Arbeitsagentur Ausbildungen

vom 24.11.2008, 20:02 Uhr

Wenn jemand schwer vermittelbar ist oder keine Chance mehr hat in seinen alten Beruf einzusteigen, zum Beispiel aus gesundheitlichen Gründen, so kann man über die Agentur für Arbeit eine Ausbildung machen. Was ich mich jetzt frage ist, ob man dadurch dann genauso gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt hat als jemand der sich selbst eine Ausbildung gesucht hat. Wird man eventuell als faul angesehen oder ist die Ausbildung vielleicht weniger „wertvoll“, weil sie eventuell verkürzt ist?

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» Laufmasche » Beiträge: 7540 » Talkpoints: -37,09 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



An meinem Wohnort gibt es für Jugendliche und junge Erwachsene, die noch keine Ausbildung gemacht haben und keinen Ausbildungsplatz finden können, die Möglichkeit über das Berufsbildungswerk eine Ausbildung zu machen. Wobei nicht wirklich viele Berufe angeboten werden und zum Großteil auch Berufe ausgebildet werden, in denen die jungen Menschen später keinen Vollzeitarbeitsplatz finden.

Bei manchen Berufen läuft die Ausbildung komplett schulisch ab. Was natürlich nach der Ausbildung für die Arbeitsplatzsuche nicht zwingend der Hit ist, da kaum praktische Erfahrungen gesammelt werden konnten. Praktische Tätigkeiten werden zum Teil eben in der Schule vermittelt oder in kurzen Praktika in Betrieben.

Hier wird auch bevorzugt im Einzelhandel ausgebildet. Dazu sind die jungen Leute dann zwar in Betrieben, gehen aber mehrmals die Woche zum Unterricht im Berufsbildungswerk. Ihr Ausbildungsgehalt wird nicht von den Betrieben bezahlt, sondern eben vom Arbeitsamt. Und es gibt hier einige Betriebe, die sich so günstige Arbeitskräfte sichern.

Übernommen werden die Auszubildenden so gut wie nie. Mit der Ausbildung, an der eben auch das Berufsbildungswerk beteiligt war, was eben auch in allen Zeugnisse dazu auftaucht, ist es schwer einen Arbeitsplatz zu finden. Die meisten Arbeitgeber lehnen schon ab, wenn sie Berufsbildungswerk hören. Ansonsten gibt es im Verkauf eben hauptsächlich 450 Euro Stellen, Halbtagsstellen und so weiter. Finanziell gesehen eine Katastrophe, denn als Taschengeld ist es viel Geld, aber eine eigene Wohnung kann man davon nicht finanzieren.

Ich verstehe nicht wirklich, warum bevorzugt im Einzelhandel ausgebildet wird, wenn doch bekannt ist, dass es nur wenige Vollzeitstellen gibt. Mit einer abgeschlossenen Ausbildung sollte man doch später in einem Beruf arbeiten, mit dem man sein Leben halbwegs finanzieren kann. Warum wird durch das Arbeitsamt in Berufen ausgebildet, in denen es hauptsächlich Mini-Jobs und Halbtagsstellen gibt?

Für Menschen, die bereits mehrere Jahre im Berufsleben standen und nun aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in ihrem erlernten Beruf arbeiten können, würde ich empfehlen, sich an die zuständige Rentenversicherung zu wenden. Die Rentenversicherungen bieten viel mehr Möglichkeiten an.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


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