Erwartet ihr vom Partner Trost bei traurigen Filmen?
Ich habe mit meinem Partner noch nie so einen richtig traurigen Film angeschaut, soweit ich mich erinnern kann. Das liegt wohl aber hauptsächlich daran, dass ich nicht so gerne traurige Filme schaue, da mich diese dann immer so runter ziehen. Und wenn ich so einen Film doch anschauen will, dann möchte ich in der Regel aber auch lieber allein sein.
Wenn etwas im Fernsehen kommt, was ich traurig finde, dann nimmt mein Freund mich aber schon immer gleich in den Arm und "tröstet" mich, was ich auch immer sehr schön finde. Ich fände es ehrlich gesagt nicht besonders schön, wenn er sich dann quasi darüber lustig machen würde, was ich traurig finde und was nicht. Von daher erwarte ich in gewisser Weise schon Trost. Erwartet ihr bei traurigen Filmen Trost von eurem Partner?
Wenn wir einen traurigen Film schauen, dann schmusen wir meistens schon beim schauen, aber beim ihm ist es dann so, dass er feuchte Augen bekommt. Ich ertrage das eher, aber bei ihm gehen da schnell die Schleusen auf. Wobei ich ihn dann eher ein bisschen witzelnd drauf anspreche. Er ist dann ja nicht weiter bestürzt, sondern es liegt ja nur am Film.
Wenn ihm ein Film mal richtig nahe geht, dann reden wir auch über das Thema, aber so richtig emotional am Ende war er noch wegen keinem Film. Für mich macht es einfach einen Unterschied, ob es nur ein trauriger Film oder ein realer trauriger Moment ist und mein Partner denkt da auch so.
Was versteht man genau unter traurigen Filmen? Irgendwelche tragisch inszenierten Schicksalsgeschichten? Es gibt ja Frauen, die auf so etwas abfahren, aber ich gehöre nicht dazu. Ich möchte von einem Film gut unterhalten werden, vielleicht auch etwas lernen, und diese Kriterien erfüllen solche Filme nun wirklich nicht.
Ich finde es schon irgendwie albern wenn man sich in einem Film so hinein steigert, dass man dann los heult oder sich hinter dem Sofa versteckt oder auf irgendeine andere Weise reagiert, die ich nur im Kontext von etwas realem erwarten würde. Ich wüsste auch nicht warum jemand dann Trost brauchen sollte. Sicher ist der Wunsch zu trösten ein nachvollziehbarer Reflex, den ich natürlich auch habe, aber was würde ich jemandem in so einer Situation denn sagen? "Alles wird gut"? Klar, weil es nicht real ist.
Ich erwarte von meinem Partner keinen Trost bei traurigen Filmen, da mich die Traurigkeit ja in dem Moment nicht direkt betrifft, sondern ich mit den dargestellten Figuren mitfühle. Wenn er sich allerdings darüber lustig machen würde, wäre ich schon etwas verletzt beziehungsweise beleidigt. Wenn mich allerdings ein Thema dauerhaft beschäftigt und traurig macht, reden wir nach dem Film auch gerne noch darüber.
Nein, ich erwarte keinen Trost, selbst wenn ich bei einem Film vielleicht mal ein paar Tränchen vergießen sollte. Im Gegenteil, ich fände das ehrlich gesagt sogar eher lächerlich. Es ist schließlich nur ein Film und betrifft mich eigentlich nicht persönlich. Von daher fände ich es wirklich irgendwo albern, wenn jemand auf die Idee kommen würde, mich da zu trösten, als wäre gerade jemand aus meinem Umfeld gestorben oder so.
Ich heule definitiv bei Filmen. Das fing als Kind bei all den traurigen Disneyfilmen an, wo ja mindestens ein Elternteil sterben muss und das hat bis heute nicht aufgehört. Wenn etwas Trauriges passiert oder irgendjemand in dem Film heult, heule ich einfach mit. Das lässt sich gar nicht steuern. Und manche Filme sind wirklich heftig. Da bin ich auch aufgewühlt und nachdenklich danach.
Aber Trost? Den brauche ich da überhaupt nicht. Warum sollte ich da Trost brauchen. Es passiert ja nicht mir. Ich heule doch praktisch stellvertretend. Wenn der Film wirklich nachdenklich gestimmt hat, rede ich gerne darüber. Aber ich muss ganz bestimmt nicht in den Arm genommen werden. Das finde ich total fehl am Platz.
Mich stört es auch nicht wirklich, wenn mich jemand deshalb aufzieht. Ich weiß ja, dass es nur ein Film ist und meine Reaktion etwas übertrieben ist. Ich lache da auch über mich selbst. Von daher dürfen auch andere über mich lachen.
Dabei will ich nicht sagen, dass die Tränen nicht echt wären. Vor einigen Wochen habe ich mir "12 Years a Slave" angesehen. Gerade solche historischen Filmen, auf wahren Begebenheiten, in ähnlicher Ausführung millionenfach tatsächlich passiert. Das nimmt mich wirklich mit. Aber Trost brauche ich dennoch nicht. Was sagt dein Partner da? "Das wird schon wieder!"? Wie soll denn das vor zweihundert Jahren an den Schwarzen begangene Unrecht in meinem Wohnzimmer wieder werden? Ich verstehe einfach den Zusammenhang nicht.
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