Wie schützt man sich gegen Altersarmut?

Auch wenn viele das Thema verdrängen, werden in spätestens 20 Jahren 20 Prozent aller Rentner in die Grundsicherung fallen. Da gerade mal 20 Prozent mit einem Vollzeitjob in Rente gehen, werden viele auch schon vorher zumindest kurzfristig Bekanntschaft mit Hartz IV machen, zumal arbeitsfähig und gesund zwei paar Dinge sind. Kann man sich überhaupt richtig vor Altersarmut schützen?

Das gemeine an der Nummer ist, dass sich nur die Menschen vor Armut im Alter schützen können, die über genügend Einkommen verfügen. Denn schließlich muss zum Vorsorgen auch Geld da sein. Und genau dieses Geld steht vielen, die es bitter nötig hätten, nicht zur Verfügung.

Außerdem müsste der Staat, ehrlich gesagt, deutlich regulierend eingreifen. Es ist ja nett, dass die Rente sinkt und dafür die eigene Vorsorge über Riester gefördert wird. Aber so lange die Verträge wegen übertriebener Verwaltungskosten kaum etwas abwerfen, hilft das Menschen, deren einzige Möglichkeit zur Vorsorge das ist, wenig. Mehr Transparenz und eine Begrenzung der Gebühren müssten schon sein.

Insgesamt gibt es schon viele Möglichkeiten, wenn das Geld dafür da ist. Als ich noch nicht selbst verdient habe, weil ich in der Ausbildung war, hat mir mein damaliger Partner jeden Monat für mich freiwillig den Höchstbeitrag in die Rentenversicherung eingezahlt. Das war sozusagen die Gegenleistung für die Mithilfe in seinem Unternehmen. Aber das Geld muss eben erst einmal da sein.

Später habe ich dann zusätzlich privat vorgesorgt. Man kann sich schon schützen, aber dazu muss man es sich eben auch leisten können. Und wenn man bedenkt, dass bei einem Lohn von 2.500 Euro und fast 40 Beitragsjahren heute gerade mal ein Betrag, der etwa der Grundsicherung entspricht, herauskommt, dann ist das blanker Hohn.

Ob sich eine Immobilie zur Vorsorge lohnt, das ist auch immer so eine Sache. In vielen Orten stehen Häuser leer und finden keinen Käufer. Ist das für die eigene Region absehbar, hilft das Haus auch nichts, wenn man nicht darin leben kann, weil der Körper nicht so mitmacht. Dabei wäre dieser Weg einfacher, weil die Mietkosten wegfallen. Miete und private Vorsorge ist für viele schwerer bis undenkbar.