Chargen- oder Losnummer entschlüsseln?

vom 26.07.2011, 10:14 Uhr

Mich würde interessieren, wie man die Chargen- oder Losnummern von Lebensmitteln entschlüsseln kann. Diese dienen ja zur Identifikation einer Herstellungscharge, aber kann man daraus auch das Herstellungsdatum erkennen? Bisher habe ich nur herausgefunden, dass jeweils ein „L“ vorangestellt werden muss, um die Losnummer einzuleiten – aber welche Bedeutung haben die restlichen Ziffern?

Ein Beispiel wäre L56041 6B – das „L“ leitet die Losnummer ein und das B steht vielleicht dafür, dass das Produkt im Februar hergestellt wurde - Zweiter Buchstabe im Alphabet entspricht zweitem Monat im Jahr? Wer weiß da weiter?

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Jeder Hersteller von Lebensmitteln, die verpackt verkauft werden, muss laut Kennzeichnungsverordnung seine Lebensmittel kennzeichnen. Das kann auf verschiedenen Wegen geschehen. Drauf sein müssen Herstellerbetrieb mit Anschrift, Zutatenliste, Mindesthaltbarkeitsdatum.

Die Loskennzeichnungen haben vor allem größere Betriebe. Der Metzger um die Ecke, der seinen Fleischsalat selber macht und verpackt und verkauft, kann anhand des Mindesthaltbarkeitsdatums sagen, wann er den Fleischsalat hergestellt hat. Das ist bei großen Salatherstellern nicht so einfach. Deshalb nutzen diese eben die Loskennzeichnung. Im Endeffekt können die Betriebe damit belegen, wann an welcher Maschine in welchem Werk das Produkt hergestellt wurde. Ähnlich kann er es eben über die Chargennummer machen.

Die Loskennzeichung kann aber in der Form jeder Betrieb für sich selbst fest legen. Es gibt keine feste Form, außer das der Loskennzeichnung ein L bevorstehen muss. Ansonsten haben die Betriebe da freie Hand. Sie müssen allerdings anhand der Loskennzeichnung eben erkennen können, wo was wann hergestellt wurde.

Die Loskennzeichnung ist zum Beispiel wichtig, wenn ein Produkt zurück gerufen wird. Dann werden ja meistens Produkte einer Produktionseinheit zurück gerufen. Die man dann eben unter anderem an der Loskennzeichnung erkennen kann.

Interessant kann die Loskennzeichnung aber auch für Endverbraucher sein, auch wenn sie an sich keinerlei Auskunft gibt. Ein Freund meinte mal zu mir, der Orangensaft von einer bekannten Firma würde ihm im Moment nicht schmecken. Orangensaft ist ganz klar von den Orangen abhängig und der Geschmack kann durchaus mal schwanken. Ich riet ihm mal nach der Loskennzeichnung auf seiner Flasche zu achten und das nächste Mal darauf zu achten, dass er Flaschen mit einer anderen Loskennzeichnung kauft. Der nächste Orangensaft mundete meinem Freund wesentlich besser.

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