Beim Vaterschaftstest auch DNA der Mutter relevant?
A hat nach 13 Jahren von seiner Ex erfahren, dass das Kind, welches die Ex hat, auch sein Kind ist. Ein Vaterschaftstest ist nun angeordnet worden und auch die Mutter musste ihren Speichel mit testen lassen.
Warum ist beim Vaterschaftstest auch die DNA der Mutter so relevant? Warum wird die Mutter mit getestet. Die hat doch mit der Vaterschaft und den Übereinstimmungen zwischen Vater und Kind nichts zu tun. Da kann man doch höchstens feststellen, ob das Kind von dieser Frau ist. Aber das ist ja nicht angezweifelt. Warum also muss auch die Mutter sich mit testen lassen?
Dass die Mutter Speichel abgibt, ist kein Muss, für den DNA-Test reicht die isolierte DNA des Kindes und des Vaters vollkommen aus. Dieses Verfahren, bei dem nur Vater und Kind getestet werden, nennt man Defizienzfall. Beim sogenannten Triofall, bei dem die Mutter auch mitgetestet wird, wird die Aussagewahrscheinlichkeit zur Vaterschaft jedoch erhöht und deshalb testet man die Mutter in den meisten Fällen eben mit.
Gerichte fordern standardmäßig Proben von allen Beteiligten. Das ist immer dann besonders sinnvoll, wenn es alternative Väter gibt, die nah mit einander verwandt sind. Wenn beispielsweise die Vaterschaft bei zwei Brüdern geklärt werden muss, dann kommt die DNA der Mutter mit ins Spiel. Und Frauen, die ihren Schwager oder Schwiegervater toll finden, sind ja nicht so selten.
Ich denke, dass es eine normale Vorgehensweise ist, wenn dann gerichtliche Folgen entstehen können. Damit man eben auch den Nachweis hat, dass die Mutter auch die Mutter ist und sich nicht nur ein anderes Kind ausgeliehen hat, was dann ein Kind des Vaters ist. um vielleicht Unterhalt zu bekommen. Das ist denke ich ganz normal, wobei man das für die Vaterschaftsfeststellung an sich nicht machen muss.
Bei einem Vaterschaftstest wird immer die DNA des Kindes sowie auch die DNA der Mutter sowie des möglichen Kindsvaters ausgewertet. Das macht man aus dem Grund, da man bei Vorliegen auch der DNA der Mutter beim Kind besser auswerten kann, woher seine DNA stammen könnte.
Ein Kind hat in jeder untersuchten DNA jeweils ein Allel (genetisches Merkmal) von der Mutter sowie ein Allel vom Vater geerbt. Für die sichere Vaterschaft müssen sich die väterlichen Allele des Eventualvaters beim Kind nachweisen lassen. Mindestens 15 DNA-Systeme werden untersucht. In mindestens 4 davon müssen sich väterliche Merkmale des Eventualvaters beim Kind nachweisen lassen, sonst ist der getestete Eventualvater als leiblicher Vater auszuschließen.
Wenn also die Mutter des Kindes bei einem Merkmal zum Beispiel den Wert 13/13 hat, das Kind 12/13, dann muss der Kindsvater den Wert 12/(und einen anderen Wert) haben. Bei der Blutgruppe ist es ja auch so, dass ein Kind mit der Blutgruppe AB und einer Mutter der Blutgruppe B nicht das Kind eines Vaters mit der Blutgruppe 0 sein kann. Der Vater muss dann entweder die Blutgruppe A oder B haben.
Man kann also mit der DNA der Mutter die DNA des Vaters einfach sicherer und genauer auswerten und den Vater leichter bestimmen bzw. die Wahrscheinlichkeit errechnen, zu der der Eventualvater der leibliche Vater sein könnte.
Als Biologe kann ich nur sagen: Zur Vaterschaftsbestimmung ist die mütterliche DNA absolut irrelevant, aber Bürokratiestaat Deutschland sieht einfach auch die Überprüfung der Mutter vor. Die 50%, die die DNA nicht mit der des Kindes übereinstimmt, sollte dann durch 50% Übereinstimmung bei der Mutter abgedeckt sein, sodass man zuletzt auf die 99,9998% kommt.
Da haben die Biologen recht. Die DNA der Mutter ist wissenschaftlich eigentlich nicht relevant, höchstens in Grenzfällen, aber rechtlich ist sie relevant. Die Richtlinien der Gendiagnostik-Kommission am Robert Koch Institut verlangen die Untersuchung der Mutter und auch wenn ein Test vor Gericht Bestand haben soll, empfiehlt es sich, auch einen DNA-Probe der Mutter zu untersuchen.
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