Wann wird sich die Erde wehren?

Wir sind alle Bewohner der Erde. Wir sind jedoch, genau genommen, nur Gäste. Gäste für eine befristete Zeit. Im Moment nutzen wir die Erde jedoch schonungslos aus und fallen über ihre Ressourcen her. Wir verwüsten den Planeten und nehmen keine Rücksicht auf die Natur.

Ich frage mich, wie lange sich die Erde das gefallen lässt. Wann wird sich die Erde wohl dagegen wehren und wie sieht es aus, wenn sie sich zur Wehr setzt? Was glaubt ihr, wie lange wir noch einfach so weiterleben können? Kann die Erde sich überhaupt wehren?

Die Erde kann sich nicht wehren. Sie ist ja kein Organismus, in dem alles miteinander verknüpft ist. So wie beispielsweise der Organismus Mensch. Wenn mir jemand am Bein wehtut, registriert das mein Gehirn und kann an einen Arm das Signal senden, zurückzuschlagen.

So funktioniert die Erde aber nicht. Der Teil in Deutschland weiß nicht, dass andere Teile der Erde auch gequält wird. Es gibt kein Gehirn und es gibt keinen Arm, der schlagen kann.

Es ist vielmehr so, dass die Ressourcen einfach irgendwann aufgebraucht sind und menschliches Leben nicht mehr so einfach möglich ist wie jetzt. Wenn wir alle Bäume an einem Hang abholzen, gibt es gefährliche Erdrutsche. Ähnliche Beispiele gibt es zu Millionen. Unser Verhalten rächt sich also irgendwann, aber das wurde dann nicht von der Erde so verfügt.

Bienenkönigin hat geschrieben:Die Erde kann sich nicht wehren. Sie ist ja kein Organismus, in dem alles miteinander verknüpft ist.

@Olly73: Die Theorie ist mir neu, aber ich finde sie auch total unglaubwürdig. Wenn die Erde tatsächlich Möglichkeiten hätte, sich zu wehren, hätte sie das schon längst getan. Wer würde sich denn so viel antun lassen? Außerdem gibt es für jeden Organismus eine Grenze, hinter der er sich dann nicht mehr anpassen kann. Beispielsweise kann ein Mensch nach einer Armamputation ganz gut zurecht kommen, aber wenn der Kopf ab ist, ist es vorbei. Das übersteigt dann einfach die Anpassungsfähigkeit.

Daher halte ich diese Theorie einfach nur für eine wunderbare Ausrede, nichts gegen den Klimawandel und andere Schandtaten an der Erde tun zu müssen. Keiner kann wissen, wo die Grenze der Anpassungsfähgikeit der Erde liegen würde.

Grundsätzlich ist die Erde schon ein selbstregulierendes System, sonst wäre das Leben hier über einen längeren Zeitraum nicht möglich gewesen. Es gibt zahlreiche Kreisläufe, die sich gegenseitig stabil halten. Darunter fallen zum Beispiel die Stoffwechselkreisläufe (Pflanzen produzieren Sauerstoff, Menschen und Tiere verbrauchen Sauerstoff) und das Wetter.

Allerdings hat sie kein eigenes Bewusstsein, sie hat noch nicht einmal eine Steuerzentrale. Die Prozesse laufen einfach überall nach den Naturgesetzen ab. Die Erde kann also logischerweise auch nicht bewusst eine bestimmte Reaktion einleiten. Die Zusammenhänge sind allerdings so komplex, dass sie nicht einfach berechenbar sind und so möglicherweise wie eine solche Reaktion aussehen können, wenn man es so interpretieren mag.

Die Selbstregulierung des Systems hat natürlich ihre Grenzen. Spätestens wenn die Sonne zu einem roten Zwerg wird, ist es vorbei mit dem Leben auf der Erde. Die meisten heftigen Eingriffe wie zum Beispiel ein Gammastrahlenausbruch in der Nähe des Sonnensystems, ein großer Meteroit oder eben der Mensch würden zwar ein Massensterben auslösen, aber könnten kaum sämtliches Leben auf der Erde auslöschen. Ein paar Mikroorganismen könnten überleben und in einigen Milliarden Jahren wieder zu komplexen Leben führen.