Folgen des Missbrauchs können vererbt werden!
Im Gehirn von Menschen, die missbraucht wurden und die Selbstmord begangen haben, seien im Gehirn genetische Veränderungen vorhanden. Daraus könne man schließen, dass mangelnde Zuneigung und Missbrauch direkt Einfluss auf das Denkorgan haben, meint Dr. Christa Roth-Sackenheim, Vorsitzende des BVDP (Berufsverband Deutscher Psychiater).
Es gäbe diesbezüglich auch eine, von kanadischen Wissenschaftlern durchgeführte, Studie die im Public Library of Science publiziert worden sei. Bei dieser Studie nahmen die Forscher die Gehirne von 18 männlichen Personen unter die Lupe, die sich das Leben nahmen und als Kind missbraucht wurden. Danach verglichen die Forscher die Ergebnisse mit denen von Männern, die eines normalen Todes starben, jedoch unter anderen psychischen Störungen wie z.B. Angstzuständen litten.
Dabei stellte man im Erbgut aller 18 Menschen, die Selbstmord begangen hatten, eine Veränderung der DNA fest, die eine Wirkung auf die Produktion von Proteinen in Nervenzellen habe. Es seien jedoch nicht die Gene selbst, die Veränderungen aufwiesen sondern nur Regionen der DNA, die auf die Aktivität der Gene Auswirkungen habe. In dem Fall seien es sogenannte regulatorische Refionen für ribosomale RNA (rRNA). Diese RNAs sollen Inhaltsstoffe für Ribosome bilden, die wiederum für die Produktion von Proteinen unabdingbar sind.
Sind erst einmal solche Veränderungen gegeben, käme es zu einem biochemischen Prozess, dem sogenannten Methylierung. Bei diesen Veränderungen, ausgelöst durch die Methylierung, handele es sich um sogenannte epigenetische Veränderungen. Die DNA an sich ist dabei nicht verändert. Jedoch ändert sich die Frequenz, in der sie abgelesen wird.
Was ich sehr schockierend finde, ist dass diese Veränderungen an den Nachwuchs weitergegeben werden können. Man müsse jedoch forschen, ob man diese Veränderungen an der DNA der Blutzellen feststellen könne. Sei dies der Fall, könne man so frühzeitig erfahren, ob der Patient Suizidgefährdet ist und dann evtl. eine entsprechende entgegenwirkende Therapie einleiten.
Irgendwie ist mir deine Studie zu einseitig. Es gab nur männliche Probanden. Und achtzehn Testpersonen halte ich auch nicht für wirklich aussagekräftig. Wobei ich denke, es gibt wesentlich mehr Frauen, die in ihrem Leben sexuell missbraucht wurden. Oder generell ist die Zahl der Frauen, die in irgendeiner Form missbraucht wurden, wohl wesentlich höher als bei Männern.
Allerdings begehen wesentlich mehr Männer Selbstmord. Was aber vielleicht auch daran liegen mag, dass Frauen diesen letzten Schritt oft scheuen, weil ihnen die Gewalt daran Angst macht? Oder weil Frauen sich eher einer vorbeugenden Behandlung unterziehen?
Das die Folgen des Missbrauchs vererbt werden können, halte ich aber durchaus für möglich. Grundlage für einen Selbstmord sind ja auch oft Depressionen, die nachweislich vererbbar sind. Allerdings denke ich auch, dass sich die Folgen von Missbrauch ja auch im Verhalten erkennen lassen. Und Verhalten lebt man vor. Könnten sich die Nachkommen das Verhalten vielleicht einfach nur abgeschaut haben?
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