Partner mit Butlerberuf - attraktiv für euch?

Im Fernsehen habe ich letztens eine Dokumentation über den Beruf des Butlers gesehen, es wurde eine Schule in Deutschland gezeigt, bei der Leute 14.000 Euro dafür bezahlen, dass man sie in wenigen Monaten zum Butler ausbildet. Es wurden dann einige der Leute auch persönlich vorgestellt und etwas aus ihrem Leben erzählt. Von einem Schüler wurde auch die Freundin gezeigt, diese meinte, dass sie sehr froh darüber ist, dass ihr Freund es so weit gebracht hat und diesen Weg eingeschlagen hat. Er wäre im Servicebereich sehr begabt und würde die Prüfung bestehen.

Ich selbst konnte da nicht so mithalten, denn mir war der Mann eher unsympathisch. Ich muss sagen, dass ich den Beruf eines Butlers als etwas eher unterwürfiges empfinde, man dient ja schließlich jemandem, wie bei der Schulung auch gesagt worden ist. Ich selbst bevorzuge eigentlich eher einen dominanten Mann und niemanden der das Bedürfnis hat anderen Menschen zu dienen und ihre Wünsche zu erfüllen.

Wie ist das bei euch, könnt ihr euch jemanden als Partner vorstellen, der als Butler arbeitet? Der Verdienst scheint ja nicht schlecht zu sein, aber meiner Meinung nach muss man dafür auch gewisse Charakterzüge aufweisen, die ich selbst eher unsympathisch finde. Würde euch das was ausmachen oder würdet ihr das sogar gut finden?

In meinen Augen haben die allermeisten modernen Berufe eine dienende Funktion. Nicht umsonst heißt es "Dienstleistungssektor". Egal, ob du jemandem das Auto baust oder reparierst, Güter von A nach B karrst, seine Kinder unterrichtest, seine Tumore bestrahlst oder seine Steuererklärung machst, du befindest dich streng genommen in einer dienenden Funktion. Und wehe dem, der die Wünsche seiner Kunden nicht erfüllt, sei es nun als Architekt, Webdesigner oder was auch immer.

Nach dieser Logik würden also die meisten Berufsstände unattraktiv wirken, weil es doch in den meisten Fälle darum geht, Tätigkeiten als Dienstleistungen für andere auszuführen, wenn man nicht gerade als Goldwäscher in Alaska arbeitet. Dann viel Spaß bei der Suche nach einem dominanten Mann, der nicht die Wünsche anderer erfüllen muss!

Ich kenne den Beruf des Butlers nur aus dem Fernsehen, finde ihn jedoch nicht unattraktiver als viele andere Tätigkeiten in diesem Sektor. Man ist eben eine Mischung aus "personal Assistant", Haushälter und was weiß ich noch an anderen Tätigkeiten. Zwar werden viele dieser Tätigkeiten traditionell von Frauen ausgeübt und gelten deshalb als würdelos und minderwertig, aber wenn man sich von diesem sexistischen Vorurteil befreit, spricht in meinen Augen nichts dagegen, als Butler zu arbeiten.

Der einzige gravierende Nachteil ist in meinen Augen, dass es sich dabei wahrscheinlich nicht um einen Job handelt, bei dem man täglich um Fünf den Hammer fallen lassen kann, sondern auch abends und an den Wochenenden zur Stelle sein muss, und natürlich immer gepflegt, diskret und niemals muffelig oder zickig.

Ich denke, dass ich das nicht besonders attraktiv finden würde, aber nicht weil es ein Dienstleistungsberuf ist, das sind viele, aber Butler leben ja meistens im Haus ihres Arbeitgebers und so richtig frei hat man dann auch nicht, geschweige denn einen normalen Tagesablauf mit geregelten Arbeitszeiten oder Dienstschluss.

Ansonsten hätte ich bei geregelten Zeiten kein Problem mit diesem Beruf, wenn es meinem Partner auch wirklich Spaß machen sollte. Was wäre auch so schlimm daran? Dienstleistungsberufe gibt es viele. Auch als Anwalt beispielsweise muss man für andere Menschen arbeiten.

Mir würde es nichts ausmachen, wenn ich einen Partner hätte, der den Beruf des Butlers gewählt hat oder ergreifen möchte. Wie Ramones sehe ich es nur kritisch, dass man von den Menschen nicht viel hat, wenn sie bei dem Arbeitgeber leben oder auch auf einem Schiff oder in einem Hotel, wo es ja auch Butler für die Suiten gibt. Das fände ich dann nicht so toll, meinen Partner lange nicht sehen zu können. Aber sonst sehe ich an dem Beruf nichts schlimmes.