Gehirnerschütterung immer gleich ein Schädelhirntrauma?

vom 25.06.2013, 09:02 Uhr

Als ich Kind war hatte ich leider auch durch Unfälle Gehirnerschütterungen. Einmal bin ich über einen Ball gestolpert und nach hinten gefallen und war auch kurze Zeit bewusstlos. Ins Krankenhaus ist damals keiner mit mir gefahren. Der Hausarzt kam ins Haus, gab Medikamente und ich bekam Bettruhe verordnet. Ich habe mich auch mehrmals erbrochen. Dann hatte ich wohl auch eine schwere Gehirnerschütterung, bei der ich mehrere Stunden bewusstlos war. Es ist im Urlaub passiert und ein Arzt, der im gleichen Hotel gewohnt hat, hat mich verarztet und ist immer bei mir schauen gekommen. Ich bekam auch Medikamente, aber ins Krankenhaus ist auch da keiner mit mir gefahren.

Damals hieß es einfach "Gehirnerschütterung und Bettruhe". Anzeichen waren Unwohlsein, Bewusstlosigkeit und Erbrechen und Kopfschmerzen. Das ist mehr als 40 Jahre her und heutzutage fährt man als verantwortungsbewusstes Elternteil immer ins Krankenhaus oder holt sogar den Krankenwagen.

Was mir wohl aufgefallen ist, dass man nicht mehr sagt, dass man eine Gehirnerschütterung hat, sondern ein Schädelhirntrauma. Das Kind einer Bekannten ist vom Klettergerüst gefallen und hat sich auch kurz erbrochen. Es war nicht bewusstlos, aber es wurde vom Schädelhirntrauma gesprochen und das Kind musste auch zur Beobachtung über Nacht im Krankenhaus bleiben. Dann kenne ich einige Kinder, die im Kindergarten verunfallt sind oder hingefallen sind und diese mussten alle mindestens eine Nacht ins Krankenhaus und zur Beobachtung dort bleiben. Immer hieß es, dass es ein Schädelhirntrauma ist.

Wird denn eine Gehirnerschütterung heutzutage als Schädelhirntrauma bezeichnet oder was ist der Unterschied? Was ist denn typisch für ein Schädelhirntrauma? Was muss untersucht werden um zu dieser Diagnose zu kommen? Hattet ihr schon mal Gehirnerschütterungen oder ein Schädelhirntrauma? Ist Schädelhirntrauma einfach nur ein anderes Wort für Gehirnerschütterung?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Schädel-Hirn-Trauma hört sich interessanter an als nur eine einfache Gehirnerschütterung, wie man früher mehr sagte. Schwindel, Übelkeit und Erbrechen kann auch bei einer leichten Gehirnerschütterung passieren. Ich selbst hatte durch ein Fallen auf den Kopf auch eine leichte Benommenheit gespürt, aber das war alles. Bewusstlos war ich nicht.

Ich meine, das Schädel-Hirn-Trauma nur ein anderes Wort für eine Gehirnerschütterung ist. Eigentlich müsste man bei leichteren Erschütterungen des Kopfes auch von einer Gehirnerschütterung sprechen, denn das ist es ja auch.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Cid hat geschrieben:Ich meine, das Schädel-Hirn-Trauma nur ein anderes Wort für eine Gehirnerschütterung ist.

So kann man das nun auch nicht sagen. Zwar wird eine Gehirnerschütterung durchaus als Schädel-Hirn-Trauma bezeichnet aber eben nicht anders herum.

Das was man früher und umgangssprachlich auch heute noch als Gehirnerschütterung bezeichnet wird heute als leichtes Schädel-Hirn-Trauma bezeichnet. Je nach Unfall können aber auch schwerere Schädel-Hirn-Traumen entstehen. Gerade beim leichten Schädel-Hirn-Trauma entsteht kein substanzieller Schaden am Gehirn und so kann man dort auch weder mittels CT oder MRT des Kopfes einen Schaden nachweisen und es tritt in aller Regel eine vollständige Genesung ein.

Jedoch kann es eben auch zu schweren Schädelhirntraumen kommen mit länger dauernder Bewusstlosigkeit (sowie in Diamantes Urlaub scheinbar passiert) oder sogar beim schweren Schädel-Hirn-Trauma mit nachweisbaren Schäden am Gehirn. Solch ein Schädelhirntrauma geht dann eben nicht mehr als Gehirnerschütterung durch, sondern wird eher als Quetschung bezeichnet. Hierunter fallen zum Beispiel auch Blutungen im Gehirn und diese Verletzung können auch tödlich verlaufen.

» Klehmchen » Beiträge: 5494 » Talkpoints: 1.015,07 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



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