Antidepressive ohne Therapie wirkungslos?
Vor kurzem habe ich in einem Buch gelesen, dass Antidepressiva nicht selten in einer solchen Art und Weise wirken, dass sie eine Plastizität hervorrufen. Die Nerven können dadurch verändert werden und einige sich mehr und andere sich weniger ausprägen. Normalerweise passiert das im Kindesalter und dann nochmal in der Pubertät. Wenn man Antidepressiva einnimmt kann diese Plastizität wieder hervorgerufen werden und das bedeutet, dass quasi die Priorität der Verknüpfungen wieder neu geordnet werden muss.
Dies bedeutet zwangsläufig aber auch, dass Antidepressiva eigentlich nicht wirklich wirken können, wenn man nicht therapiert wird. Dann verändern sich die Nerven ja quasi nur in dem Sinne, wie es die Umwelt zulässt und das kann positiv aber auch negativ sein. Deswegen sollte man das ganze unterstützen und bewusst in die positive Richtung lenken, ansonsten ist die Wahrscheinlichkeit das es gut geht nicht besonders hoch.
Dennoch kenne ich aber Menschen, die Antidepressiva bekommen haben, ohne dass sie therapiert worden sind. Ob der Grund hier bei den Ärzten lag, die schlecht beraten haben oder bei den Patienten die keine Therapie wollten, weiß ich nicht. Kennt ihr auch Menschen, die Antidepressiva einnehmen, ohne dass sie therapiert werden? Haltet ihr das für sinnvoll? Würdet ihr auf die negative Wirkung hinweisen?
Ich kenne sehr wohl Menschen, die mit Antidepressiva beim Arzt abgefertigt wurden und unzureichend behandelt oder beraten worden sind. Es ist leider so, dass auf die körperliche sowie auch seelische Gesundheit der Menschen viel zu wenig Wert gelegt wird.
Außerdem kenne ich einen Menschen, der versucht hat, diese Tabletten abzusetzen, es aber nicht geschafft hat. Stattdessen greift er zu leichten Drogen wie Cannabis, was ich auch nicht viel erstrebenswerter finde. Zwar wird das Kiffen ständig verharmlost, ich denke aber nicht, dass es eine optimale Alternative für Medikamente für psychisch bereits labile Menschen darstellt.
Es ist im Prinzip immer ein Ersatz für das Medikament und man kommt nie ganz ohne Hilfsmittel aus. Ich finde also, dass es wirklich sinnlos ist, einem Menschen Antidepressiva zu verschreiben, wenn er nicht therapiert wird. Deshalb würde ich vorschlagen, die Medikamente nur unter der Bedingung, eine Therapie zu machen, überhaupt heraus zu geben.
Aber vielfach ist es ein Mangel an Ärzten oder deren Zeit, dass immer wieder solche Dinge passieren, also Menschen, denen es wirklich schlecht geht, mit Tabletten abgefertigt werden.
Es kommt eben immer auf die Krankheit und die Begleitumstände an. Grundsätzlich ist man ohne Therapie aufgeschmissen, aber je nach Krankheitszustand und Begleitumständen bringt auch dies nicht mehr so viel. Dies gilt übrigens auch für alle anderen Krankheiten.
Es gibt kein Allheilmittel gegen Depressionen und deshalb kann man auch nicht so einfach sagen, dass dies helfen müsste. Meiner Ansicht nach kommt es immer auf den Einzelfall an.
Nur Antidepressiva sind so, wie wenn du an Krebs erkrankst und nur Schmerzmittel nimmst, das Problem wird nicht angegangen sondern ignoriert und verschlimmert. Da helfen die besten Pillen nicht, wenn das Problem nicht gelöst wird. Medikamente sind immer nur eine Unterstützung für den Körper.
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Pappteller statt normaler Teller 3931mal aufgerufen · 13 Antworten · Autor: Sippschaft · Letzter Beitrag von HaseHase
Forum: Essen & Trinken
- Pappteller statt normaler Teller
- Wie oft mistet ihr Beautyprodukte aus? 2493mal aufgerufen · 14 Antworten · Autor: beere · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Gesundheit & Beauty
- Wie oft mistet ihr Beautyprodukte aus?
- Hat man nach der Schule einen großen Verlust an Freunden? 5986mal aufgerufen · 22 Antworten · Autor: Owlytic · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Alltägliches
- Hat man nach der Schule einen großen Verlust an Freunden?