Mutterschutz diskriminierend gegenüber anderen Frauen?
Neulich habe ich das Buch ''Kinderfrei'' von Nicole Huber gelesen und diese vertritt in ihrem Buch eine interessante Ansicht zum Thema Mutterschutz. Sie selbst findet es natürlich sehr gut, dass Frauen Mutterschutz bekommen und sich danach auch Elternzeit nehmen können. Allerdings sieht sie darin auch Probleme. Viele Frauen die nach dem Studium oder der Ausbildung einen unbefristeten Job bekommen werden direkt schwanger und wissen und wollen das auch.
Für den Arbeitgeber selbst ist das erstmal doof, denn dieser muss wieder Zeit und Geld darin investieren eine neue Arbeitskraft zu finden und einzuarbeiten. Das ist gar nicht so einfach, wenn es sich um spezielle Berufe handelt oder Jobs bei denen es momentan nicht viele Leute auf dem Markt gibt. Kleine Firmen geraten dadurch unter Druck und oftmals hinterlässt sowas einen negativen Eindruck und führt dazu, dass sich der eine oder andere Arbeitgeber zukünftig gegen eine Frau und für einen Mann entscheidet, damit sowas nicht nochmals passiert.
Die wenigsten Frauen kommen dann wieder Vollzeit zurück, es sind nur 14 Prozent. Man muss nicht auf der Seite der Arbeitgeber stehen um zu erkennen, dass das mitunter unfair und problematisch ist. Es wäre fairer anzusprechen, dass man derartige Pläne hat, denn dann könnte sich der Arbeitgeber darauf vorbereiten oder aber, jemand anders bekommt die begehrte Stelle. Letztendlich ist es dreist sich als Frau die weiß, dass sie schwanger werden will, um einen Job zu bewerben, dies führt zu den Vorurteilen, die derweil über Frauen kursieren und diese Frauen diskriminieren in gewisser Art und Weise auch andere Frauen, die keine Kinder wollen.
Diese Frauen werden dann nämlich ebenfalls nicht eingestellt, wenn der Arbeitgeber schlechte Erfahrungen gemacht hat und er wählt lieber einen Mann. Letztendlich ist der Mutterschutz gut und sinnvoll, aber er wird knallhart durch Frauen ausgenutzt die trotz bewusster Familienplanung in einen Job einsteigen, anderen die Chance nehmen, den Arbeitgeber belasten, Vorurteile schüren und anderen die Stelle nehmen. Warum auf einen Job bewerben, wenn man weiß, dass man eh zu Hause bleiben wird und Kinder kriegt?
Wie seht ihr das Thema? Findet ihr es auch in gewisser Weise dreist, dass das Mutterschutzgesetz auch Frauen schützt, die sich Jobs suchen, obwohl sie wissen, dass sie Kinder kriegen wollen und zwar direkt nach der Einstellung? Ist euch klar, dass dadurch auch vielen anderen Frauen die Chance auf einen guten Job genommen wird, weil Arbeitgeber keine Lust auf solche Ausfälle haben?
Ich glaube, dass es viele Frauen auch nicht so machen und das eine der reißerischen Thesen ist, warum sich das Buch gut verkaufen soll. Meine Schwägerin beispielsweise ist gerade mit dem 3. Kind schwanger, nimmt nie die komplette Zeit, die sie nehmen könnte und arbeitet in Vollzeit immer bis zum Mutterschutzbeginn. Danach fängt sie wieder in Vollzeit an und teilt sich mit meinem Bruder hinein, der seine Arbeitszeiten ein bisschen besser gestalten kann.
Zudem gibt es ja auch so etwas wie Probezeit, bei der man ja glaube ich trotzdem kündigen kann. Also einfach mal einen Job suchen, wenn man einen positiven Test hat, werden wohl nicht so viele Frauen machen. Sicherlich ist der Mutterschutz wichtig und ein paar Arbeitgeber nehmen dann lieber Männer, aber sollen sie doch. Wenn sie keine Frau wollen, dann wäre man da wohl auch als Kinderlose nicht unbedingt an einem schönen Arbeitsplatz, wenn der Arbeitgeber so eine Einstellung hat.
Kinder sind doch etwas Schönes und eigentlich ist es nur fair, dass man vorher nicht mehr arbeiten muss um sein Kind zu schützen und dann auch ein bisschen Zeit zusammen mit dem Kind haben kann. Immerhin ist das eine sehr wichtige Zeit für das Kind und selbst ein hoher Firmenchef war mal ein kleines Baby und hat sich seiner Mutter erfreut.
Ich kann deine Argumente sehr gut nachvollziehen, aber es ist nicht fair den Frauen alleine die Schuld zu geben. Es gibt nachweislich zu wenig Betreuungsplätze für Kleinkinder in Deutschland und viele Frauen nehmen sich wegen der Kinder nicht aus Spaß an der Freude eine längere Auszeit vom Beruf sondern weil ihnen gar nichts anderes übrig bleibt.
Und die Unterstützung für Männer, die Elternzeit nehmen oder in Teilzeit arbeiten wollen, ist ja nun auch nicht wirklich vorhanden, weder auf Seiten der Arbeitgeber noch in der Gesellschaft an sich.
Erst mal muss man doch ,,bald'' definieren. Wenn man sein Studium beendet hat, möchte man in der Regel doch auch arbeiten. Selbst wenn man sich dann Kinder wünscht, vergeht oft noch ein Jahr bis man wirklich an die Planung gegangen ist und schwanger ist. Wenn man dann noch bis zum Mutterschutz arbeitet, vergehen fast zwei Jahre bis man aufhört zu arbeiten.
Sollen diese Frauen alle zu Hause hocken und nichts tun bis das Baby da ist?
Oft reicht auch ein Gehalt gar nicht aus, besonders wenn man ein Kind plant. Da muss die Frau dann eben mitarbeiten. Es geht doch auch ums Elterngeld, ohne das viele Familien gar nicht über die Runden kommen würden, weil der Mann nicht genug verdient.
Ich finde es in Ordnung, sich einen Job zu suchen, auch wenn man bald ein Baby möchte und Arbeitgeber müssen einfach damit rechnen. Sicher betrifft dass dann unbegründeter Weise alle Frauen, aber schließlich würden wir aussterben, wenn niemand Kinder bekommen würde.
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