Mord von Urvölkern für Gebeine - wieder Gutmachung?

vom 03.05.2015, 12:38 Uhr

Neulich kam im ZDF die Dokumentation ''Mordakte Museum''. Es ging in dieser Dokumentation darum, dass deutsche Soldaten und Wissenschaftler in Afrika und Australien die Ureinwohner getötet haben, um an deren Skelette zu kommen. Diese wurden damals wieder nach Deutschland verschifft und an namenhafte Institutionen in Berlin, Bonn, Freiburg und vielen anderen Städten geliefert. Die Wissenschaftler wollten dort anhand der Skelette nachweisen, dass die Urvölker ein Überbleibsel von einem primitiven Volk sind, aus dem sich später den intelligente Mensch entwickelte.

Heute weiß man, dass viele der dort ausgestellten Gebeine von Menschen stammen, die durch solche Mordaktionen umgekommen sind. In der Dokumentation wurde dann auch eine Frau gezeigt die meinte, sie wolle versuchen das wieder gut zumachen. Ich selbst habe nicht verstanden, was sie damit meinte, es ging aber wohl lediglich darum, die Ermordeten von den anderen Skeletten zu trennen und zu unterscheiden, wer absichtlich getötet worden war und wer nicht.

Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, was das für eine Gutmachung sein soll. Das hilft den Familien der Urvölker auch nicht, die wahrscheinlich auch nicht mehr leben, weil sie ebenfalls umgebracht worden sind. Es rechtfertigt auch sonst die Tat nicht und hilft eigentlich keinem. Wie seht ihr das? Würdet ihr die Forschung an diesen Skeletten als eine Wiedergutmachung betrachten? Oder sehr ihr darin auch letztendlich keinen Sinn?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Wie lange ist das denn her und gibt es tatsächlich noch Angehörige? Aufklärung ist natürlich nicht unwichtig. Die Regierungen müssen dazu stehen, was sie getan haben und sich entschuldigen. Sollte es noch Angehörige geben, würden die vielleicht schon gerne erfahren, warum ihre Vorfahren verschwunden sind und was mit ihnen passiert ist.

Aber zur Wiedergutmachung fände ich es sehr viel sinnvoller, Projekte zum Erhalt des Regenwaldes und zur Unterstützung der Urvölker dort zu fördern oder ins Leben zu rufen. Davon hätten die eventuellen Nachfahren doch wirklich etwas, wenn ihr Lebensraum geschützt wird.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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