Als Auszubildender Verantwortung tragen
Wenn man sich im dritten Ausbildungsjahr befindet, sollte man ja dem Unternehmen, in welchen man die Ausbildung macht, gut unter die Arme greifen können. Viele Unternehmen nutzen dies auch um zum Beispiel die Auszubildenden mit in den Alltag einzubeziehen. Entweder gibt man den Angestellten mal frei und setzt den Auszubildenden ein oder man zählt den Auszubildenden als vollständige Kraft ein.
Welche Verantwortung musstet ihr schon mal in der Ausbildung für den Betrieb tragen? Habt ihr dabei Fehler gemacht und wurdet zur Rechenschaft gezogen oder musste das Unternehmen dafür gerade stehen? Ist es sinnvoll den Auszubildenden die volle Verantwortung zu übertragen?
Ich habe vor meinem ersten Studium eine Ausbildung in einer großen Tierklinik gemacht. Da wurde aber ganz und gar nicht gewartet, bis man im dritten Lehrjahr war, bevor Verantwortung getragen wurde. Das ging besonders in den ersten Wochen ganz fix und dann war ich für verschiedene Arbeitsbereiche ganz alleine verantwortlich.
In den ersten zwei Wochen habe ich gelernt, wie man die Dinge reinigen muss, die die Putzfrau nicht übernimmt, wie man OP-Besteck sterilisiert, die Kasse und die Abrechnung macht, Röntgenbilder entwickelt, die Anmeldung und das Telefon managt. Nach dieser Zeit war es völlig normal die Spät- und Wochenenddienste allein zu übernehmen.
Danach kam die komplette OP-Vorbereitung von Raum und Tier, Labor, Bestellwesen und die Beratung in Fragen um die Ernährung und zu Flöhen und Würmern. Nach drei Monaten musste das klappen. Der Chef hat erwartet, dass man nach dieser Einarbeitungszeit das Alltagsgeschäft alleine und ohne Anweisung abwickeln kann.
Das hieß, dass ich morgens und abends allein in der Klinik war und brav alle meine Posten abgearbeitet habe. Bis zur Sprechstunde oder zur nächsten OP musste man eben fertig sein. Für Fehler stand nach außen hin natürlich der Chef gerade. Aber es gab einen dicken Anpfiff und eventuell auch eine Abmahnung. Ich hatte in der Zeit viele Mitauszubildende, die entweder freiwillig gekündigt haben oder deren Vertrag gekündigt wurde, entweder pünktlich zum Ende der Probezeit oder eben wegen Fehlverhaltens.
In der restlichen Zeit meiner Ausbildung habe ich dann die Dinge gelernt, die anspruchsvoller waren und länger gedauert haben. Ab da wurde der Job richtig interessant. Die eigenständige Narkoseüberwachung und -regulation, Assistieren, selbstständig röntgen, die eigenständige Versorgung der stationären Tiere, Physiotherapie, etc. waren sehr interessant.
Dazu kamen dann halt noch die tolle Buchführung, das Mahnwesen, Dienstpläne, Sichtung von Bewerbungen, Bewerbungsgespräche, Forschungsarbeiten betreuen und so weiter. Das war dann viel Papierkrieg. Aber alles war eigentlich ganz gut zu schaffen.
Allerdings musste das auch alles so flott gehen, denn es war bereits zu Beginn der Ausbildung vorgesehen, das ich um 12 Monate verkürze. Wobei in meinem Betrieb da keine Rücksicht genommen wurde. Jeder musste so schnell lernen, auch wenn er die vollen drei Jahre Ausbildungszeit nutzte.
Das dürfte bei vielen kleineren Betrieben ziemlich normal sein. Zwei befreundete Arzthelferinnen haben auch früh Dinge wie die Allergietestung, die Bäderabteilung oder die Abrechnung eigenverantwortlich übernommen. In solchen Läden muss ein Azubi sich lohnen, also muss er schnell eine echte Arbeitskraft sein.
Ich kenne eigentlich niemanden, der bis zum dritten Ausbildungsjahr gewartet hat, bevor er einzelne Arbeitsschritte alleine ausführte und in der Lage war dasselbe zu erledigen, wie ein Angestellter. Das ging bei mir auch recht schnell. Und bei allen die ich kenne ebenfalls.
Verantwortung trägt man meiner Meinung nach auch überall. Und sei es wenn man an einer Tankstelle dafür verantwortlich ist, die Waren so einräumen, dass sie nicht dabei zu Bruch gehen. So ist die Verantwortung von Azubis ebenso unterschiedlich wie bei den angestellten Mitarbeitern, was natürlich auch branchenüblich ist.
Eine Bekannte hat damals im dritten Lehrjahr ihre eigene Abteilung übernommen. Dadurch dass alle Abteilungen regelmäßig Bericht erstatteten, waren Vorgesetzte sowieso informiert. Für grobe Fehler gab es genauso Ärger wie bei allen anderen auch. Für Schäden durch Arbeitnehmer und Azubis sind die Unternehmen versichert.
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