Schreiben nach Gehör - was soll das bringen?
Neulich habe ich im Fernsehen eine Diskussionsrunde zum Thema Schule gesehen und darin wurde auch das ''Schreiben nach Gehör'' kritisiert. Ich bin froh das ich mit dieser Methode nicht das Schreiben erlernen musste und Frage mich, was das eigentlich sein soll. Es geht offenbar darum, dass Kinder generell erstmal Spaß am Schreiben bekommen und dazu sollen sie eben nach Gehör schreiben. Dadurch entstehen dann Wörter wie ''bebi'' oder ''ferschiken''.
Dennoch sollen die Eltern ihre Kinder nicht korrigieren, dass würde ihnen den Spaß nehmen. Was aber soll diese komische Methode nun bringen? Wie erfolgt der Übergang von diesen komischen Wörtern zu richtiger Rechtschreibung? In Hamburg ist diese Unterrichtsart übrigens verboten worden und wenn ich mir anschaue, was dabei so herausgekommen ist, frage ich mich ernsthaft, warum das nicht überall verboten wird. Kennt ihr Kinder die so gelernt haben? Wie genau funktioniert das und wie sinnvoll findet ihr persönlich das?
Ich habe das zum ersten Mal von der Schwägerin meiner Freundin gehört, das war vor zehn Jahren und war spontan aus dem Bauch heraus entsetzt. Ganz ehrlich bin ich da eher konservativ, denn gerade Kinder lernen schnell, wenn sie jung sind. Genauso finde ich den Anspruch zum Thema Spaß etwas merkwürdig. Später wird dann kritisiert, wenn die Kinder die Schule nicht richtig ernst nehmen.
Interessanterweise habe ich gerade bei jüngeren Teilnehmern in Foren immer wieder die Beobachtung gemacht, dass sich dort allgemein gültige Rechtschreibfehler stetig wiederholen. Gern findet man eine "Gestallt" oder statt eines Hakens einen "Hacken".
Die Kinder meiner Freundin wurden auch nach dem Prinzip unterrichtet. In der dritten Klasse wird dann umgeschwenkt und dann sollen die Kinder plötzlich aus dem Effeff heraus auch noch richtig schreiben. Dann haben sich aber die Fehler meist eingeprägt und verfestigt.
Das wurde hier ja schon sehr ausführlich diskutiert Schreiben nach Gehör - Macht das wirklich Sinn?. Vielleicht helfen dir die Antworten dort auch schon weiter.
Ich finde, dass es keinen Sinn macht. Meine Cousine ist nun in der 6. Klasse und wenn ich sehe, wie die schreibt, dann bekomme ich eine Krise. Denn sie hat immer noch das im Kopf, was sie sich in den ersten Grundschuljahren selber "beigebracht" hat.
Ich verstehe den Grundgedanken schon mal nicht. Man soll nicht korrigieren weil das den Spaß nehmen würde? Wer sagt denn, dass das überhaupt Spaß machen muss? Natürlich sollte Schreiben keine Qual sein, aber ich habe auch schreiben gelernt ohne den Eindruck vermittelt zu bekommen, dass das ganz viel Spaß macht.
Wer hat diese Methode überhaupt erfunden? Irgendeine Übermutter, die der Meinung ist, dass ihr Maximilian-Leon so besonders ist, dass man ihn auf keinen Fall kritisieren darf? Und wer denkt dann, dass es eine gute Idee ist das einfach mal an den Kindern von anderen Leuten auszuprobieren ohne, dass man anscheinend über die Folgen dieser Methode geforscht hat?
Es ist doch in allen Bereichen so, dass es schwerer ist etwas falsch gelerntes zu korrigieren als etwas direkt richtig zu lernen. Selbst wenn es länger dauert etwas richtig zu lernen, weil die falsche Methode einfacher ist, hat man am Ende Zeit und Nerven gespart.
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