Dokus ohne Erfolg - schaut ihr sowas gerne an?

vom 22.04.2015, 16:37 Uhr

Manchmal gibt es im Fernsehen Dokumentationen mit sehr verheißungsvollen Titeln wie beispielsweise ''Dem Riesenkraken auf der Spur'' oder auch ''Geisterschiff im Wattenmeer''. Ich schaue mir eigentlich sehr gerne Dokumentationen an, aber manchmal bin ich von der Handlung sehr enttäuscht. Es gab schon Fälle, wo ich Dokumentationen gesehen habe, die einfach nicht mal ansatzweise das beantworten konnten, was sie versprachen und da frage ich mich dann schon, was das eigentlich soll.

Bei der Dokumentation mit dem Riesenkraken ging es beispielsweise darum, dass es in der Tiefsee sehr große Riesenkraken geben soll und man hat bisher noch kein gut erhaltenes Exemplar davon gefunden, hätte aber gerne eines. Dazu hat man dann Tauchexpeditionen ausgestattet und in die Tiefsee geschickt. In der Dokumentation die ich gesehen habe, hatte ich den Eindruck, das dem Filmteam Material fehlte, denn es wurde jedes Detail ausgeschmückt, wie beispielsweise die belanglose Tatsache, dass das Schiff an einigen Tagen nicht ausrücken konnte, weil das Wetter zu schlecht gewesen ist.

Die Kameras konnten dann in der Tiefsee auch nichts sehen, deswegen hat man einfach von anderen Meerestieren erzählt, die dann auf der Kamera zu sehen waren, den Riesenkraken hat man natürlich nicht gefunden, auch nach mehreren Tauchgängen nicht. Schön und gut, aber letztendlich war die Dokumentation für mich irgendwie ohne Information.

Bei der nächsten Dokumentation ging es um ein Schiff das vor dem zweiten Weltkrieg mit großen Schätzen aus Ägypten im Wattenmeer versank. Die Schätze sollten in Berlin ausgestellt werden und hätten das Berliner Museum zu einem der berühmtesten auf der ganzen Welt gemacht, was leider nun nicht passiert ist. Der Sammler der dem diese Schiffe gehörten war natürlich niedergeschlagen, als er erfuhr, dass 90 Kisten Schätze und Mumien im Watt versunken waren. Nur wenig kam an den Strand getrieben und wurde in Auktionen versteigert.

Es ging dann um einen Leiter des Berliner Museums und um einen anderen Forscher, beide suchten nach Hinweisen und Informationen wo das Schiff versunken sein könnte und wo man die Sarkophage und die anderen Schätze finden könnte. Nach jahrelangen Recherchen dann untersuchten sie mit einem professionellen Forscher der Schiffswracke bergen konnte das Wattenmeer und fanden....nichts.

Ich frage mich dann wirklich, was das Ziel einer solchen Dokumentation sein soll? Im Grunde hat man auch nicht mehr Informationen, als vorher, ich weiß jetzt lediglich, dass dort irgendein Schatz liegen könnte, den aber noch nie jemand gefunden hat. Und wahrscheinlich wird ihn auch nie jemand finden, weil es einfach keine Sponsoren gibt, die ernsthaft daran interessiert sind. Ich hatte gehofft, dass wenigstens eine Sache oder irgendwas gefunden werden würde, aber rein gar nichts ist schon irgendwie enttäuschend.

Kennt ihr auch Dokumentationen die am Ende irgendwie ins nichts laufen? Warum werden solche Dokus trotzdem noch veröffentlicht? Geht es einfach darum, dass man Geld hinein investiert hat und das dann auch irgendwie wieder herausholen muss? Schaut ihr euch solche Dokus gerne an oder seit ihr am Ende auch ein wenig frustriert, wenn sich bei den Expeditionen rein gar nichts ergibt?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich schaue recht gerne Reportagen und Dokus im Fernsehen, wenn mich das Thema interessiert und wenn ich den Eindruck habe, hier könnte ich noch etwas lernen. Dabei stört es mich nicht im geringsten, wenn beispielsweise die angekündigte "Schatzsuche" nicht die erhofften Goldkisten abwirft oder die neu entdeckte Wikingersiedlung sich auf ein paar für den Laien recht unspektakulär wirkende Gräben und Holzpfosten beschränkt. Hauptsache, der Weg dorthin ist informativ und unterhaltsam erzählt.

Dokus haben ja anders als die meisten Fernsehsendungen den Anspruch, die Wirklichkeit darzustellen und filmisch zu vermitteln. Natürlich wird auch hier geschönt, gestrafft, ausgeschmückt und um der Dramatik willen auch einiges überzogen dargestellt, aber zumindest grundsätzlich handelt es sich nicht um eine fiktionale Geschichte. Und in der Realität ist eben nicht jede archäologische Grabung oder Suche nach einem exotischen Tier oder was auch immer von Erfolg gekrönt. Ganz im Gegenteil: Ich würde sogar behaupten, dass die Mehrheit solcher Aktionen ergebnislos im Sande verläuft.

Als Zuschauer käme ich mir deshalb eher veräppelt vor, wenn die Forscher beispielsweise rein "zufällig" in Gegenwart eines Filmteams ein Rätsel lösen oder eine Entdeckung machen, die die Wissenschaftswelt jahrzehntelang beschäftigt hat. Manchmal ist eben auch der Weg das Ziel, und die Methoden und Theorien, die gerade in Naturdokus verwendet werden, können zumindest für mich durchaus interessant sein, auch wenn man Nessie schon wieder nicht fotografieren konnte.

» Gerbera » Beiträge: 11319 » Talkpoints: 49,61 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich schaue mir gerne Dokus an, auch die von dir genannten Dokus ohne Erfolg sind natürlich mit dabei. Das ich es toll finde diese Dokus zu schauen kann ich nicht sagen, ich sehe sie gerne und wenn der Erfolg ausbleibt, hat man vielleicht einige schöne Szenen gehabt.

Was ich nicht so toll finde sind Dokus bei denen um jeden Preis irgendwas konstruiert wird, nur damit diese Dokus den Anspruch erheben kann etwas neues zu tage gefördert zu haben.

» RavenThunder » Beiträge: 1315 » Talkpoints: 11,03 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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