Titan im Rücken - als Patient der Berufsgenossenschaft!

vom 20.02.2010, 12:58 Uhr

Meine Mutter hatte vor 6 -7 Jahren, irgendwas dazwischen halt, einen schweren Autounfall. Sie hst sich mehrmals überschlagen und es waren einige Rippen sowie die Wirbelsäule zweimal gebrochen. Glücklicherweise kam meine Mutter damals nach Rostock, da dies die beste Klinik in Deutschland für solche Fälle ist. Nun wurde ihr der Rücken aufgeschnitten und Titantplatten zur Stützung der Wirbel verschraubt.

Sie musste eine Weile im Krankenhaus bleiben, nochmal in die Reha und dann sollte es besser werden. Eineinhalb Jahre Später war es das aber noch nicht und man fand heraus das es daran lag, das die eine Bandscheibe hinüber war und die andere angeknackst, durch die zusätzliche Belastung. Daraufhin wurde die einer in eine schweren OP entfernt und man überbrückte die mit einer weiteren Titanhalertung, die die eine angeknackste stützen und die entfernte Bandscheine ersetzen sollte. Da sagte man ihr gleich diese Halterung könnewürde niemals entfernt werden und sie könne sich auch nicht mehr so bewegen wie vorher.

Nun musste meine Mutter noch öfters zur Rehaklinik und da sie diesen Autounfall in der Arbeitszeit hatte, zahlt auch alles die Berufsgenossenschaft, auch ihre Invalidenrente. Vor zwei Jahren war meine Mutter dann mal wieder zu Untersuchungen in einer Klinik und hier versuchten die Ärzte allesamt sie zu drängen, sie solle sich noch einmal unters Messer legen und die ersten Titantplatten entfernen lassen, es würde ihr dann auch viel besser gehen. Da meiner Mutter bei der zweiten Operation aber sogar ein Lungenflügel abgeklemmt werden musste, was bei einer weiteren Operation wieder der Fall wäre, verweigerte sie dies. Sie hat heute schließlich immer noch Atemprobleme und stärkere Schmerzen im Rücken, da ihr Körper sich nie davon ganz erholt hat und Schäden davon trägt. Die Ärzte fanden ihre Weigerung gar nicht lustig, arbeiten aber auch alle im Auftrag der Berufsgenossenschaft.

Ein paar Tage später meinte einer der Oberärzte dann noch zu ihr, wenn sie sich nicht operieren lässt kann das schwere Konsequenzen für sie haben, denn die Schrauben in der Titanverankerung könnten brechen. Meine Mutter hat ihm damals nicht geglaubt, da er zu denen gehörte die sie drängen wollen und die zweite Titanverankerung in ihrem Rücken ja auch legenslang halten soll.

Nun wieder einige Jahre (ich glaube 2) später bekommt meine Mutter immernoch mal wieder starke Schmerzen im Rücken, das ist an sich nichts ungewöhnliches, da sie das von Anfang hatte und das auch an ihrer nun eingeschränkten Bewegungsfreiheit liegt. Da es im Winter nun auch sehr kalt war und sie auch noch sehr viel Stress hatte, sind die Schmerzen viel schlimmer als sonst und noch nicht weggegangen. Jetzt ist meiner Mutter der Gedanke gekommen, das der Arzt vielleicht doch recht hatte und eine Schraube gebrochen ist und sie hat nun natürlich Panik und will sich demnächste röntgen lassen und fühlt auf einmal auch einen kleinen piekenden Schmerz. Ich habe gemeint das das psychosomatisch ist und Titan ja wohl nicht brechen kann und etwas anderes als Titan könnten sie ja auch nicht verwendet haben, also für die Schrauben meine ich. Außerdem wollte der Arzt sie ja wirklich nur Drängen und die andere Halterung soll auch lebenslänglich halten.

Schwuppdiwupp meiner Mutter geht es heute schon viel besser und auch der seltsame Schmerz ist weg. Doch jetzt frage ich mich halt, ob das wirklich so ist. Kann man dort nur Titant verwenden und hätte der Arzt meine Mutter wirklich so angelogen? Vor allem, kann Titan vielleicht mitunter doch brechen? So oder so ein nochmaliger Eingriff wäre für meine Mutter das Schlimmste. Ich habe sie damals auch im Krankenhaus gesehen und es war echt grausam.

Hat jemand vielleicht Erfahrung mit den Methoden der Berufsgenossenschaft gemacht, oder halt mit Titan im Körper? Ich hab auch schon sehr viel nachgelesen und finde immer nur wie gut verträglich das im Körper ist und wie stabil, demnach gehe ich davon aus, das es nur eine gemeine Methode des Arztes war, dennoch der Zweifel lässt grüßen.

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» pichimaus » Beiträge: 2016 » Talkpoints: 6,99 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Was deine Mutter da erlebt hat, ist ja mehr als schlimm. Ich hoffe nur, dass es deiner Mutter weiterhin besser geht und die Schrauben halten.

Du wolltest wissen, ob jemand Titan im Körper hat. Ich habe ein Titannetz im Bauch aufgrund eines Nabelbruches. Die Operation war vor etwa zweieinhalb bis drei Jahren. Der Oberarzt, der mich operiert hatte sagte mir vorher, dass er mich ungefähr alle zwei Jahre anrufen würde und fragen, wie es mir geht, da es sich um etwas Neues handle. Er hatte mich auch angerufen und sich nach meinem Befinden erkundigt. Probleme habe ich bis heute nicht.

Aber meine Operation kann man natürlich nicht mit der deiner Mutter vergleichen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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