Naturwissenschaftlerinnen und Probleme bei der Jobsuche?
Ich bin ja schon seit einer ganzen Weile auf Jobsuche, weil ich mein Studium nebenbei ja auch finanzieren muss. Ich würde am liebsten etwas machen, was inhaltlich mit dem Studium zu tun hat. Ich habe auch schon einige Bewerbungen in dieser Richtung geschrieben, wobei ich nicht nur auf meinen Fachbereich fixiert bin, sondern breit streue.
Dabei habe ich festgestellt, dass sehr viele Absagen kamen. Eine Bewerbung steht noch aus, da habe ich noch keine Antwort bekommen. Bei einer habe ich eine Absage bekommen ohne wirkliche Antwort und dem standardisierten Absage-Text. Bei der zweiten indirekten Absage, die ich heute bekommen habe, hat der Chef sexistische Vorurteile gegenüber Frauen durchschimmern lassen.
Da ich in den Naturwissenschaften studiere und die Frauen hier in der Minderheit sind, liegt doch nahe, dass Frauen pauschal Unfähigkeit unterstellt wird. Das führt mich zu der Frage, inwiefern Frauen in den Naturwissenschaften überhaupt Arbeit finden können.
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Ist es tatsächlich so, dass Frauen in den Naturwissenschaften mehr mit Vorurteilen und Diskriminierungen zu kämpfen haben als Frauen in anderen Brachen? Oder ist das eher Zufall? Wie denkt ihr darüber?
Ich denke, dass du durch das heutige Ereignis einfach ein bisschen schlecht geprägt bist. Normalerweise bekommt man sicherlich auch einen Job, wenn man Naturwissenschaften studiert. Wobei du ja schon ein bisschen spezifischer suchst und da kann es nun mal ein bisschen dauern bis man einen passenden Job hat. Allgemein dauert es manchmal vielleicht einfach ein bisschen länger, deswegen würde ich mir keine Sorgen machen.
Normalerweise gibt es nur Standardtexte, weil selbst bei der kleinsten ehrlichen Antwort die Gefahr besteht, dass ein Bewerber klagt. Der eine Chef hat diese Erfahrung wohl noch nicht gemacht. Das ist aber auch nur eine Frage der Zeit.
Ansonsten kann ich nur sagen, dass Frauen in den Naturwissenschaften eher Vorteile haben. Überall wird doch ein hoher Frauenanteil gefordert und die Firmen sind froh, wenn sich eine halbwegs kompetente Frau bewirbt. Da kann es durchaus sein, dass man sogar einem besser geeigneten Mann vorgezogen wird.
Es ist einfach so, dass ein gewisser Anteil der Bewerber - unabhängig vom Geschlecht - mehr Probleme hat als andere. Die Gründe sind oft entweder in der Bewerbung selbst zu finden oder an einem merkwürdigen Lebenslauf.
Wenn man als Absolvent noch keinerlei Erfahrung auf dem Gebiet hat und weder durch Praktika noch durch Abschlussarbeiten Kontakte geknüpft hat, hat man es einfach schwerer. Viele Firmen bevorzugen Bewerber, die sie so schon kennenlernen konnten, weil sie ungern die Katze im Sack kaufen.
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