Passen Rabatt und Bußgeld bei Verkehrsdelikten zusammen?

vom 08.09.2013, 15:26 Uhr

Dass Bußgelder seit März diesen Jahres europaweit vollstreckt werden, ist mittlerweile jedem Autofahrer bekannt. Da die Strafen für Verkehrsdelikte im Ausland sehr hoch sind, kann das ein großes Loch ins Portemonnaie reißen. Trotz dieser hohen Strafen kann jeder viel Geld sparen, wenn er den ausländischen Strafzettel schnell bezahlt.

Wer zum Beispiel im Urlaub in Italien falsch parkt oder etwas zu schnell fährt, bekommt fast immer einen Strafzettel. Wer das Bußgeld schnell bezahlt, spart 30 Prozent des Bußgeldes. Das gilt bis zu fünf Tagen. Ein Rabatt auf einen Strafzettel, wie seltsam ist denn das? Frankreich, Großbritannien, Spanien geben ebenfalls einen Rabatt. In Großbritannien sogar 50 Prozent innerhalb von 14 Tagen und in Spanien ebenso 50 Prozent in 20 Tagen ab Zustellung des Bußgeldbescheides. Eine schnelle Bezahlung lohnt sich also bei Verkehrsverstößen im Ausland. Da spart man ja richtig viel Geld!

Ich finde das irgendwie skurril. Rabatt und Bußgeld, das passt nicht zusammen. Man kann doch das, was in Geschäften üblich ist, nicht auf das Verkehrsrecht übertragen. Möglicherweise sind die Strafen für Verkehrsdelikte im Ausland mit Absicht so hoch angesetzt, um dann mit Nachlass winken zu können. Ist es euch im europäischen Ausland schon passiert? Habt ihr sofort vom Konto abbuchen lassen oder wie seid ihr vorgegangen? Wie seht ihr einen Nachlass auf Bußgeld? Findet ihr solch eine Handhabung korrekt? Erst hohes Bußgeld, dann Nachlass? Sollen die Verkehrsteilnehmer dadurch veralbert werden?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Es klingt wirklich kurios. Ich kann es auch nicht nachvollziehen. Es verwirrt den Bezahler auch, wenn er ein Bußgeld sieht, welches dann nur in 30 Prozent bezahlt werden muss. Dieses Verfahren kann ich nun auch nicht nachvollziehen. Wird es wirklich noch so betrieben? Weiß jemand den richtigen Grund dafür?

Leider habe ich noch kein Bußgeld aus einem Verkehrsdelikt im Ausland zahlen müssen. Demnach kenne ich mich nicht aus. Ist es wirklich so, dass man dann ein Rabatt bekommt, wenn man schnell bezahlt? Wie wird das denn generell nachvollzogen? Da muss ja dann richtig Buch geführt werden, damit man schauen kann, ob jemand in der Zeit bezahlt hat und auch weniger bezahlen darf.

» iggiz18 » Beiträge: 3366 » Talkpoints: 4,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


In den Niederlanden ist es auch günstiger, wenn man schnell zahlt. Und wenn man bedenkt, was das drüben so kostet, dann ist das ein lohnendes Geschäft für beide Seiten. Der Autofahrer ist dankbar, dass es "günstig" bleibt und der Staat bekommt schnell das Geld. Wobei günstig relativ ist.

Aber da die Gebühren so hoch sind, kann man sich auch das bisschen Nachhalten der Zahlungen leisten, das erledigt schließlich der Computer. Außerdem verjähren Verkehrsdelikte in den Niederlanden nicht und die hast viel geringere Möglichkeiten zum Widerspruch, beziehungsweise du überlegst dir das gut.

Ein Vergleich der Bußgelder zeigt es schön: Telefonieren beim Fahren kostet drüben gleich 230 Euro, innerorts 10 km/h zu schnell macht 67 Euro ärmer, Falschparken ist ab 90 Euro im Angebot und ein Schnäppchen im Vergleich zu mehr als 200 Euro für das Parken auf einem Behindertenparkplatz. Dazu kommt, dass der Fahrer nicht ermittelt werden muss, der Halter zahlt, Punkt. Und ist der erste Widerspruch abgelehnt worden, erfolgt die Bearbeitung des zweiten nur bei einer Sicherheitsleistung in Höhe der Strafe.

Das machen viele Länder so, bei denen die Strafen so extrem hoch sind. Denn durch den "Rabatt" zahlen Betroffene freiwillig und schneller. Ansonsten würden es viele darauf ankommen lassen, dass gegen sie vollstreckt wird, Denn das wird dann auch nicht mehr viel schlimmer.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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