Eure Definition von "Sommerkleidung"?

Ich habe bisher immer angenommen, dass der Begriff Sommerkleidung bei den meisten Menschen eine ähnliche Definition hätte, aber ganz offensichtlich ist das nicht so. Für mich sind Sommerkleidung Sachen, die eben auch aus sommerlichen Materialien bestehen wie beispielsweise Leinen, Baumwolle vielleicht sogar Viskose.

Ich entdecke aber immer häufiger, dass so genannte "Sommerkleidung" zwar knapp geschnitten, aber fast ausschließlich aus Polyester oder Polyamid bzw. Polyacryl besteht. Wenn ich so etwas schon sehe, dann interessiert mich so ein vermeintliches Sommerteil gar nicht mehr, weil diese Stoffe nicht wirklich atmungsaktiv sind und eher zusätzlich einheitzen, was ich gerade im Hochsommer sehr unangenehm finde.

Ich habe aber auch schon Menschen getroffen, deren Definition von Sommerkleidung war nur, dass die Sachen eben kurz sein müssen. So wurde jeder kurze Rock automatisch zum Sommer-Outfit umgebaut, auch wenn der Stoff sehr dick und wärmend war, eben typisch für den Winter. Es gibt ja auch für den Winter mittlerweile Shorts, damit man nicht darauf verzichten muss. Also nur auf den Schnitt kommt es ja auch nicht wirklich an. Wer trägt Winter-Shorts im Hochsommer?

Welche Definition habt ihr von Sommerkleidung? Spielt für euch da das Material eine Rolle oder nur der Schnitt?

Ich habe mehrere kurze Winterröcke, die ich niemals im Sommer anziehen würde. Sie sind aus dickem Stoff und daher fände ich die bei heißem Wetter total fehl am Platz. Andersherum gibt es Sommerkleidung, die zwar viel Haut verdeckt, aber aus so leichtem Stoff sind, dass sie im Winter nichts zu suchen hat. Also für mich spielt bei der Einteilung der Stoff die Hauptrolle.

Ich bin ja auch kein Fan von Kunstfasern, wenn es sich nicht um Sportkleidung oder Funktionskleidung handelt, aber man kann nicht generell sagen, dass Kunstfasern nicht für Sommerkleidung geeignet seien.

Man kann aus Plastik dicke, wärmende Stoffe wie Fleece herstellen, aber auch Chiffon besteht oft aus Polyester. Das ist ein ganz leichter, halb durchsichtiger Stoff, den man in unseren Breiten eigentlich nur im Sommer trägt. Es ist außerdem nicht richtig, dass man aus Plastik keine atmungsaktiven Stoffe herstellen könnte, tatsächlich sind inzwischen die meisten Kleidungsstücke für den Sport aus Kunstfasern, weil sie atmungsaktiver sind und schneller trocknen als Naturfasern.

Wenn ich an Materialien denke, die nicht in den Sommer passen, dann denke ich an Wolle, Leder, dickere Baumwollstoffe, Flecce, Pelz und so weiter. Das hat auch nicht nur mit den Eigenschaften zu tun sondern auch mit dem Aussehen, es gibt ja Materialien, die einfach schon "warm" aussehen. So wirkt Wildleder zum Beispiel "wärmer" als Glattleder, obwohl das Material ja das gleiche ist.

Ich persönliche definiere für mich recht wenige Kleidungsstücke als reine Sommerkleidung. Shorts gehören auf jeden Fall dazu, weil ich Shorts mit Strumpfhosen im Winter irgendwie albern finde. Und dann habe ich noch ein paar leichte, flatterige Kleider und Blusen, die man schlecht für kältere Temperaturen kombinieren kann. Das muss man aber selbst im Sommer in Deutschland oft und im Frühling und Herbst sowieso.

Ich würde Sommerkleidung auch eher so definieren, dass es Kleidung ist, die dünner ist oder aus bestimmtem Stoffen ist. Kurze Röcke gibt es ja auch aus wärmeren Material für den Herbst und so kann das keine Definition des Ganzen sein. Luftige Kleidung ist im Sommer ja sehr wichtig und so sehe ich solche Sachen eben als Sommerkleidung an.

Was Materialien betrifft, klammere ich Kunstfasern mittlerweile so gut wie vollständig aus meinem Kleiderschrank aus - egal in welcher Jahreszeit. Gerade im Sommer möchte ich die teilweise auch noch harten und kratzigen Polyestherfähnchen nicht auf der Haut kleben haben. Für ich gehören zum Sommer in erster Linie leichte und luftige Stoffe aus natürlichen Materialien und natürlich dann auch nicht mit langen Ärmeln oder Beinen.