Erfahrungen zu häuslicher Pflege durch Angehörige gesucht

vom 16.05.2012, 21:07 Uhr

Eine Bekannte will wieder zu ihrer Mutter ins Haus ziehen, weil diese einen Unfall hatte und wohl nicht mehr alleine leben kann und sollte. Sie hat sich den Oberschenkelhals gebrochen und wird auch nach Genesung ständig Hilfe brauchen. Die Frau ist 86 Jahre alt und sie wird nicht mehr den Haushalt und auch sich selber pflegen können. Damit hat meine Bekannte nun beschlossen ihren Beruf soweit es geht zu kürzen und kann von einer Vollzeitstelle auf eine Halbzeitstelle und ggf. auch auf einen 400 Euro Job in dem gleichen Betrieb wechseln.

Nun ist die Frage, was sie alles machen muss, damit sie auch über die Runden kommt. Sie kann wohl Pflegestufe für die Mutter beantragen und bekommt ja dann auch Pflegegeld. Aber wie kann sie es finanziell auf die Reihe bekommen, weil sie ja dadurch nicht mehr Vollzeit arbeiten gehen kann.

Außerdem würde sie gerne wissen, welche Erfahrung andere in dem Gebiet der häuslichen Pflege von Angehörigen gemacht haben. Was muss man beachten? Sie hat vor ein paar Jahren auch in einem Altenheim gearbeitet. Aber das ist schon länger her. Wird sie es schaffen ihre Mutter zu pflegen, auch ohne große Kenntnisse oder sollte sie noch einen Kurs mitmachen? An wen sollte sie sich da wenden?

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich hatte keine Pflegekenntnisse und habe es trotzdem geschafft, meine Mutter 10 Jahre zu pflegen. Sie hatte auch eine Pflegestufe. Einmal in der Woche kam der Pflegedienst und badete meine Mutter. Ansonsten habe ich sie versorgt. Sollte deine Bekannte die Pflege allein übernehmen, wird in Abständen ein Pflegedienst der Krankenkasse geschickt, der überprüft, ob die Mutter auch gut versorgt wird. Das muss dann von dem Geld der Pflegestufe bezahlt werden.

Pflegekurse werden von verschiedenen Organisationen angeboten. Deine Bekannte muss sich darüber klar sein, dass sie weniger Geld zur Verfügung hat und später die Rente auch niedriger ausfallen kann. Steht es denn schon fest, dass die Mutter deiner Bekannten den ganzen Tag auf Hilfe angewiesen sein wird?

Ich kann natürlich keine Aussage machen, ob deine Bekannte einen Pflegekurs mitmachen sollte, denn ich kenne sie nicht und kann nicht wissen, wie aktiv sie ist.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Zunächst mal ist das nicht in jeder Stadt immer so leicht eine Pflegestufe zu bekommen. Beispielsweise bekommt der Opa meines Verlobten keine Pflegestufe und das trotz Demenz. Abgesehen davon kann man natürlich Kurse belegen und sich da einiges erklären lassen. Wenn sie aber schon mal in der Pflege war, dann wird sie das auch wieder hinbekommen.

Das wirklich Schlimme ist das Geld. Man bekommt sicherlich das Pflegegeld, aber davon muss man ja auch die Dinge des Pflegenden bezahlen und da kommt schon einiges an Kosten zusammen. Leider wird das ja nicht weiter wie ein Job angesehen, sondern man bekommt eben nur einen bestimmten Wert und von dem muss man klarkommen.

Wenn man das also finanziell nicht stemmen könnte, sollte man vielleicht lieber Fachkräfte beauftragen. Außerdem ist es wichtig den Punkt zu erkennen, wenn man es selber nicht schaffen kann und dann lieber auf fremde Hilfe setzen.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^