich alle Katzen zum jeweilig richtigen Zeitpunkt kastrieren ließ. Ich bin auch absolut gegen das Vermehren der Haustiere, angesichts etlicher Tiere im Tierheim finde ich das unverantwortlich.
Zum anderen bedeutete es, dass wir alle fünf Kätzchen behalten haben. Ich hätte es niemals geschafft, für die kleinen Fellknäuel gute Familien zu finden. Wie macht man das? Nach welchen Kriterien geht man vor? Wie kann man das sicherstellen? Gerade hier in der Gegend werden Katzen einfach nur als Mäusefänger gehalten. Unkastriert, ungeimpft, schlecht bis gar nicht gefüttert.
Ich habe noch eine unkastrierte Hündin. Da hätte ich das gleiche Problem. Hunde werden hier in Zwingern gehalten und oftmals wird nicht mal mit ihnen Gassi gegangen. Ich könnte also auch unsere Hundebabies nicht abgeben. Aber mehrere Hunde sind was ganz anderes als mehrere Katzen.
Bei den Katzen habe ich also sofort vorgesorgt, damit das nicht mehr passiert. Bei meinem Hund passe ich sehr gut auf. Eine Kastration kommt aber angesichts der Nachteile nicht in Frage. Sollte es mal passieren, würde ich die Kleinen sofort abtreiben lassen. Es wäre grauenhaft und sicherlich keine leichte Entscheidung. Aber ich zeichne garantiert nicht dafür verantwortlich, dass es fünf Hunde mehr gibt, die ein fragwürdig schönes Leben führen würden. Den Schock am Anfang kann ich also nachempfinden, Freude würde sich allerdings nicht einstellen.
Cooper75 hat geschrieben:Wenn ich mit vorstelle, dass wir wieder eine Hündin im Team hätten und die wirft mal eben 12 oder 15 Welpen.
12 bis 15 Welpen entstehen aber nicht bei einer Trächtigkeit einer Hündin, oder?! Das wäre ja der blanke Horror. Ich kann mir das Chaos schon mit fünf Welpen nicht vorstellen. Allein schon alle stubenrein zu bekommen! Ne, auf den Stress hätte ich wirklich keine Lust.
Bienenkönig, leider wäre das bei meinem Arbeitsschlag nicht ungewöhnlich. Alle meine fünf Jungs haben 11 bis 13 Geschwister. Weniger als 8 Welpen wären schon ungewöhnlich, aber dass es eben 10 oder noch mehr werden, ist auch zu erwarten.
Viele große Hunderassen werfen viele Welpen. Ein guter Freund hatte bei seiner Mastino-Hündin 24 Stück. Der Verein für Deutsche Schäferhunde hat eine Zuchtregelung, dass bei Würfen von mehr als 8 Welpen eine Amme her muss oder die Hündin eine längere Pause bekommt. Es ist eben normal, dass viele Welpen kommen.
Bei Zwergrassen sind zwei oder drei Welpen durchaus normal. Mittlere Rassen bekommen schon 6 bis 8 und große können deutlich mehr in einem Wurf haben. Ein bekannter hat gerade einen Wurf mit 13 Stück. Alle mit einem Gewicht von rund 500 g nach einer Woche.
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