Umweltverschmutzung gut für Innovationen der Menschheit?

vom 14.05.2015, 18:58 Uhr

Heute habe ich von einer, meiner Meinung nach, sehr albernen These gehört. Die dänische Ökonomin Ester Boserup will gesagt haben, dass wir bald einen Klimawandel haben, zu viel Stickstoff und CO2 in die Atmosphäre blasen und die Biodiversitäten durch unser vernichtendes Verhalten stark zurück gehen. Der Grund ist einfach, in der Not erfindet der Mensch neue Möglichkeiten und Innovationen die sein Überleben verbessern.

Es mag sein das sowas funktioniert hat als wir die Pest oder die Pocken auf der Welt hatten, aber wenn wir unsere Umwelt über Jahrzehnte hinweg ausbeuten dann ist das nicht gut und ich denke, dass auch jegliche Innovationen die Menschen da nicht weiterbringen wird, wenn die Erde sich irgendwann daran rächen wird und wir Hungersnöte und Kriege erwarten müssen.

Wie findet ihr die These von Boserup? Könnt ihr das unterstützen oder findet ihr das auch ungeheuerlich? Denkt ihr den Menschen wird schon was einfallen, wenn es irgendwann so weit ist oder wird die zwangsläufige Folge die Dezimierung der Weltbevölkerung sein?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich denke schon, dass Umweltverschmutzung gut für Innovationen ist. Kommt eben nur darauf an, in welche Richtung man diese Innovationen bezieht. Ich habe erst heute im Radio gehört, dass sich ein paar niederländische Forscher etwas neues ausgedacht haben.

Sie stört wohl der massive Plastikmüll in den Meeren und Ozeanen und sie haben sich überlegt, den ganzen Plastikschrott aus dem Meer zu fischen, aufwendig aufzubereiten und daraus eine Plastik-Insel zu bauen, die die Größe von Hawaii erreichen soll. Ich finde das schon ziemlich innovativ, wenn man bedenkt, dass die Grundlage für diese Innovation ohne den ganzen Müll gar nicht vorhanden wäre.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Sicherlich führt die Umweltverschmutzung schon heute für Innovationen an vielen Stellen. An vielen Stellen wurde er in Deutschland zwar politisch getrieben, aber dennoch gab es dadurch Innovationen. Außerdem sind andere Länder auf das Boot aufgesprungen. Insbesondere China ist hier stark in Zugzwang, weil dort die Umweltverschmutzung schon extreme Auswirkungen hat, die Menschen akut gefährdet.

Ob wir mit Innovationen schneller sind als die Schäden durch Umweltverschmutzung wird sich in der Zukunft zeigen. Ich denke, dass wir gute Chancen haben. Die Innovations- und Wirtschaftskraft der Menschheit ist extrem hoch. Die Frage ist nur, ob wir rechtzeitig anfangen zu handeln oder besser gesagt ob unsere aktuellen Aktivitäten ausreichen. Schließlich machen wir ja schon eine ganze Menge.

Hier ist aber eben auch die Politik gefragt. Sie kann Maßnahmen beschließen, ohne dass eine direkte wirtschaftliche Notwendigkeit besteht. In Deutschland wird das ja intensiv praktiziert. In anderen Ländern - insbesondere den USA - ist das nicht der Fall. Und in den Schwellenländern wie China und Indien hat die Politik nicht den notwendigen Handlungsspielraum (oder einfach nicht genug Geld), um flächendeckende Maßnahmen durchzusetzen.

Unabhängig von den Staaten können aber auch einzelne Menschen etwas erreichen. Das gilt besonders für die Milliardäre, die genug Kleingeld haben, um nachhaltige technische Innovationen ohne direkten wirtschaftlichen Nutzen voranzutreiben. Elon Musk hat das mit Tesla Motors vorgemacht. Immerhin hat es viele Jahre gedauert, bis die Firma halbwegs profitabel war. Aber damit hat er die Entwicklung des Elektroautos stark voran getrieben und außerdem jetzt den ersten wirklich bezahlbaren Energiespeicher für Solarstrom entwickelt. Wenn sich dieser Speicher durchsetzt, hat das Unternehmen im Alleingang eines der größten Probleme der erneuerbaren Energien gelöst.

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